DEL-Eishockey

Nürnberg Ice Tigers beweisen Moral und verhindern Saisonfehlstart

18.09.2023 | Stand 18.09.2023, 15:00 Uhr
Christian Rupp

Danjo Leonhardt (blau) und seine Nürnberg Ice Tigers bewiesen im DEL-Heimspiel Moral und gewannen nach frühem 0:2Rückstand gegen Straubing. Foto: imago

Die Nürnberg Ice Tigers zeigten in den ersten beiden Spielen der neuen Saison 2023/24 sowohl Licht als auch Schatten und stehen nach dem ersten DEL-Wochenende mit drei Punkten da.

Am Sonntagabend setzten sich die Ice Tigers dank einer starken Aufholjagd mit 5:3 gegen die Straubing Tigers durch. Den Start hatte Nürnberg allerdings komplett in den Sand gesetzt: Nach 47 Sekunden traf Marcel Müller zum 1:0, nur 68 Sekunden später erhöhte Mike Connolly auf 2:0 für Straubing. Einzig Torwart Leon Hungerecker war es zu verdanken, dass die Ice Tigers in den Anfangsminuten nicht komplett unter die Räder gerieten, denn der Schlussmann sah einen Alleingang nach dem anderen auf sein Tor zurollen.

Nürnbergs Trainer Rowe übt Kritik



„Unser dritter Stürmer hätte bei gegnerischem Puckbesitz höher stehen müssen, doch er war zu tief gegen eine Mannschaft, die so gut umschalten kann. Auch unsere Verteidiger waren nicht so stark an der blauen Linie, wie sie es hätten sein müssen. Diese Kombination hat uns umgebracht“, fand Nürnbergs Trainer Tom Rowe eine Erklärung für den katastrophalen Start, der von individuellen Aussetzern und ungewohnten Stellungsfehlern geprägt war. „Zumindest Leon hat uns mit seinen unglaublichen Paraden im Spiel gehalten.“

Auch der zwischenzeitliche Anschlusstreffer durch Roman Kechter (5.) wirkte zunächst noch nicht stabilisierend – Straubings Cole Fonstad nämlich stellte nur wenige Augenblicke später auf 3:1 für die Niederbayern (7.).

Rowe fand in der Kabine die richtigen Worte



Immerhin verkürzte Dane Fox noch vor der Pause auf 2:3 (18.). „Wir haben es uns im ersten Drittel selbst schwer gemacht und waren nicht bereit“, musste Rowe zugegeben, fand in der Kabine aber scheinbar die richtigen Worte: „Ich habe gesagt, dass wir physischer spielen müssen, weil der Gegner das überhaupt nicht mag. Das haben wir gemacht, sind fortan besser unter ihre Haut gekommen und haben angefangen, das Spiel zu drehen.“

Charlie Gerard (31.), Elis Hede (36.) und Ryan Stoa (53., bei doppelter Überzahl) belohnten immer stärken anschwellende Drangphasen und verwandelten einen 2:3-Rückstand in eine 5:3-Führung. Straubing fand trotz zahlreicher Powerplay-Möglichkeiten nicht mehr zurück ins Spiel.

„Es war ein hartes Stück Arbeit“, atmete Rowe nach dem Spiel tief durch. „Am Ende des Tages haben meine Jungs nie aufgehört zu arbeiten, was sie auch nie tun. Unser Unterzahlspiel war richtig gut, Leon hat unglaublich gespielt und uns den Sieg festgehalten.“

Torwart Treutle bekam den Laden voll



Zwei Tage zuvor stand Niklas Treutle im Auswärtsspiel bei den Kölner Haien zwischen den Pfosten, doch der Saison-Auftakt ging mit einer 1:5-Klatsche gehörig in die Hose. Ein Doppelschlag des KEC binnen sieben Sekunden durch Justin Schütz (12.) und Ex-Ice-Tiger Gregor McLeod (13.) brachte Nürnberg auf die Verliererstraße. Was folgte, war ein katastrophales Mitteldrittel, in dem die Haie durch Louis-Marc Aubry (25.) sowie dem nächsten schnellen Doppelschlag durch Alexandre Grenier (35., 36.) auf 5:0 erhöhten.

Im Schlussdrittel gelang den Ice Tigers noch der Ehrentreffer durch Daniel Schmölz (44.), einen gebrauchten Abend konnte das aber nicht retten. „Köln hat ein sehr gutes Spiel gemacht“, befand Rowe. „Sie sind groß, schnell und stark und haben uns aufgezeigt, woran wir arbeiten müssen.“