Soziales
Dienstags gibt es keinen Kaffee mehr

Nach 35 Jahren hat der Seniorenclub Schwarzhofen seine Aktivitäten eingestellt. Ein Neustart ist nicht ganz ausgeschlossen.

17.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:26 Uhr
Ralf Gohlke
Bürgermeister Maximilian Beer und Pfarrer Markus Urban verabschiedeten Waltraud Roiger und Meta Arnold (jeweils von rechts) als Betreuerinnen des Seniorenclubs. −Foto: Ralf Gohlke

Es hat schon seinen eigenen Charakter, wenn ein Seniorenclub aus „Altersgründen“ seine Tätigkeit beendet. Für den lockeren Zusammenschluss in Schwarzhofen fand am Dienstag nach 35 erfolgreichen Jahren die definitiv letzte Zusammenkunft statt. Das Marktladen-Café mit seinem besonderen Ambiente bot dazu den würdigen Rahmen.

Pfarrer Markus Urban und Bürgermeister Maximilian Beer hatten sich zu dem Anlass auch extra als Gäste eingefunden. Beiden nutzten die Gelegenheit für eine Rückschau, vielleicht aber auch für einen vorsichtigen Blick auf einen Neustart.

Die Erinnerung ging zunächst zurück auf die Gründung. Der damalige Ortsgeistliche Friedrich Ammann rief den Club 1996 ins Leben gerufen. Zu den Betreuerinnen der ersten Stunde zählten Luise Hartl, Martha Zimmermann, Barbara Gesierisch. Waltraud Roiger, war ebenfalls von Beginn an dabei, Meta Arnold stieß 1997 dazu. Immerhin 39 Mitglieder standen am Anfang dahinter.

Aus dem ursprünglichen „Altenclub“ wurde bald der „Seniorenclub“. Im Mittelpunkt der Aktivitäten stand in erste Linie die Geselligkeit, der „Ratsch“ bei Kaffee und Kuchen. Aber die Betreuerinnen ließen sich auch immer wieder etwas einfallen, um den Blick auch über den vielzitierten Tellerrand zu richten. Ausflüge, kleine Fahrten oder Besichtigungen wurden immer wieder angeboten und auch gern angenommen. Gemeinsames Basteln zu besonderen kirchlichen Anlässen oder auch einfach nur, um seine kreative Ader auszuleben, wurde geplant. Ebenso wurde die Sangeskultur gepflegt.

„Ich hoffe, das ist momentan nur eine Durchschnaufpause.“Maximilian Beer, 1. Bürgermeister

Bürgermeister Beer lobte ausdrücklich die Arbeit, die von der Stammmannschaft über die Jahre hinweg geleistet wurde. „Immer ehrenamtlich und nur für ein Lächeln als Lohn“, betonte er. Dafür sagte er allen ein besonderes „Vergelt’s Gott“. Er fügte die Hoffnung an, dass der momentane Schlussstrich nur eine „Durchschnaufpause“ darstelle und erinnerte daran, dass die Anzahl der über 70-Jährigen in der Gemeinde bei rund 270 liege. Mit einem Blick auf die Runde der letzten Anwesenden regte Beer eine Umfrageaktion an, die begeistert aufgenommen wurde. Demnächst soll ein Fragebogen erstellt und an die Haushalte weitergereicht werden.

Pfarrer Markus Urban stellte fest, es sei nicht leicht, sich erst von der Pfarrjugend verabschieden zu müssen und nun auch von den Senioren. Deshalb werde er alle Bemühungen für eine Neugründung jederzeit unterstützen. Er betonte zudem, dass der Seniorenclub in keiner Weise konfessionell gebunden sei, sondern für jedermann offenstehe. Das Angebot von Bürgermeister Beer wertete er einmal mehr als ein Zeichen der ausgezeichneten Zusammenarbeit der kirchlichen und politischen Gemeinde. „Wir schauen, dass wir gemeinsam etwas voranbringen“, sagte er. In dem Zusammenhang erinnerte er an die am Wochenende anstehenden Wahlen zum Pfarrgemeinderat. Auch dort soll eine Verjüngung für neuen Schwung sorgen. Am Ende blieb beiden nur übrig, sich noch einmal bei Waltraud Roiger und Meta Arnold zu bedanken.