Teublitz
Baumkreuze an der Naab werden beseitigt: Das sagt das Wasserwirtschaftsamt

17.03.2023 | Stand 15.09.2023, 1:09 Uhr
Die „Gehölzarbeiten“ an der Naab erfolgten im Auftrag des Wasserwirtschaftsamts Weiden. Ein Arbeiter nutzte die Chance, um Holzkreuze zu sägen. −Foto: Werner Artmann

Schon wieder gibt es eine Baumfällaktion im Stadtgebiet, welche die Gemüter erhitzt und für Gesprächsstoff sorgt.

Nachdem an der Bahnlinie Burglengenfeld-MaxhütteHaidhof kürzlich mehrere Bäume der Axt zum Opfer gefallen waren, klagte nun eine Anwohnerin aus Premberg über eine größere Fällaktion an der Teublitzer Naabseite, etwa 200 Meter nördlich der Premberger Brücke. Die MZ-Leserin ist der Meinung, dass dort „ohne Sinn und Verstand“ Bäume und Hecken abgeholzt worden seien. „Die Bäume standen am Ufer, haben den Weg nicht behindert, und die meisten waren auch nicht krank“, sagte sie.

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Sie betonte außerdem, dass sich gerade an der Naab viele Vögel und andere Tiere aufhalten würden, die dadurch ihre Nistmöglichkeiten und Verstecke verloren hätten. Der Natur zu schaden, das sei für die Tierwelt nicht gut. „Aber Artenvielfalt und Biodiversität sind hier anscheinend nicht gewollt“, stellte die auf der anderen Naabseite wohnende Anwohnerin verärgert fest.

Interessanterweise hat ein zunächst Unbekannter zwei Baumstumpfe genutzt, um mit der Motorsäge kunstvoll Kreuze herauszuschneiden. War das eine Reaktion auf den MZ-Bericht vom 7. März?Ein Anwohner hatte wegen der abgeschnittenen Bäume am Bahndamm ein Kreuz an seinem Gartenzaun befestigt.

Wasserwirtschaftsamt: Gehölzarbeiten waren erforderlich

Der stellvertretende Leiter des Wasserwirtschaftsamts in Weiden, Alois Fischer, und der für die Naab bei Premberg zuständige Abteilungsleiter im Landkreis Schwandorf, Christian Goetz, bringen Licht ins Dunkel. Die „Gehölzarbeiten“ seien in diesem Bereich der Naab erforderlich gewesen. Der Freistaat sei an den Uferstreifen Grundstückseigentümer und für Gewässer erster und zweiter Ordnung unterhaltungs- sowie verkehrssicherungspflichtig. Die Naab sei Gewässer erster Ordnung.

Die Entnahme von Bäumen erfolge meist mit nicht unerheblichem Aufwand nach vorheriger Beurteilung durch fachkundiges Personal und nach Rücksprache mit der Unteren Naturschutzbehörde, betonen die Behördensprecher. Im vorliegenden Fall sei an einzelnen Bäumen sogar ein Hubsteiger eingesetzt worden, der einen Rückschnitt in größerer Höhe ermöglicht habe. So sei es gelungen, Stümpfe als Biotopbäume zu erhalten. Ein Mitarbeiter der beauftragten Firma habe sich künstlerisch betätigt und die Kreuze kreiert. Wegen der missverständlichen Botschaft sollen die Bäume in den kommenden Tagen aber nachgeschnitten werden.

Gehölze sind wichtig, damit sich die Gewässer im Sommer nicht so aufheizen

Wie das Amt ferner mitteilte, seien der Schutz und der Aufbau „leistungsfähiger und gesunder Ufergehölzstreifen“ für die Behörde ein großes Anliegen. Die Gehölze förderten die Beschattung. Dadurch vermindere sich im Sommer das Aufheizen der Gewässer. Aus genau diesem Grund bemühe sich das Amt um weiteren Grunderwerb. Die Verkehrssicherungspflicht zwinge gleichwohl „ab und zu“ zur Entnahme einzelner Bäume.