Leserbrief
Selbsternannter Moralwächter?

Zur Diskussion über die Veranstaltung des Brucker Feuerwehrfestes in der Nähe des Friedhofes schreibt ein weiterer Leser.

26.06.2018 | Stand 16.09.2023, 6:03 Uhr

Bei allem Verständnis für die persönliche Trauersituation des Autors des Leserbriefs „Kritik am FFW-Fest neben dem Friedhof“ kann ich seine Sichtweise jedoch nicht im Geringsten nachvollziehen. In Ortschaften, in denen Vereine das Leben im Ort bereichern, wird gefeiert. Auch in der Nähe zum Friedhof. Vielerorts finden Dorffeste, Bürgerfeste, Feuerwehrfeste, Festzüge und Vieles mehr unmittelbar neben Friedhöfen statt. Ich könnte eine Reihe an Beispielen aufzählen. Darüber hinaus ist es seit Jahrhunderten zumindest in Bayern so, dass Kirche, Friedhof und Wirtshaus eng beinander liegen. So auch in meinem Dorf. Nach einer Beerdigung geht es zum Leichttrunk ins nahe Wirtshaus, wo nicht selten gelacht wird. Am nächsten Tag ist dort eine Hochzeit. Im Biergarten vom Wirtshaus gegenüber dem Friedhof sitzen feiernde und lachende Menschen. Zeitgleich liegt ein Verstorbener im Leichenhaus. Niemand denkt hier an eine Störung der Toten- oder Friedhofsruhe oder, dass die Feiern im Ort angesichts der benachbarten Verstorbenen pietätlos seien. So is as Lem! Jetzt und in Zukunft. Sicherlich ist man nicht mit letzter Sicherheit vor Vandalen gefeit, jedoch spricht meine Lebens- und Berufserfahrung gegen zu erwartende Schäden an Gräbern. Ich wünsche der Freiwilligen Feuerwehr Bruck ein tolles Fest, die sicherlich in einem würdigen Rahmen ihrer verstorbenen Kameradinnen und Kameraden gedacht hat!

Florian Meier, Penting

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