Wirtschaft
Gerresheimer investiert in Wackersdorf

Der Spezialist für Pharma-Verpackungen investiert zweistelligen Millionenbetrag und erweitert die Entwicklungskapazitäten.

05.03.2018 | Stand 16.09.2023, 6:17 Uhr

Im TCC in Wackersdorf werden die Grundlagen für die Produktion geschaffen – hier ein Blick in die Reinraumfertigung bei Gerresheimer. Foto: Gerresheimer Regensburg GmbH

Nach dem Beschluss der Firma Welco, sich in Wackersdorf anzusiedeln,gibt es erneut positive Nachrichten vom Standort Wackersdorf. Am Donnerstag, 8. März, erfolgt im Industriegebiet die Grundsteinlegung für einen Erweiterungsbau bei derGerresheimer-Entwicklungsabteilung, dem sogenannten Technical Competence Center (TCC). Um 3000 Quadratmeter soll das TCC nach ersten Informationen ausgebaut werden, einen zweistelligen Millionenbetrag investiert der Spezialist für medizinische und pharmazeutische Verpackungen mit Sitz in Düsseldorf dafür.

Investition schafft 25 neue Jobs

Bereits im Juni des vergangenen Jahres hatte die Gerresheimer Regensburg GmbH, der das Werk in Wackersdorf zugeordnet ist, den Bauantrag für die Erweiterung gestellt – sozusagen auf Vorrat, vorbehaltlich einer positiven Entscheidung des Gerresheimer-Vorstands.

Die ist inzwischen auch gefallen: In Wackersdorf, wo bisher Werkzeuge und Verfahren für die Kunststoffsparte ausgetüftelt wurden, kommen jetzt noch „Entwicklung und Kleinserien für vorfüllbare Glasspritzen“ hinzu, wie Jens Kürten, der Leiter der Unternehmenskommunikation, mitteilt. Im Zuge der Investition werden auch 25 Arbeitsplätze geschaffen. Schon bis Jahresende soll das Erweiterungsprojekt abgeschlossen sein.

„Der Branchen-Mix wird dadurch noch einmal wesentlich breiter.“Thomas Falter, Wackersdorfer Bürgermeister

Von der Standortwahl – bisher erfolgte die Entwicklung in der Glassparte in dezentralen Einheiten an verschiedenen Produktionsstätten – erhofft sich das Unternehmen natürlich Synergieeffekte. „Wir werden die hohe technische Kompetenz aus dem Kunststoffsektor in Wackersdorf auf das Glassegment übertragen“, kündigte der Unternehmenssprecher an.

Ein Argument für Wackersdorf war aber auch das große Fachkräftepotenzial in der Region, das Geschäftsführer Manfred Baumann, der Gesamtverantwortliche für den Unternehmensbereich „Medical Systems“, schon im Vorfeld in den höchsten Tönen gelobt hatte. Er hob in diesem Zusammenhang vor allem die „langjährige gute Zusammenarbeiten“ mit den OTH in Amberg, Weiden und Regensburg hervor.

Erneut „Top Arbeitgeber“

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich für Gerresheimer entschieden haben – in ganz Deutschland nach Unternehmensangaben rund 3400, im Landkreis Schwandorf an den Standorten Wackersdorf und Pfreimd etwa 900 – scheinen diesen Schritt aber auch nicht zu bereuen.Denn nach einer Gerresheimer-Pressemitteilung von Mitte Februar wurde das Unternehmen zum vierten Mal vom Focus Magazin mit dem Siegel „Top nationaler Arbeitgeber“ ausgezeichnet.

In dieser Untersuchung befragt Focus in Zusammenarbeit mit dem sozialen Netzwerk Xing und dem Arbeitgeber-Bewertungsportal „kununu.com“Beschäftigte zu ihrem Unternehmen. „Entscheidend war die Bereitschaft der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, ihren eigenen Arbeitgeber weiterzuempfehlen“, heißt es in der Mitteilung.

„Unsere Stärke ist die Leidenschaft und die fachliche Kompetenz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für die Produktion von Pharma- und Kosmetikverpackungen aus Glas und Kunststoff nach höchsten Qualitätsstandards brauchen wir Teams, die eng zusammenarbeiten und jeden Prozessschritt verstehen und beherrschen. Daher investieren wir in die Ausbildung und Trainings unserer Mitarbeiter,“ kommentiert Thomas Perlitz, „Global Senior Vice President HR“ des Unternehmen, das Ergebnis.

Ausbildung steht hoch im Kurs

Zu den gut gepflegten Gerresheimer-Traditionen gehört nach eigenen Angaben auch die Ausbildung von Nachwuchskräften in den Glas- und Kunststoffwerken des Unternehmens. Jahr für Jahr gehörten Gerresheimer-Azubis zu den Jahrgangsbesten der prüfenden Industrie- und Handelskammern. Seit Frühjahr 2017 bietet Gerresheimer Studenten mit Masterabschluss außerdem ein Trainee-Programm als Einstieg in die künftige Karriere an. Die Trainees sind in 18 Monaten in verschiedenen Werken und Abteilungen auch im Ausland tätig. Die ersten acht Teilnehmer haben bereits zwölf Monate absolviert.

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