Advent
Standing Ovations für gelungenes Konzert

Die „Stimmen der Berge“ glänzten mit großer Virtuosität. Fünf ehemalige Domspatzen gaben Thomas „Heilige Nacht“ zum Besten.

06.12.2019 | Stand 16.09.2023, 5:23 Uhr
Adolf Mandl

Der Andachtsjodler war der Höhepunkt des Kirchenkonzerts. Foto: Adolf Mandl

Ein absoluter musikalischer Leckerbissen wurde am Sonntagnachmittag den zahlreichen Besuchern beim 7. Schwarzhofener Kirchenkonzert geboten. Den Organisatoren – Pfarrer Markus Urban und Ehepaar Scharf, unterstützt vom Markt und dem Kulturförderkreis – war es gelungen, die „Stimmen der Berge“ ein zweites Mal zu einem zu engagieren.

Hinter diesem Namen stecken fünf ehemalige Domspatzen, die Tenöre Thomas Gruber, Benjamin Grund, Stephan Schlögl, der Bariton Daniel Hinterberger und der Bass Simon Käsbauer, die in Regensburg bei dem Domchor eine hervorragende Ausbildung erfuhren. Diesmal musste Simon Käsbauer kurzfristig absagen, da seine Frau am Sonntagmorgen – nach eini-gen Tagen Bangens – von einem Sohn entbunden wurde. Für ihn sprang Wolfgang Klose ein, der seine Sache sehr gut machte und beileibe nicht als „Ersatz“ empfunden wurde. Die Sänger kamen diesmal nicht zu einem Konzert im üblichen Sinn, sondern am 1. Adventssonntag zu einer Aufführung nach Ludwig Thomas „Heilige Nacht“, was dann eher als eine berührende Andacht empfunden wurde.

Dank: Geschenke:
Am Schluss des Konzerts dankte Pfarrer M. Urban einmal den Sängern für ihre wunderschönen Darbietungen, aber auch dem Ehepaar Scharf für den Einsatz bei der Organisation.Pfarrer Urban und Bürgermeister Maximilian Beer übergab den Sängern ein „Paket lokaler Genüsse“ und dankten Gabi Scharf als „Hauptakteurin“ mit einem kleinen Geschenk. (gma)

Der musikalische Leiter Th. Gruber drückte seine Freude darüber aus, wieder in Schwarzhofen auftreten zu dürfen und stellte kurz das Werk vor. Ludwig Thoma – krank aus dem Krieg heimgekommen – schrieb 1915 das Werk und projizierte die Weihnachtsgeschichte in die bayerische Landschaft im oberbayerischen „Kunstdialekt“. Neben den „A capella-Gesängen“ vor jedem der sechs Hauptstücke begleiteten sich die fünf stimmgewaltigen Sänger auch selbst auf Instrumenten. Daniel Hinterberger spielte Geige, Stephan Schlögl Akkordeon, Thomas Gruber Gitarre und Piano. Umrahmt von weihnachtlichen Klassikern wie „Maria durch ein Dornwald ging“, „Es wird scho glei dumpa“, „Gloria in excelsis deo“ und dem Weihnachts-klassiker „Stille Nacht“ kamen auch weniger bekannte Weisen zum Klingen.

Vorgetragen wurde der Text vom „Frontmann“ Benjamin Grund, der ihn nicht vorlas, sondern frei deklamierte und sich dabei unglaublich vielseitig und variantenreich darstellte in Stimmführung, Lautstärke und Gestik und damit die Figuren mit den eigenen Charakteren fast zum Leben erweckte, etwa den hilfsbereiten Handwerksburschen „Hansei“, den gütigen alten „Simmei“, die keifende Base mit ihrem grantigen Mann „Josias“ und natürlich Maria und Joseph, die bei ihrer Herbergssuche immer wieder abgewiesen werden und doch den Mut nicht ver-lieren. Das Publikum spendete den Künstlern „Standing Ovations“ für ihre Darbietungen.

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