Es gibt so vieles, was heute so leicht und hochwertig herstellbar ist, wie man einst nicht zu träumen gewagt hätte. Handys zum Beispiel können so viel, wie einst ein Riesen-Computer nicht leistete – und machen obendrein Bilder, bei denen anno dazumal mordsaufwändig Objektive zu wechseln waren. Aus dem 3D-Drucker kommen Hightech-Utensilien, die einen mit den Ohren schlackern lassen.
Vielleicht, vielleicht wäre das auch eine Lösung für unseren Problemfall. 32 Trainer hatte der FC Schalke 04 seit 2000 – das ist nicht einmal ein Dreivierteljahr Halbwertszeit. Da drängt sich der Spruch auf, ob man sich nicht einen Coach backen könnte. Allerdings: S04 hat wohl schon alle Zutaten ausprobiert. Und Kontinuität, Geduld und Gelassenheit gibt’s in einem hochprozentig emotional sortierten Klub nicht im Sonderangebot.
Vielleicht ließe sich in unserer neuen Technikzeit vielleicht mal so ein Mann aus dem 3-D-Drucker lassen? Da kann man doch sonst haarklein jedes Detail einstellen. Und auf ein paar Probedrucke hin oder her käme es jetzt tatsächlich auch nicht mehr an.
Wurscht. Interessant wird sein, mit welchen Heilsbringersprüchen der Nächste in der Schalker Trainer-Ahnengalerie verkündet wird. Der gemeine Fußballfan wird es zur Kenntnis nehmen wie einst die Serie von italienischen Ministerpräsidenten, deren Namen sich auch niemand merken musste. Die Wettanbieter können derweil ins Angebot nehmen, ob der neue S-04-Trainer auch die Saison 24/25 – in welcher Liga drüber oder drunter der jetzigen – in Angriff nehmen wird.
Und wir alle schauen derweil ins beschauliche Heidenheim, wo ein Frank Schmidt wirkt und wirkt und wirkt, dass selbst der VW Käfer langsam neidisch wird. Es ist zu fragen: Sind dort die Backzutaten für Trainer andere? Gab‘s da einen 3-D-Drucker schon so viel früher? Oder liegt es doch an etwas Anderem? Fragen über Fragen.