Religion
Dominikus Hartmann zum Priester geweiht

Weihbischof Florian Wörner aus Augsburg nahm dem 31-Jährigen in der Miesbergkirche in Schwarzenfeld das Weiheversprechen ab.

07.07.2019 | Stand 16.09.2023, 5:39 Uhr
Rudolf Hirsch

Bischof Florian Wörner legte Dominikus Hartmann die Hände auf und weihte ihn in der Miesbergkirche in Schwarzenfeld zum Priester. Foto: Rudolf Hirsch

Allen Grund zur Freude hatten am Samstag die Mitglieder der süddeutsch-österreichischen Vizeprovinz der Passionistenkongregation. Ihr Mitbruder, Pater Dominikus Hartmann, wurde in der Wallfahrtskirche zur Heiligsten Dreifaltigkeit auf dem Miesberg zum Priester geweiht. Weihbischof Florian Wörner aus Augsburg legte ihm die Hände auf und nahm ihm das Weiheversprechen ab.

Aufgewachsen in einem christlich geprägten Elternhaus in der Pfarrei Stöttwang in der Nähe von Marktoberdorf im Allgäu, engagierte sich der heute 31-Jährige schon in früher Jugend in der dortigen Pfarrgemeinde. Acht Geschwister, davon sieben Schwestern, gehören zur Familie, die am Samstag natürlich nach Schwarzenfeld gekommen war. Zwei seiner Schwestern gehören ebenfalls einer Ordensgemeinschaft an.

Nach einer Lehre als Anlagemechaniker trat Dominikus Hartmann 2009 in das Priesterseminar in Augsburg ein und fand im Jahr 2013 den Weg zu den Passionisten. 2018 legte er das Gelübde ab und band sich somit für immer an die Ordensgemeinschaft.

Nach der Diakonweihe vor einem halben Jahr absolvierte der Weihekandidat ein Pastoraljahr in der Schwarzenfelder Pfarrei Mariä Himmelfahrt, das nun endet. Der Geistliche sieht seine Aufgabe vor allem darin, den Jugendlichen den Weg zum christlichen Glauben zu ebnen. Deshalb möchte er auch die Unterrichtsbefähigung für den Religionsunterricht an Schulen erwerben.

Askese und Demut versprochen

Provinzial Pater Gregor Lenzen und Rektor Pater Lukas Temme hießen die Gläubigen in der voll besetzten Miesbergkirche willkommen, darunter auch die Verwandten des Weihekandidaten. Pater Dominikus Hartmann trat vor Bischof Wörner und brachte seine Bereitschaft mit den Worten zum Ausdruck: „Hier bin ich.“ Der Oberhirte legte dem Weihekandidaten die Hände auf, sprach das Weihegebet und verlangte ihm das Versprechen nach Askese, Demut, Bescheidenheit, Barmherzigkeit und die Bereitschaft ab, der Kirche und dem Bischof treu und gehorsam zu dienen. Gott vollbringe Großes an dem Ordensbruder und lasse die Gläubigen daran teilhaben. „Heute haben wir alle Grund zur Freude“, betonte der katholische Würdenträger. Provinzial Gregor Lenzen trat vor die Gemeinde und stellte fest: „Wir haben das Volk und die Verantwortlichen befragt, ob wir Pater Dominikus in die Gemeinschaft aufnehmen dürfen, und Zustimmung erhalten.“ Gott möge ihm die Gnade der Treue und des Gehorsams geben.

„Der Priesterberuf ist kein Job, den man einfach erlernen kann“, betonte Bischof Florian Wörner. Hier lasse sich Gott auf einen Menschen ein, mache ihn zu seinem Werkzeug und rufe den Geist der Heiligkeit auf ihn herab. Der Oberhirte stellte auch seine persönliche Überhöhung heraus und sagte: „Gott leiht mir seine Stimme und lässt mich bei der Priesterweihe an seiner Stelle handeln“. Florian Wörner zitierte den Pfarrer von Ars, der einmal sagte: „Wenn du wüsstest, was dir Großes geschieht, würdest du auf der Stelle vor Ehrfurcht sterben.“

Der Augsburger Weihbischof deutete das Symbol der Handauflegung so: „Der Neupriester steht jetzt unter dem besonderen Schutz Gottes.“ Er forderte den Ordensmann auf, den Blick „immer auf den Herrn“ zu richten, keinen Tag ohne Messopfer verstreichen zu lassen, täglich einen Blick in die Heilige Schrift zu werfen, regelmäßig zu beichten und auf die Menschen zuzugehen, vor allem auf die schwachen und hilfsbedürftigen.

Eine schöne neue Aufgabe

„Ein Priester sollte seine Hände nicht in den Schoß legen, sondern sie den Mitmenschen reichen und ihnen zur Hand gehen“, so der Bischof. Im Beichtstuhl erhebe der Priester die Hand und spreche den Gläubigen von seinen Sünden los. Der kirchliche Würdenträger ermunterte seinen Mitbruder, die Ärmel hochzukrempeln und da zu sein für Arme, Kranke und Schwache. Es sei für einen Priester eine schöne Aufgabe, die Menschen auf ihren Wegen zu begleiten.

An der Priesterweihe nahmen zahlreiche Geistliche aus nah und fern teil, die alle nach vorne traten und mit Handauflegung ihrem Mitbruder die Zugehörigkeit zur Gemeinschaft der Kleriker zum Ausdruck brachten. Von der Empore erklang feierliche Chor- und Orgelmusik. Nach dem Gottesdienst hatten die Gläubigen Gelegenheit, dem Neupriester zu gratulieren und ihm bei einem Glas Sekt alles Gute zu wünschen.

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