Erinnerung
In der Schule viel fürs Leben gelernt

Ehemalige denken an ihre Zeit am Burglengenfelder Johann-Michael-Fischer-Gymnasium zurück. Nicht alle hat es fortgezogen.

04.10.2018 | Stand 16.09.2023, 6:03 Uhr
Josef Schaller

Maria Zaubzer, geborene Böhm, hat ihre Schulzeit in einem Album festgehalten. Foto: Josef Schaller

31 Jahre lang war Josef Paul Lehrer amJohann-Michael-Fischer Gymnasiumund 15 Jahre lang Vorsitzender des Fördervereins. Mit Spannung und Stolz hat er auch noch nach seiner aktiven Schulzeit verfolgt, was aus seinen ehemaligen Schülern geworden ist. „Heute sind sie als Ärzte, Lehrer, Juristen, Ingenieure, Journalisten, Manager tätig, und das in ganz Deutschland, in Europa, in den USA, in Südafrika“, so der inzwischen 81-jährige Latein- und Deutschlehrer. Aber nicht alle hat es in die weite Welt verschlagen. Fünf Ehemalige haben im Gespräch mit unserem Medienhaus von ihren Erinnerungen und Eindrücken aus ihrer Schulzeit am JMF-Gymnasium erzählt.

Fürsorglicher Schulleiter

Maria Zaubzer, geborene Böhm, hat von 1968 bis 1977 die Schule besucht und gehörte zum ersten Abiturjahrgang. Den damaligen Schulleiter Dr. Hans-Peter Fischer, von Eltern und Schülern als äußerst strenger, konservativer und unnahbarer Mensch beschrieben, habe sie gleich am ersten Schultag von einer ganz anderen Seite und als sehr fürsorglichen Menschen kennengelernt. Als damals Zehnjährige sei sie von ihrer Tante zur Schule gebracht worden und als einziges Mädchen ohne Begleitung in einer für sie fremden Umgebung orientierungslos dagestanden.

Der kürzlich verstorbene Dr. Fischer sei damals auf sie zugekommen und habe sie gefragt: „Du Kleine, du hast wohl niemanden?“ Dann habe er sie bei der Hand genommen und ins Klassenzimmer geführt. „Dann kommst du eben mit mir“, habe er gesagt. Dieser erste Eindruck an der neuen Schule sei das ganze Leben lang haften geblieben, wie sie betont. Ihr Berufswunsch, Lehrerin zu werden, blieb ihr allerdings versagt. Die zukünftigen Schwiegereltern hatten ihr das Studieren untersagt. Sie wurde in der Buchhaltung ihres Betriebes gebraucht.

Gerhard Bawidamann, jetzt Arzt in Nittendorf, gehörte ebenfalls dem ersten Abiturjahrgang an. Er habe anfangs den Deutschunterricht seiner Lehrerin aus Schleswig-Holstein eher als Fremdsprachenunterricht empfunden. Bis dahin sei er nämlich gewohnt gewesen, fast ausnahmslos die bayerische Sprache zu benutzen, wie er schmunzelnd erzählte.

Auch Doris Nieß machte in Burglengenfeld Abitur. Heute ist sie Gästeführerin in Neustadt:

Ein erstes Frustrationserlebnis sei für ihn der öffentliche Auftritt des Gymnasiumchores gewesen, bei dem auch seine Mitschüler singend auf der Bühne gestanden seien. Nur er sei mangels Sangeskunst vom Chor ausgeschlossen worden und habe im Saal sitzend die Darbietung seiner Klassenkameraden mitverfolgen müssen. „Während wir Buben noch unseren Weg suchten, schwärmten die Mädels bereits von Dr. Schöberl und seinem roten Porsche“, erinnert er sich.

Als Vorsitzender der Schüler Union sei ihm durch seinen Klassenleiter, Peter Keusch, der damals Juso-Vorsitzender war, eine besondere Art von politischer Bildung zuteilgeworden. Dieser habe ihn regelmäßig zu politischen Diskussionen herausgefordert. „Was haben Deine schwarzen Säcke in Bonn da wieder angestellt“, soll sein Lehrer einmal zu ihm gesagt haben. Trotzdem habe er Keusch gemocht und wegen seines guten, stringenten Unterrichts sogar mit dem Gedanken gespielt, Biologie und Chemie zu studieren. Der Turn- und Sportunterricht sei ihm bis zum Abitur ein Gräuel gewesen, so Bawidamann. Bis heute könne er sich nicht erklären, was diese Quälerei zur Hochschulreife beitragen soll.

Viele gute Lehrer

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