Kommunales
Keine Kreditaufnahme geplant

Der Gemeinderat hat den Haushalt für 2021 beschlossen. Alle Maßnahmen können aus Rücklagen geschultert werden.

04.03.2021 | Stand 16.09.2023, 4:02 Uhr
Ralf Gohlke
Ein Bürgerhaus soll im alten Schulgebäude entstehen. −Foto: Ralf Gohlke/Ralf Gohlke

Fast immer, wenn Martina Held, Kämmerin und stellvertretende Geschäftsleiterin der Verwaltungsgemeinschaft Neunburg, in einer der Ratssitzungen der vier Mitgliedsgemeinden vertreten ist, geht es um die Finanzen. So war es auch bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderates Thanstein, die erneut im großen Saal des Dorfgemeinschaftshauses in Kulz abgehalten wurde. Thema war zum einen der Rechnungsabschluss für das Jahr 2020 und zum anderen der Haushalt für 2021.

Die Jahresrechnung 2020 war relativ schnell abgehakt. Demnach betrug der Gesamthaushalt 3 205 987 Euro in den Einnahmen und 2 541791 in den Ausgaben. Als erfreulich wertete die Kämmerin dabei die Zuführung vom Verwaltungshaushalt an den Vermögenshalt in Höhe von 388 474 Euro und die Zuführung an die allgemeine Rücklage, in Höhe von 41 364 Euro. Vor der Entlastung ist nun erst noch der örtliche Rechnungsprüfungsausschuss gefordert.

Haushalt unter drei Millionen

Vor dem Beschluss zum neuen Haushalt listete die Kämmerin die Einzelposten des Investitionsprogramms bis 2024 auf. Der Schwerpunkt heuer liegt demnach bei den Funktionsgebäuden am Dorfplatz und dem Bürgerhaus in Thanstein. Für beides sind Mittel im Gesamtansatz von rund 800 000 Euro vorgesehen, von denen die Gemeinde allerdings nur den Eigenanteil von 20 Prozent tragen, die Summe insgesamt aber vorfinanzieren muss. Der Großteil wird durch Zuschüsse aus der Dorferneuerung gedeckt. Eingeplant wurden ferner die Sanierung der Abwasseranlage Kulz (rund 160 000 Euro) und ein neues Bauhoffahrzeug (circa 70 000 Euro).

Verwaltungshaushalt:Vermögenshaushalt:Kreditaufnahmen:Gemeindesteuern:
Der Ansatz schließt mit 1 646 350 Euro ab.Dafür wurden 1 202 250 Euro vorgesehen.Es wurden erneut keine Kredite für Investitionen oder ähnliche Maßnahmen geplant.Die Hebesätze blieben bei 450 v. Hundert (Grundsteuer A/B) und 350 v. Hundert (Gewerbesteuer).

Für den neuen Haushalt nannte Bürgermeister Walter Schauer eine Gesamtsumme von 2 848 900 Euro und damit um rund 18,5 Prozent weniger als 2020.

Martina Held zeigte auch dazu detailliert die Einnahmen und Ausgaben auf. Demnach sei vor allem der Einkommenssteueranteil aufgrund der Auswirkungen der Pandemie nur schwer einzuschätzen. Bei den Ausgaben ergaben sich sowohl höhere als auch niedrigere Ansätze als im Vorjahr. Zu den höheren Ausgabeposten rechnete sie unter anderem die VG- und die Kreisumlage. Verringert wurde dagegen der Verwaltungs- und Betriebsaufwand um fast 52 000 Euro.

Bauanträge gebilligt

Als erfreulich wertete sie den Stand der Rücklagen zum Jahresende 2021 von 433 586 Euro. Auch die Zuführung vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt, als Kennzeichen der Finanzkraft einer Gemeinde, liege erneut über der Mindestzuführung. Weiter abgebaut würde die Verschuldung. Nach jetziger Planung könnte die magische Marke von einer Million Euro 2024 unterschritten werden.

Bürgermeister Walter Schauer wies abschließend darauf hin, dass der Haushalt mit dem Beschluss des Rates in Kraft trete und erneut keiner Genehmigung durch das Landratsamt bedürfe.

Einstimmig erteilte der Rat sein Einvernehmen zu den Bauanträgen von Andreas Kraus, Kulz (Carport, Gartenschuppen, Dachgaube) und Markus Kulzer, Kulz (Einfamilienwohnhaus mit Einliegerwohnung, Doppel- und Einzelgarage). Der Bürgermeister begrüßte die Bautätigkeit.