Mit einem Heimspiel gegen den EC Peiting starten die Blue Devils Weiden am Freitag (Spielbeginn: 20 Uhr) in die Oberliga-Saison 2023/24. Seit dem Aufstieg der Eisbären Regensburg in die DEL2 vor eineinhalb Jahren sind die Blue Devils der einzige Eishockey-Drittligist aus der Oberpfalz.
„Auch wenn das Ende natürlich extrem bitter war, sind wir mit der Saison auf jeden Fall zufrieden. Die Mannschaft hat eine sehr gute Entwicklung genommen und über die komplette Spielzeit hinweg auf konstant hohem Niveau gespielt“, blickte Jürgen Rumrich, der sportliche Leiter der Nordoberpfälzer, auf die Vorsaison zurück. In dieser schloss Weiden zum zweiten Mal in Folge die Hauptrunde als Erster ab. Anders als im Frühjahr 2022 war in den Playoffs dann aber nicht bereits im Viertelfinale Schluss. In einer an Dramatik schwer zu überbietenden Finalserie hatte die Mannschaft von Trainer Sebastian Buchwieser nach vier Spielen gegen die Starbulls Rosenheim das Nachsehen. Die letzten beiden Partien gewann der Traditionsverein aus Oberbayern jeweils erst in der Verlängerung.
Erneut prominent verstärkt
„Das ist inzwischen längst abgehakt. Wir schauen nach vorne. Ich sehe uns gut gerüstet für die neue Saison“, gibt sich Rumrich optimistisch. Mit Blick auf den für Oberliga-Verhältnisse mehr als exquisit besetzten Kader ist der Optimismus des ehemaligen Nationalspielers auch nicht unbegründet. Unter anderem dank mehrerer Großsponsoren verfügen die Blue Devils seit mehreren Jahren über andere finanzielle Möglichkeiten als der Großteil der Ligakonkurrenten und schafften es erneut, sich prominent zu verstärken. So verfügt zum Beispiel die Hälfte der insgesamt zehn Sommerneuzugänge über Erstligaerfahrung. Mit den Angreifern Vincent Schlenker sowie David Elsner befinden sich sogar ein zweimaliger deutscher Meister und ein ehemaliger deutscher Nationalspieler darunter.
„Im Tor wollten wir zu unserem bewährten Duo noch einen dritten, festen Torhüter hinzuholen, was uns mit dem talentierten Janik Engler gelungen ist. In der Verteidigung wollten wir beweglicher und schneller werden und im Sturm war es unser Ziel, wieder vier ausgeglichen besetzte Reihen zu bilden, um hohes Tempo gehen zu können“, beschreibt Rumrich die Weidener Sommertransferaktivitäten.
Zusammenfassend fügt der sportliche Leiter an: „Natürlich hat auch die neue U-23-Regel dazu beigetragen, dass wir den Kader etwas verjüngt haben. Es war aber auch unabhängig davon unser Ziel, nochmals jünger und flexibler zu werden. Ich denke, dass uns das sehr gut gelungen ist und wir bereit sind für die Saison.“
Im Rahmen der rund sechswöchigen Vorbereitung bestritten die Blue Devils insgesamt sieben Testspiele: Gegen die Zweitligisten aus Weißwasser (1:8 und 0:4), Bad Nauheim (6:3) sowie Rosenheim (1:0) gab es aus Weidener Sicht je zwei Siege sowie zwei Niederlagen. Gegen die Nord-Oberligisten aus Leipzig (5:1) und Halle (6:5) hatten die Nordoberpfälzer jeweils das bessere Ende für sich. Im abschließenden Test gegen Ligakonkurrent Deggendorf, der in der Oberliga Süd dem Vernehmen nach einer der härtesten Widersacher im Kampf um Platz eins sein dürfte, feierten die Blue Devils einen souveränen 7:0-Kantersieg.
Neuer Derby-Gegner
Neben den Niederbayern nennt Rumrich unter anderem auch Memmingen und Höchstadt als Vereine, „mit denen oben zu rechnen ist“. Allgemein auf die Oberliga Süd gesprochen, fasst der sportliche Leiter zusammen: „Ich finde, dass die Liga näher zusammenrückt. Da sehr viele Vereine richtig professionell arbeiten, hat sich das Niveau wirklich gut entwickelt.“ Für Freude beim 55-Jährigen sorgt darüber hinaus ein neuer Klub im Teilnehmerfeld: „Auch wenn man so etwas keinem Verein wünscht (Anm. d. Aut.: den Oberfranken wurde die Lizenz für die DEL2 verweigert), ist es für uns natürlich schön, dass wir künftig gegen Bayreuth spielen. Derbys haben einfach ihren besonderen Reiz und sind das Salz in der Suppe.“
Zum Ende der Saison soll es in Weiden dann heißen, „aller guten Dinge sind drei“. „Zunächst wollen wir in der Hauptrunde den Hattrick schaffen und uns zum dritten Mal in Folge Platz eins sichern. In den Playoffs muss dann alles passen, damit am Ende unser Traum vom Aufstieg in Erfüllung geht“, erklärt Rumrich abschließend.