Im Sommer haben den TSV Klardorf mit Florian Mulzer und Kai Dirmeier zwei absolute Leistungsträger, die in der Vorsaison gemeinsam 42 Tore erzielt hatten, verlassen. Mulzer zog es als Spielertrainer zum SV Haselbach und Dirmeier zur Reserve des SC Ettmannsdorf in die Bezirksliga Süd. Darüber hinaus verletzten sich mit Kevin Haar und Torwart Jan Dirmeier zwei Spieler der 1. Mannschaft längerfristig. Mit vier Neuzugängen aus dem Jugendbereich wurde der TSV-Kader zwar wieder verstärkt, dennoch war der Saisonverlauf völlig offen.
Am ersten Spieltag setzte sich der TSV durch einen Elfmeter wenig spektakulär mit 1:0 gegen den FC Saltendorf durch, anschließend folgten zwei Niederlage gegen die Aufstiegsfavoriten aus Maxhütte-Haidof und Bodenwöhr. Beide Spiele waren auf Augenhöhe, wenngleich den Klardorfern am Ende ein wenig Spielglück gefehlt hatte. Gegen Maxhütte lag der TSV zur Halbzeit mit 1:0 vorn und gegen Bodenwöhr stand es 20 Minuten vor dem Abfpiff 1:1, ehe die Partie noch mit 1:4 verloren ging. Die bittere Bilanz nach drei Spieltagen waren somit magere drei Punkte.
Dass der TSV Klardorf trotz der namhaften Abgänge und des verpatzten Saisonstarts ordentlichen Fußball spielen kann, durften über 250 Zuschauer im Totopokal mitverfolgen: Im Derby gegen den höherklassigen SC Katzdorf setzte sich der TSV mit 4:2 durch. „Das bisherige Saisonhighlight und ein Spiel, dass uns für den restlichen Saisonverlauf viel Selbstvertrauen gegeben hat. Alle Spieler standen kompakt und haben die Zweikämpfe über 90 Minuten voll angenommen. Ebenso haben wir unsere fünf, sechs guten Torchancen voll genutzt", konstatierte Trainer Liebl. Während der TSV in der vergangenen Saison noch durch eine starke Offensive glänzte, sollte fortan mehr die Defensive und die Chancenverwertung in den Vordergrund rücken. Im Anschluss an die ersten drei Spieltage folgte eine Serie von zehn Partien ohne Niederlage (8/2/0) und gerade einmal fünf Gegentoren – darunter ein deutlicher 7:2-Heimsieg gegen den TSV 1880 Schwandorf. Auch die letzten beiden Spiele vor der Winterpause entschied Klardorf für sich, so dass der TSV mit 35 Zählern, 44 erzielten Toren und gerade einmal 14 Gegentreffern in 15 Spielen auf dem zweiten Tabellenplatz in der A-Klasse Süd steht. Mit neun Zählern Vorsprung ist der TV Bodenwöhr wohl enteilt, jedoch hat der TSV ein Polster von fünf Punkten auf den Verfolger aus Maxhütte. „Dass wir zur Winterpause bereits genauso viele Punkte wie vergangene Saison gesammelt haben, hätte uns im Sommer niemand zugetraut", so Trainer Liebl. Neben der starken Defensive um Torwart Philip Obermeier erweisen sich auch Sven Liebl mit 14 Saisontoren und Kapitän Alexander Gruber mit 23 Torbeteiligungen als wichtige Stützen. Insgesamt konnten in der bisherigen Saison bereits zwölf verschiedene Akteure ein Tor erzielen. Das freut Liebl besonders, da er darin ein weiteres Zeichen für den starken Zusammenhalt der Mannschaft sieht.
„Stand jetzt gehen wir mit der gleichen Truppe in die Rückrunde" erklärt Liebl. Einige Spieler des aktuellen Kaders waren 2017 aus der Kreisklasse abgestiegen, weswegen die Vorfreude umso größer auf die möglichen Relegationsspiele ist. Bis dahin muss der TSV allerdings noch sechs Ligaspiele eerfolgreich gestalten.