Marktrat Schwarzhofen
Erster Schritt zur Dorferneuerung für Zangenstein

14.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:26 Uhr
Ein kombiniertes Flurerneuerungs- und Dorferneuerungsverfahren für Zangenstein wird auf Beschluss des Schwarzhofener Marktrats beantragt. −Foto: Roland Thäder

Der Marktrat hat sich für ein kombiniertes Flurerneuerungs- und Dorferneuerungsverfahren für Zangenstein ausgesprochen. Ein solches soll nun formell beantragt werden.

Auf Initiative des Amts für ländliche Entwicklung (AfLE) fand Ende Mai 2022 eine Informationsveranstaltung zu den Möglichkeiten einer Flurneuordnung in Zangenstein statt. Während die politischen Vertreter diesen Schritt begrüßen würden, waren die etwa 30 Grundstückseigentümer eher uneins. Das spiegelte sich auch in einer Probeabstimmung wider.

In seiner jüngsten Sitzung hatte sich nun der Marktrat mit der Thematik zu befassen. Bürgermeister Maximilian Beer stellte zunächst fest, dass im Ortsteil Zangenstein dringend Handlungsbedarf bei den Brücken, den Straßen und der Kanalisation bestehe. Mit einer Ausnahme befänden sich alle Brückenbauwerke des Marktes Schwarzhofen in der Zangensteiner Flur.

„Die objektiven Schäden sind vorhanden, werden aber offenbar subjektiv nicht wahrgenommen“, meinte er und ließ keinen Zweifel daran, dass die Sanierung ein Millionenprojekt für Schwarzhofen bedeuten werde. Für keine dieser Maßnahmen sei ein Förderprogramm auch nur in Aussicht. Mit einer Flurneuordnung wäre es dagegen möglich, staatliche Fördergelder von bis zu 90 Prozent zu generieren. Hinzu käme die Bildung von Flächengrößen, die einer modernen, wirtschaftlich ausgerichteten Landwirtschaft gerecht würden.

15 Jahre keine Seltenheit

Die Grundlage würde die Teilnahme an einer sogenannten Flurwerkstatt bilden. Erst danach würde eine endgültige Entscheidung über die Einleitung eines Verfahrens erfolgen. Die Bürger hätten dabei die Möglichkeit zur Mitsprache. Am Beispiel Denglarn verdeutlichte Beer, dass bei der Flurwerkstatt das Meinungsbild durchaus ins Positive umschwenken könne.

Der Bürgermeister machte zudem deutlich, dass dies alles nicht „von heute auf morgen“ passieren werde. In der derzeitigen Situation sei die Einladung zu einer Flurwerkstatt in drei bis vier Jahren realistisch. Nach der Erhebungs- und Planungsphase sei der Beginn konkreter Vorhaben im Zeitraum von sieben bis neun Jahren zu erwarten, eine Gesamtdauer von 15 Jahren eher keine Seltenheit. Einstimmig beauftragte der Gemeinderat den Bürgermeister, einen formellen Antrag an das AfLE zu stellen. Von einem „Bauboom für Schwarzhofener Verhältnisse“ sprach der Bürgermeister angesichts von vier Bauanträgen auf der Tagesordnung. Einer davon betraf die Landwirtschaft – mit dem Bau eines überdachten Laufhofs mit Güllegrube in Raggau. Der zweite Antrag bezog sich auf den Bau einer gewerblichen Lagerhalle in Zangenstein.

Sechs Wohneinheiten

Hinzu kamen ein Einfamilienhaus und ein Mehrfamilienhaus. Letzteres nannte Beer „ein wichtiges Vorhaben in Sachen Altort-Sanierung“. Das Mehrfamilienhaus soll einen früheren „Schandfleck“ ersetzen, „den wir im Rahmen des Ausbaus der Ortsdurchfahrt beseitigt haben“, meinte der Bürgermeister. Der Markt hatte gegenüber des Pfarrheimes zwei alte Häuser abgebrochen. Das mit sechs Wohneinheiten geplante Gebäude entspräche, bis auf kleine Abweichungen, der Satzung und der Beratung durch den städtebaulichen Berater Martin Popp. Der Rat billigte die Anträge.

Eine Gegenstimme gab es bei der Anhebung der Hundesteuer um zehn Euro jährlich. Die Satzung wurde dem Muster angepasst. Für einen Hund im Haushalt werden 40 Euro jährlich erhoben. Für jeden weiteren Hund werden 60 Euro fällig. Für Kampfhunde liegen die Sätze bei 100 Euro beziehungsweise 200 Euro. Steuerbefreit sind zum Beispiel Rettungshunde oder ausgebildete Begleithunde für Blinde, etc.