Der Gemeinderat tagte
Bürgerhaus Thanstein feierte Premiere

10.06.2022 | Stand 15.09.2023, 4:47 Uhr
Ralf Gohlke
Der Thansteiner Gemeinderat hielt seine erste Sitzung im neuen Bürgerhaus ab. −Foto: Ralf Gohlke

Die Sanierung des alten Schulhauses in Thanstein ist so gut wie abgeschlossen. Darin ist ein neuer, universell nutzbarer Raum, der sich auch für Sitzungen eignet. Nun tagte dort der Gemeinderat zum ersten Mal.

Vor der Pandemie fanden die Sitzungen des Thansteiner Gemeinderats abwechselnd in den Feuerwehrhäusern in Thanstein, Kulz und Dautersdorf statt. Nach Aufhebung der Kontaktbeschränkungen etablierte sich das Dorfgemeinschaftshaus in Kulz als einzig geeigneter Sitzungsstandort.Inzwischen ist jedoch die Sanierung des alten Schulhauses in Thansteinso gut wie abgeschlossen. Darin ist ein neuer, universell nutzbarer Raum, der sich auch für Sitzungen eignet. Dort fand deshalb nun die erste öffentliche Zusammenkunft statt.

Für Bürgermeister Walter Schauerwurden Erinnerungen an die Anfangstage seines ehrenamtlichen Engagements als Gemeinderat im Jahr 1984 wach gerufen. „Früher haben wir nebenan in dem Raum getagt, in dem jetzt das Bürgermeisterzimmer untergebracht ist“, erzählte er. In dem Raum, der nur etwa zu einem Viertel dem entsprochen habe, was jetzt zur Verfügung stehe, seien zwölf Gemeinderäte, der Bürgermeister und der Protokollführer der Verwaltungsgemeinschaft gesessen.

„Damals durfte während der Sitzungen geraucht werden, und der eine oder andere genehmigte sich sogar eine Halbe Bier“, merkte er schmunzelnd an. „So gesehen bin ich nun wieder zurück.“ Der neue Sitzungsraum biete einen würdigen Rahmen für den Gemeinderat, aber auch für Trauungen. Zwei Paare hätten dort bereits den Bund fürs Leben geschlossen. Für Samstag stehe der nächste Termin an.

Um das Thema Dorferneuerung Thansteinging es dann in der Tagesordnung weiter. Im Rahmen der Erhebungen war der Aufbau eines Nahwärmenetzes angeregt worden. Dies sollte nun mit einer Machbarkeitsstudie, bestehend aus drei Modulen, intensiviert werden. Bauoberrat Martin Stahr vom Amt für ländliche Entwicklung hatte der Gemeinde dazu die geplanten Kosten übermittelt. Die Module enthielten in der Phase eins die Erfassung des Ist-Zustands, dann die Bedarfsstruktur und schließlich die Wirtschaftlichkeitsberechnung.

Die Kosten beliefen sich auf rund 28 000 Euro, die zu 90 Prozent gefördert würden. Laut Bürgermeister wurde bereits eine Fragenbogenaktion durchgeführt, bei der sich 32 Interessenten gemeldet hätten. In der Diskussion verfestigte sich die Meinung, dass die Kosten für eine Studie „ins Blaue“ zu hoch wären. Gemeinderat Michael Brandl (CWG) brachte es auf den Punkt: „Bevor wir da Geld in die Hand nehmen, muss eine Trägerschaft feststehen.“ Der Rat kam überein, den Punkt auszusetzen. Zunächst solle eine Besichtigung bei vorhandenen Anlagen mit den Interessenten gestartet werden.

Ohne Gegenstimme gebilligt wurde die neue Abwassergebührensatzung. Die Gebühren für Kulz bleiben unverändert. Für Thanstein/Dautersdorf ergibt sich eine geringe Anhebung auf 2,20 Euro je Kubikmeter Schmutzwasser und 20 Cent je Quadratmeter Oberflächenwasser. Ebenfalls gebilligt wurden die Anträge zum Umbau einer Maschinenhalle in eine Schreinerei und der Umbau einer Dachkonstruktion für einen Schuppen, beide in Kulz, sowie der Umbau eines Stalls in eine Lagerhalle in Thanstein.