Bürgerversammlung
Gemeinde Wackersdorf hat bis 2030 viel vor

16.11.2022 | Stand 15.09.2023, 2:57 Uhr
Johann Ippisch
Bürgermeister Falter bei der Versammlung im Gasthaus Besenhardt-Suckert −Foto: Johann Ippisch

Nach drei Jahren fand nun wieder eine Bürgerversammlung im Ortsteil Heselbach statt. Die Zahlen würden zeigen, wie bedeutungsvoll Wackersdorf ist.

Im vergangenen Jahr war dies corona-bedingt nur über das Internet möglich. Umso erfreuter zeigte sich der erste Bürgermeister Thomas Falter (CSU), dass er wieder vor den Bürgern im gut gefüllten Gasthaus Besenhardt-Suckert stehen konnte. „Ich bin sehr froh, dass wir wieder präsent vor Ort etwas machen können.“, so Falter, der anschließend mit Unterstützung von Bildern und Videos einen umfangreichen Überblick über die Gemeinde gab. Er zeigte den aktuellen Status der Gemeinde und gab auch einen Ausblick in das Jahr 2030.

Positive Zahlen für Gemeinde

Grundlage einer Gemeinde und insbesondere eines Spitzenstandortes wie Wackersdorf seien Zahlen, auf die Falter anschließend einging: Die stetig steigende Einwohnerzahl von 5439, über 5419 Arbeitsplätze, davon 4874 Einpendler, ein derzeitiges Gewerbesteueraufkommen von über 15 Millionen Euro (Haushaltsansatz elf Millionen Euro) und ein Haushaltsvolumen von 38,8 Millionen Euro sowie Rücklagen von 26 Millionen Euro und eine Steuerkraft von 2945 Euro pro Einwohner untermauern laut Bürgermeister Falter die Bedeutung von Wackersdorf. Die „sehr guten“ Steuereinnahmen würden wiederum zur Steigerung der Attraktivität von Wackersdorf investiert.

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Falter kam auch auf die derzeit großen Baumaßnahmen zu sprechen, die er den Bürgern aus Heselbach und Meldau offenlegte. Die Neugestaltung der Ortsmitte, die bis 2025/2026 in drei Bauabschnitten durchgeführt wird, weckte besonders das Interesse der Anwesenden.

Gemeinde nahm viel Geld in die Hand

Ebenso das neue Ärztehaus mit Parkdeck an der Schulstraße, zu dessen Realisierung die Gemeinde 6,7 Millionen in die Hand genommen hat . Dieses solle die medizinische Versorgung langfristig sichern soll. Für die Sanierung der rund 30 Jahre alten Sporthalle, die bis Anfang Januar 2023 fertiggestellt werden soll, mussten ebenfalls 3,2 Millionen Euro aufgewendet werden.

Bereits einige Zeit zurück liegen der Umbau des alten Schulhauses zu einem Mehrgenerationenhaus, der Neubau des EDEKA-Marktes sowie die Erstellung der Kirchenparkplätze, die aber im Kontext der Neugestaltung des Innerorts zu sehen sind. Der Bürgermeister erwähnte aber auch die Investitionen in das Feuerwehrwesen wie zum Beispiel den Neubau der Wache II im Industriegebiet, die Ausstattung der Ortsfeuerwehren, die Investitionen in den Straßenbau (Höhenstraße) und in die Kita Irlacher Weg.

Neue Investitionen sind geplant

Mit den Planungen um eine neue Trauerhalle stehe bereits eine weitere Investition an. Auch auf die Bereiche Wohnen, Soziales, Vereine und Kultur ging der Bürgermeister ein.

Der Tourismus im Oberpfälzer Seenland stelle die Gemeinde vor Herausforderungen. Dies zeigen beispielsweise die Zahlen der Besucher im Erlebnispark Wasser, Fisch und Natur im Jahr 2022 mit über 95000 Besuchern, aber auch die 45000 Übernachtungszahlen. Im Bereich der Wirtschaft werde weiterhin der Branchenmix gestärkt, so Falter. Bei der Infrastruktur unterstrich das Gemeindeoberhaupt die Verbesserung des Lärm- und Anwohnerschutzes auf der Bestandstrasse der Industriestraße. Bei der Bundesstraße B 85 befürchte Falter eher langfristige Lösungen.

Arbeit wartet in den Bereichen Digitalisierung und Klimaschutz

Für die nächsten Jahre bis zum Jahr 2030 sehe Falter in der Digitalisierung, der E-Mobilität, den seniorengerechten Wohnformen, in der Energiepolitik und dem Klimaschutz, der aktiven Wirtschaftspolitik noch viel Arbeit, um zum Ziel „Wackersdorf 2030 – wirtschaftlich stark und lebenswert“ zu gelangen.

Die Probleme der Heselbacher und Meldauer Bürger zeigten sich bei der anschließenden Diskussion eher in kleinerem Ausmaß: Es gab zum Beispiel Beanstandungen zur Pflege der Grünflächen, zur Aufstellung von Glascontainern, zu Geschwindigkeitsbeschränkungen und zum Verbrennen von Grüngut im Freien. Auch die B 85 kam wieder zur Sprache, die seit über 30 Jahren Dauerbrenner in den Bürgerversammlungen ist.