Nachholspiel gegen Ammerthal
Kurioses Spielende beim Bayernligisten Donaustauf: Flutlicht gibt den Geist auf

20.09.2023 | Stand 21.09.2023, 14:05 Uhr

Da war das Flutlicht noch voll intakt: Der SV Donaustauf und Ammerthal konnten ihr Spiel jedoch nicht beenden. Foto: Christian Brüssel

Helle Aufregung am Fuße der Walhalla im Halbdunkel an der Regensburger Straße: Im Nachholspiel des Fußball-Bayernligisten SV Donaustauf am Mittwochabend gegen die DJK Ammerthal bewegten sich die Spieler vor 218 Zuschauern nach dem 0:0 zur Halbzeit gerade in ihre Spielfeldhälften, als von den sechs Flutlichtmasten die mittleren zwei den Geist aufgaben.



Während Teammanager Hans Melzl und Abteilungsleiter Wolfgang Weigert am Technikkasten in Serie vergeblich versuchten, per Re-Start auch den Mittelmasten Leben einzuhauchen, unkte Matthias Klemens auf der Tribüne: „Lange schauen sich das die Schiedsrichter nicht mehr an.“

Wenige Minuten später war es tatsächlich so weit: Der Unparteiische Tim Grunert aus Grafentraubach brach mit entsprechender Geste die Partie ab. Ein Statement dazu lehnte er ab: „Ich will dazu nix sagen.“ Derweil schüttelte Ammerthals Coach Serdal Gündogan mit einem Schmunzeln im Gesicht den Kopf – alles schon dagewesen. Zu Zeiten, als der SV Seligenporten noch in der Regionalliga spielte, habe er als Trainer genau das Gleiche in einem Heimspiel erlebt: „Wir führten zu Pause gegen Nürnberg II mit 1:0, das Wiederholungsspiel haben wir mit 3:1 verloren.“

Selbstbewusster Donaustaufer Start

Selbstbewusst startete das in vier Spielen ungeschlagen gebliebene Donaustauf in den Kurzeit-Kick: In der Anfangsviertel kamen nach der Hereingabe von Michael Winter nahe der Torauslinie vor dem Fünfmeter Ammerthals zwei Mitspieler nicht richtig an den Ball (7.). Eine Flanke vom sehr agilen Last-Minute-Zugang Kevin Mutove köpfte Samir Buyaala aus sechs Metern knapp drüber (15.). Dazwischen köpfte Ammerthal Daniel Gömmel aus sechs Metern ohne Gegnerdruck einen Freistoß um ein paar Handbreiten am rechten Winkel vorbei (10.).

Der von der Mittellinie startende Gömmel überrumpelte nach einem Doppelpass die SVD-Innenverteidigung, der 18-Meterschuss war indes eine Beute von Josip Jokanovic (19.). Von nun an für die nächsten 18 Minuten spielte nur noch eine Mannschaft: die routinierten, eingespielten Gäste. Ammerthal ließ den Ball wie an der Schnur gezogen laufen – Raumaufteilung, Laufwege, fast wie aus dem Lehrbuch. Derweil lief die neu rekrutierte SVD-Elf dem Leder hinterher, es war in keinen Zweikampf mehr zu kommen.

Richtig gefährlich wurde es in dieser Phase jedoch nur einmal, als Ammerthals überragender Sascha Luft bis zum Fünfmeterraum vordrang, final aber fast auf der Torauslinie laufend drüber schoss (31.). Erst in den letzten acht Minuten bis zur Pause konnten sich die Einheimischen aus der Umklammerung lösen. Kevin Mutove wurde mit einem Steckpass zentral auf die Reise geschickt, ließ sich jedoch beim Eins-gegen-Eins von DJK-Keeper Chris Sommerer sehr weit zur Seite abdrängen (40.). Eine halbe Stunde später stellte sich heraus: Das war der letzte Torschuss an diesem Abend.

„Das ist sehr, sehr ärgerlich“

Der sportliche Leiter Franz Koller fand, „dass wir gegen einen saustarken Gegner an die tollen Spiele der vergangenen Wochen angeknüpft haben.“ Das schaue nun nach Fußball aus. „Ich hatte das Gefühl, dass wir in der zweiten Hälfte das Momentum auf unsere Seite ziehen“, haderte er mit dem Abbruch: „Das ist sehr, sehr ärgerlich. Jetzt haben wir im Herbst noch eine englische Woche.