Afrikanische Schweinepest
Sammelstellen für Schwarzwild-Abfälle im Kreis Schwandorf aufgestellt

08.11.2022 | Stand 15.09.2023, 3:00 Uhr
Landrat Thomas Ebeling (4. v. l.) mit Vertretern der beteiligten Abteilungen im Landratsamt Schwandorf sowie den Betreuern der Sammelstellen aus der Reihe der Jägerschaft. −Foto: Matthias Meier

Schon seit 2018 ist die Afrikanische Schweinepest (ASP) eines der Hauptthemen im Bereich der Tierseuchenbekämpfung und des Katastrophenschutzes. Jetzt tut sich im Landkreis Schwandorf etwas in der Seuchen-Prävention.

Die virusbedingte Infektionskrankheit ist zwar für den Menschen ungefährlich und ausschließlich für Wild- und Hausschweine tödlich. Jedoch hätte ein Ausbruch in Bayern oder im Landkreis Schwandorf katastrophale und ruinöse Folgen für die fleischproduzierende Landwirtschaft und die angeschlossene Vertriebsindustrie.

Wenngleich das Thema von der Corona-Pandemie und der Ukraine-Krise aus den Schlagzeilen verdrängt worden sei, hätten die Behörden dennoch weiter den Auftrag, den Rahmenplan Afrikanische Schweinepest der Bayerischen Staatsregierung und notwendige Maßnahmen zur Prävention umzusetzen, teilt das Landratsamt mit. Denn diese Tierseuche sei im Lauf der vergangenen Jahre bereits in einzelnen Bundesländern ausgebrochen und auch immer näher an den Freistaat herangerückt.

Wichtigste Präventionsmaßnahme: Reduzierung des Schwarzwildbestandes

Eine der wichtigsten Präventionsmaßnahmen gegen den Ausbruch der Tierseuche ist laut der Mitteilung die deutliche Reduzierung des Schwarzwildbestandes in Bayern. So seien die rechtlichen Voraussetzungen für die Anwendung der Nachtsichttechnik deutlich erleichtert und die staatliche Prämie für den Abschuss eines Wildschweines bis auf 100 Euro pro Tier in den zu Tschechien grenznahen Landkreisen erhöht worden. Das schlage sich in den Streckenlisten der Reviere im Landkreis Schwandorf bereits deutlich nieder.

Da der ASP-Virus sehr widerstandsfähig ist und sich deshalb leicht entweder direkt von Tier zu Tier oder indirekt, zum Beispiel über kontaminierte Gegenstände wie Speiseabfälle aus nicht gegarten Schweineprodukten – beispielsweise Salami, Schinken – weiterverbreitet, ist es bei Erhöhung des Jagddruckes laut Kreis notwendig, die herkömmliche Entsorgung der Eingeweide von erlegtem Wild im Jagdrevier zu vermeiden.

Für Schwarzwildabfälle gibt es jetzt Sammelstellen

Zu diesem Zweck haben das Veterinäramt und die Jagdbehörde des Landratsamtes Schwandorf zusammen mit der Jägerschaft ein Netz an Sammelstellen von Schwarzwild-Abfälle eingerichtet.

Hier können alle Jäger aus dem Kreis die Eingeweide des erlegten Schwarzwildes kostenlos entsorgen. Die Anlieferung muss lediglich vorher beim Betreuer telefonisch angemeldet werden, der über weitere Details informiert.

Die Kosten für die notwendigen Behältnisse und für die Entsorgung der Schlachtabfälle über die Tierkörperbeseitigung trägt der Landkreis Schwandorf. Der Betrieb der Sammelstellen wird von Freiwilligen aus den Reihen der Jägerschaft besorgt, die zu ehrenamtlichen Betreuern der Sammelstellen ernannt wurden. Landrat Thomas Ebeling (CSU) freute sich bei einem Vorort-Termin in Sulzmühle bei Nittenau über die Betriebsaufnahme der Sammelstelle zum 1. November.

Folgende Sammelstellen gibt es im Landkreis Schwandorf

Schwarzach bei Nabburg und Umgebung, Schreinerei Lehner, Alte Dorfstraße 14, Schwarzach, Telefon (0171)7336932; Nittenau und Umgebung, Sandgrube/GaLa, Sulzmühl 58, Nittenau, Telefon (0172)8233849; Neukirchen-Balbini und Umgebung Metzgerei Biebl, Hauptstraße 16, Neukirchen-Balbini, Telefon (09465)277; Nabburg und Umgebung, Passelsdorf 6, Nabburg, Telefon (0171)9566712; Schwarzenfeld und Umgebung, Luckerweg 3, Schwarzenfeld, Telefon (0170)3552040; Bruck und Umgebung, Pfarrer-Breu-Straße 2, Bodenwöhr - Neuenschwand, Telefon (0171)3237907; Wernberg-Köblitz und Umgebung, Bürgermeister-Koch-Straße 6, Wernberg-Köblitz, Telefon (0152)52863925; Bodenwöhr und Umgebung, Industriestraße 4, Bodenwöhr, Telefon (0176)54297435.

Noch keine Sammelstelle im Städtedreieck und in Oberviechtach

Konkret geplant ist die Einrichtung einer weiteren Sammelstelle für das Städtedreieck ab 2023. Im Bereich des Altlandkreises Oberviechtach wäre eine Sammelstelle nach wie vor wünschenswert. Hier konnte jedoch bislang kein Betreuer durch die Behörden gefunden werden, so das Amt. Interessenten wenden sich direkt an die Untere Jagdbehörde oder an das Veterinäramt des Landratsamtes Schwandorf.

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