Fussball Bezirksliga-Einteilung sorgt für verhärtete Fronten

Schwandorf/Rieden.Der SC Ettmannsdorf II und der 1. FC Rieden leiteten im Juni juristische Schritte gegen eine Entscheidung des Bayerischen Fußballverbands (BFV) ein. Grund: Die beiden Bezirksliga-Aufsteiger fühlten sich unsachgemäß bei der Ligaeinteilung behandelt. Am 6. Juni gab der BFV in einer Pressemitteilung die Zuordnung der Mannschaften in die Nord- und Südstaffel bekannt. Während SC Ettmannsdorf und der 1. FC Rieden dem Norden zugeteilt worden waren, fand sich auch der TB Regenstauf, der die letzten Spielzeiten konstant im Süden vertreten war, in der Nordstaffel wieder. „Nach einem unerklärlichen Ereignis erschien am 7.Juni eine neue Einteilung, in der wir und auch Rieden urplötzlich der Bezirksliga Süd zugeteilt waren“, erklärt Ettmannsdorfs Vorstandsmitglied Horst Hohler. Er wirft dem BFV vor, die neue Einteilung hinter verschlossenen Türen arrangiert zu haben. Konkret vermuten die Vereine eine direkte Beteiligung des Kreisvorsitzenden Harald Greß, der zugleich Sportlicher Leiter beim TB Regenstauf ist. Fakt ist: Der TB legte erst sechs Tage nach Veröffentlichung der Ligaeinteilung Beschwerde ein, auf die der BFV reagierte. „Daraufhin haben wir am 16. Juni entschieden, dieser Beschwerde abzuhelfen und eine neue Einteilung zu veröffentlichen“, entgegnet Bezirksspielleiter Christian Wolfram und weist jegliche Schuld der Mauschelei und Zusammenarbeit mit dem Kreisausschuss-Funktionär Greß von sich.
Rieden und Ettmannsdorf selbst legten Beschwerde ein – ohne Erfolg. Auch wenn das Vorgehen des BFV nach Auffassung beider Klubs parteiisch und nicht objektiv sei, da Wolfram den Wünschen des Funktionsfreundes gefolgt sei, wies das Verbandssportgericht Ende Juni die Klage ab. Nach Reflexion entschieden der SCE und Rieden, die Beschwerde und den Gedanken einer einstweiligen Verfügung vor einem ordentlichen Gericht fallen zu lassen. „Beide Vereine haben die Einteilung in die Süd-Gruppe akzeptiert – auch im Sinne des Fair-Play, was man von den Verantwortlichen des BFV in keiner Weise behaupten kann“, betont Hohler.
Darüber hinaus bestehen laut dem Vorstandsvorsitzenden des 1. FC Rieden, Hans Fischer, Zweifel, ob der Fall vom Verbandssportgericht richtig behandelt wurde. „Auf Nachfrage gibt es keine Aktennotiz der Änderung der Ligeneinteilung vom 6. auf den 7. Juni“, erklärt Fischer. Wolfram räumt zwar Fehler bei der Einteilung ein, weist die Vorwürfe aber von sich. „Dass da gemauschelt wurde mit irgendeinem Funktionär aus Regensburg, ist haltlos und schon fast eine Frechheit. Das haben wir den Vereinen mehrmals persönlich erklärt, aber man hat dort keinerlei Einsicht und wettert, dass der Verband dem Verein schaden möchte. Die Einteilung ist kein Wunschkonzert einzelner Vereine.“
Die Fronten zwischen dem Verband und den Vereinen verhärten sich weiter. Horst Hohler sieht im Streit gar einen Vertrauensverlust des Verbands. „Die Hinterzimmerpolitik fördert nicht das Vertrauen zu den ,fairen‘ Verantwortlichen“, so Hohler. Fischer sieht das ähnlich. Es gehe ihm nur um den Fair-Play-Gedanken, wie er betont. Dass es Ungereimtheiten Widersprüche gibt, lasse sich auch daran festhalten, dass der Verband die Ligeneinteilung an Autobahnanbindungen festmache. Wolfram entgegnet, dass das keine Rolle spiele.
− sjb
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