Große Schlacht und Lagerleben
Drei Tage Mittelalterfest im Stadtpark von Tiubelitz

28.08.2022 | Stand 15.09.2023, 3:52 Uhr
Mit Gummischwertern durften die Kinder gegen die Ritter kämpfen. −Foto: Fotos: Werner Artmann

Das 10. Mittelalterfest „Horto Historico Tiubelitz“ ist „geschlagen“: Tausende Besucher, 45 Lagergruppen, 62 Händler „aus aller Welt“ und ein attraktives Veranstaltungsprogramm bildeten bei „durchwachsenem Wetter“ ein prächtiges Fest von Freitag bis Sonntag im Stadtpark.

Die vielen einheimischen und auswärtigen Gäste konnten zweimal die imposante „Schlacht um Tiubelitz“, Henkerführungen, Bauchtänze, Hexenverbrennungen, zwei spektakuläre Feuershows und ein abwechslungsreiches Kinderprogramm hautnah erleben.

Ein herrliches Ambiente

Ratsherr und Bürgermeister Thomas Beer sprach trotz des Gewitters am Freitagnachmittag von einem schönen Fest mit vielen Attraktionen, für die der Stadtpark ein herrliches Ambiente biete. Ein Lob galt den Besuchern, die nach dem Gewitter am Auftakttag trotzdem so zahlreich wie auch an den beiden anderen Tagen in den mittelalterlichen Stadtpark kamen.

Die Besucher konnten sich wieder einmal drei Tage lang auf eine Reise mit den Gauklern, Rittern, Feuerspucker, Marktfrauen und fahrenden Händlern begeben. Sie ließen sich natürlich auch kulinarisch wie auch musikalisch rundum verwöhnen. Die Gäste konnten sich an allerlei Geschmeide aus Silber und Gold, an wohlriechenden Seifen und Düften, Tüchern und Leder und an allem, was das Herz begehrt, erfreuen. Es gab jede Menge „Speisereien“ und dunkles Bier aus den Bierkellern der Brauerei Jacobs in Bodenwöhr.

„Für Groß und Klein gab es viel zum Sehen, Probieren, Hören und Fröhlich feiern“, so Mitorganisator Heinz Viehauser. Die Kinder begeisterten sich an der Kinderritterschlacht und den Ausführungen eines Märchenerzählers.

Attraktion war wieder einmal die zweimalige „Schlacht um Tiubelitz“, dargeboten in neuer Form durch die „Schaukampfgruppe Schwertbrecher“ aus Schönsee. Man befand sich im Jahre 1433, als Florian zu Scheyern von Pfalzgraf Johann der Oberpfälzer den Auftrag erhielt, Streiter in „Tiubelitz“ zur endgültigen Vernichtung der Hussiten zu sammeln. Da auch „Tiubelitz“ nicht weit entfernt von der Verwüstung der hussitischen Streitmacht gelegen wäre, sei es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis der Ort geplündert und gebrandschatzt werde. Durch ein Bündnis ging „Tiubelitz“ den Pakt ein, bei einer Bedrohung 70 bewaffnete Soldaten für die Vernichtung der Hussiten bereitzustellen.

So traf Florian zu Scheyern in „Tiubelitz“ Ulrich Sintzenhofer, um den Pakt einzulösen. Dieser lehnte jedoch die Forderung von 70 bewaffneten Soldaten ab und wählte zum Schutze von „Tiubelitz“ die „Gewalt“. Somit kam es zum Kampf zwischen den Pfalzgräfischen Kämpfern und den „Tiubelitzern“. Schließlich erklärten sich die „Tiubelitzer“ bereit, zusammen mit den Pfalzgräfischen Kämpfern in den Krieg gegen die Hussiten zu ziehen.

Zufrieden mit dem Wetter

Die Kinder hatten die größte Freude, mit Schaumgummi-Stöcken in den „Krieg“ gegen die Ritter zu ziehen. Heinz Viehauser und Sandra Nübler, die beiden Organisatoren des 10. Mittelalterfestes, waren zufrieden mit dem Wetter und auch mit dem Besuch. Besonderen Dank sagten sie den Teublitzern und den zahlreichen Gästen aus nah und fern. Auch die Lager und Gruppen im Stadtpark waren voll des Lobes über das ideale Gelände.