Links oben Der Schiri sieht alles
Regensburg. Bis die Bundesliga wieder startet, dauert es noch eine Woche. Also werfen wir uns mit Mann und Maus in ein nicht weniger sportliches Samstagsvergnügen: Großeinkauf im Supermarkt. Wer Glück hat, ist nach 90 Minuten durch. Pause gibt es keine, dafür droht am Ende die Verlängerung vor der Kasse. Auf der Quittung können wir dann ablesen, wie wir uns in der Verteidigung, im Mittelfeld und im Angriff geschlagen haben. Beim Sturm auf Gemüse und Obst sollten wir punkten: mindestens fünf am Tag, heißt es. Den gefährlichen Konter am Milchregal durch zuckersüße Quark-, Pudding- und Joghurtzubereitungen gilt es auszuschwanzen, am besten durch gekonntes Naturjoghurt-Dribbling, bevor es richtig ernst wird. Von links gehen Chips und Erdnüsse in eine gesalzene Offensive und von rechts hämmern die Flanken aus der Schokoladenecke herein, während ein einsames Paket Käsestangen im Alleingang einen Treffer versenkt und knisternd im Wagen einnetzt. Da ist es wie im richtigen Fußball um die Moral geschehen. Nur unter Aufbietung letzter Reserven gelingt es, herrlich fluffige Marshmellows kurz vor der Torlinie abzufangen.
Wie auf dem Fußballplatz übernimmt mehr und mehr Technik das Ruder der Partie. Man scannt die Waren selbst und zahlt bargeldlos. Das Ganze überwacht eine Art Videoschiedsrichter, so einer hat kürzlich in Dresden das Foul eines früheren Bundesligaprofis und Trainers entdeckt. Matthias Maucksch sind beim Zahlen Käse, Salami und Schnitzel durchgerutscht. Keine Absicht, beteuerte er. Das behaupten sie alle, aber wir glauben ihm. Die Rote Karte gab’s trotzdem.
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