Ehrenamt
Ein seltenes Jubiläum, das nicht gefeiert wird

Seit 30 Jahren gibt es die Eltern-Kind-Gruppe Steinberg. Und seit ihrer Gründung wird sie von Anneliese Weber geleitet.

28.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:40 Uhr
Seit Gründung bis heute leitet Anneliese Weber (Mitte) die Eltern-Kind-Gruppen in Steinberg am See mit insgesamt mehreren hundert Kindern in diesen 30 Jahren . −Foto: Jakob Scharf

Eine der ältesten Eltern-Kind-Gruppen des Landkreises Schwandorf konnte bisher ihr 30-jähriges Jubiläum coronabedingt nicht feiern und wird wohl auch keine eigene Veranstaltung nachholen. Dabei wird diese Gruppe in Steinberg seit Anfang bis jetzt ehrenamtlich von Anneliese Weber geführt, was wohl einmalig ist.

Viele Eltern haben in dieser monatelangen Pandemiezeit gemerkt, wie wertvoll diese regelmäßigen Treffen für sie selbst waren und sind und wie die Kinder diese Gemeinsamkeit vermissen. Das Erfolgsmodell der Katholischen Erwachsenenbildung begann in Steinberg 1970. Die sich wöchentlich treffende Gruppe hatte ihr Domizil zunächst im Pfarrheim , ehe Pfarrer Josef Kiener den Pfarrsaal aus Platzgründen nicht mehr zur Verfügung stellen konnte. Dann sprang die Gemeinde in die Bresche und richtete einen Raum im Keller der Grundschule ein.

Aber auch hier konnte man nach einem Wasserschaden nicht lange bleiben und zog in die Aula einen Stock höher, ehe man seit einigen Jahren in einem ehemaligen Klassenzimmer eine schöne Heimat fand. Wie lange man hier wird bleiben können, hängt von der Entwicklung der Schülerzahlen ab.

Anneliese Weber hat für „ihre“ Gruppen in diesen drei Jahrzehnten nie geworben. „Mund-zu-Mund-Propaganda hat dazu geführt, dass meine Gruppen immer voll ausgelastet waren und meist sogar eine Warteliste erstellt werden musste“, sagt die Leiterin , die künftig Unterstützung durch eine zweite Kraft erhält, die derzeit in der Aus- und Weiterbildung ist. Die Bildungsreferentin der Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum Regensburg Elli Meyer gratulierte zum Jubiläum und würdigte Webers Verdienste, „die viel Energie, Liebe und Herzblut“ investiere. Anneliese Weber selbst erklärte die Steinberger Erfolgsstory mit einem afrikanischen Sprichwort als ihrem eigenen Motto, das sie Eltern und Kindern immer vermitteln wollte: „Viele kleine Leute , die an vielen kleinen Orten viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern“.

Sie dankte allen Eltern, die all die Jahre Mithilfe leisteten durch die Organisation von Basaren zur Finanzierung von Projekten, die außerdem durch Spenden des örtlichen Frauenbundes, der Schützengesellschaft Auerhahn oder den Freien Wählern unterstützt wurden. Auch die Steinberger Kinderkirche (KIKI) entstand vor 15 Jahren aus dieser Eltern-Kind-Gruppe. Dank zollte sie aber auch der Pfarrgemeinde und der politischen Gemeinde für die Bereitstellung der Räume, die Grundvoraussetzung dafür sei, um auch den Übergang in eine Kita zu fördern. (ssr)