Josef Meier, der frühere Bürgermeister von Schwarzenfeld, träumt noch immer von den glorreichen Zeiten der Brauereigaststätte Bauer. „Der Saal war der Ballsaal überhaupt“, schwärmt er. Siedlerbälle, Vereinstermine, Wahlveranstaltungen – alles spielte sich beim Bauer ab. Doch zuletzt taten sich die Wirte schwer. Heuer legten die Pächter des „Tanz-Stadls“ im Saal sogar eine Sommerpause ein. Nur die Arbeiter, die im früheren Hotel einquartiert sind, blieben. Josef Meier und Sohn Wolfgang, der Geschäftsführer von Suntec, wollen dem Ensemble nun zu neuem Glanz verhelfen: Der Sohn investiert das Geld, der Vater hat die Visionen.
Markt Schwarzenfeld hatte die Versteigerung beantragt
Wohnungen für Arbeiter
Dieser Schritt des Unternehmers kommt im Marktrat und in der Bevölkerung nicht überall gut an, wie Josef Meier erfahren hat: „Wir werden immer hingestellt als die, die ganz Schwarzenfeld aufkaufen.“ Dabei gehe es ihm und seinem Sohn beim Kauf der Gaststätte und des Hotels nicht darum, ein Abschreibungsobjekt für die Firma Suntec zu haben. Sie wollten den Ortskern weiterentwickeln. „Dabei haben wir natürlich wirtschaftliche Überlegungen“, so Meier. Konkret sollen im ehemaligen Hotel und auch in der Gaststätte Wohnungen für Arbeiter entstehen. Zuletzt war Meiers Bauvoranfrage für ein Arbeiterhotel im Gewerbegebiet auf wenig Zustimmung gestoßen. Beerdigt habe er diese Pläne trotzdem nicht, sagt Josef Meier. Zunächst stehe aber die Sanierung der Zimmer im Ortskern im Fokus. In der Gaststätte gibt es nach dem aktuellen Zuschnitt 15 Zimmer, im Hotel 18.
15, 20 Sitzplätze – und immer alles voll
Bier und kleine Brotzeiten
Genaue Pläne für die Gasträume im Gasthof Bauer haben der ehemalige Bürgermeister und sein Sohn noch nicht. Allein in die Stube, in der die Wände so feucht sind, dass der Putz herunterbröckelt, müssten wohl rund 150 000 bis 200 000 Euro investiert werden, schätzt Meier. Ein echtes Speiselokal werde daraus wohl nie. Bier und Brotzeiten wie Wurstsalate und Schnitzel solle es aber geben, vielleicht auch einen Biergarten nebenan.
Die Entwicklung des Schwarzenfelder Ortskernswar schon im Kommunalwahlkampf 2014 ein Dauerthema.Josef Meier würde jetzt gerne „Impulse in der Diskussion“ setzen. Das komplette Ensemble ist allerdings nicht im Besitz der Meiers. Bereits vor Längerem hatte sich der Markt rund ein Drittel des Hotels gesichert. Auch der große Parkplatz vor dem Hotel, wo einst die Brauerei stand, gehört dem Markt. Mit Wolfgang Meier steht der Abriss von Hotel und Gaststätte nun nicht mehr zur Debatte, sagt sein Vater.
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Zurzeit dient die ehemalige Gaststube des Gasthofs Bauer als Rumpelkammer. Wolfgang und Josef Meier (von rechts) würden dort gerne einen Treffpunkt für Schwarzenfelder einrichten. Getränke soll es dort geben und auch kleine Brotzeiten. Foto: Bettina Mehltretter
Die Meiers setzen darauf, dass später einmal viele Radfahrer am Gasthof vorbeikommen und dort einkehren. Foto: Mehltretter
Am Hotel hängt noch ein großes Plakat, das auf die Partys im „Tanz-Stadl“ hinweist. Der Mann auf der Werbefläche ist Schlagersänger Jens Büchner („Malle-Jens“). Der Mann ist bereits seit 17. November 2018 tot. Foto: Mehltretter
