Wasserski
Tim Wild knackt bei der WM Rekorde

17.01.2023 | Stand 15.09.2023, 2:02 Uhr
Josef Schaller
Tim Wild landete in der Gesamtwertung der U17-Weltmeisterschaft auf dem sechsten Platz. −Foto: Andy Kolb

Der 15-jährige Wasserski-Sportler Tim Wild aus Schwandorf, der 2021 gleich bei seiner ersten EM-Teilnahme in der Altersklasse U 14 einen Titel gewonnen hatte, nahm nun zum ersten Mal auch bei einer Weltmeisterschaft teil, die kürzlich in Chile ausgetragen wurde – diesmal allerdings in der Altersklasse U17. Mit seinem persönlichen Abschneiden war Tim Wild durchaus zufrieden, denn sein persönliches Ziel, in mindestens einer Disziplin in die Finalrunde zu kommen, hat er deutlich überboten.

Um die Finalrunde zu erreichen, mussten die Starter in den Vorläufen der jeweiligen Disziplinen mindestens den zwölften Platz erreichen, Wild gelang das in zwei Disziplinen. Im Trickski-Lauf musste er allerdings in ein Stechen mit einem Teilnehmer aus England, mit dem er im Vorlauf gleichauf auf dem zwölften Platz gelandet war. Dabei ist Wild nicht nur seine bisherige persönliche Bestleistung gefahren, sondern hat auch den bisherigen deutschen Rekord gebrochen und damit auch seinen Vater Steffen Wild, der als bisher bester deutscher Wasserskiläufer 45 Deutsche Meisterschaften und drei EM-Titel einhamstern konnte, übertroffen.

Unter insgesamt 107 WM-Teilnehmern erreichte der Schwandorfer in der Disziplin Trick-Ski schließlich den achten Platz, in der Kategorie Springen wurde er Zehnter und im Slalom kam er auf den 18.Platz. In der Gesamtwertung wurde er Sechster und im Mannschafts-Wettbewerb erreichte er Platz sieben.

Mit dieser WM-Teilnahme habe sein Sohn auch wichtige Erfahrungen für seine weitere sportliche Entwicklung sammeln können, wie Steffen Wild erklärt. „Wenn er so weiter trainiert, hat er bei der nächsten Weltmeisterschaft durchaus Chancen, eine Medaille zu gewinnen.“ Bis dahin werde Tim Wild seine Technik weiter verbessert und auch die nötige Kraft aufgebaut haben, um ganz vorne mitmischen zu können.

Schwierige Vorbereitung

Wichtig sei gewesen, dass sein Sohn mit einem guten Trainingszustand in den Wettkampf gehen konnte, wie Steffen Wild betont. Für einen Europäer sei es nicht so einfach, sich im Winter auf einen solchen Wettkampf vorzubereiten und am Ende auch erfolgreich zu sein. Das habe sich bei der WM in Chile letztendlich auch so bestätigt. Nur sechs von 24 Medaillen fielen auf europäische Sportler.

Auf die WM vorbereitet hat sich Tim Wild seit Herbst auf dem Vereinsgelände des „Club Ski Nautique“, direkt neben dem Kieswerk in Klardorf. Eine Seilbahn wie auf dem Steinberger See gibt es auf dem kleinen Weiher nicht. Hier werden die Wasserski-Sportler mit einem Boot gezogen. Bis Mitte November hatte der 15-Jährige dort trainiert. Danach stand ein zweiwöchiges Trainingslager in Florida auf dem Programm. Bereits drei Wochen vor dem Wettkampf war Tim Wild mit seinem Vater nach Chile gereist, um dort ein weiteres Trainingslager unter Anleitung des französischen Trainers Christophe Duverger zu absolvieren. In diesem Jahr steht auch noch die Europameisterschaft in Spanien an. Dort wird Tim Wild ebenfalls zum ersten Mal in der Altersklasse U 17 antreten. Im August finden die Deutschen Meisterschaften in Halle statt.

Frühes Wettkampfdebüt

Zum ersten Mal stand das Nachwuchstalent übrigens schon im zarten Alter von zwei Jahren auf den Wasserskiern. Im Alter von acht Jahren bestritt Tim Wild seinen ersten Wettkampf, zwei Jahre später gewann er seinen ersten Meistertitel in der Altersklasse U 10. 2013 gewann er als 13-Jähriger bei den Deutschen Meisterschaften in Bremerhaven sogar in der Altersklasse der Erwachsenen einen Meistertitel – und das ausgerechnet in der wohl härtesten Disziplin, dem Trickskifahren. In seiner eigentlichen Altersklasse heimste er dabei sogar in allen Disziplinen den Meistertitel ein.