Trotz Sieg in Braunschweig
Der SSV Jahn Regensburg verabschiedet sich in die dritte Liga

20.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:51 Uhr

Technisches Meisterstück: Babis Makridis trifft zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich für den Jahn. Foto: dpa/Swen Pförtner

Der Abstieg des SSV Jahn ist so gut wie besiegelt. Zwar siegte der Regensburger Fußball-Zweitligist am Samstag bei Eintracht Braunschweig mit 2:1 (1:1), da sich jedoch Arminia Bielefeld am 33. Spieltag zeitgleich vom SC Paderborn 2:2 trennte, sind angesichts von drei Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz 16 und der deutlich schlechteren Tordifferenz (minus 23 zu minus acht) alle Chancen auf den Klassenerhalt de facto dahin.



Charalambos „Babis“ Makridis (21. Minute) glich mit seinem dritten Saisontor die frühe Braunschweiger Führung durch Immanuel Pherai (2.) aus. Prince Owusu (49.) schoss die Gäste in Führung und damit zum hochverdienten Sieg. Der bereits in der 19. Minute eingewechselte Owusu vergab zudem einen Foulelfmeter (30.). Makridis musste in der Nachspielzeit mit Gelb-Rot vom platz.

Startformation umgekrempelt



Im abschließenden Heimspiel gegen den Aufstiegsaspiranten FC Heidenheim wird es für den Jahn am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) nun nur noch darum gehen, sich seinen Fans mit einer guten Leistung zu präsentieren.

Der neue Regensburger Trainer Joe Enochs hatte seine Startformation im Vergleich zur 1:5-Klatsche gegen den HSV umgekrempelt – teils notgedrungen. Max Thalhammer, Scott Kennedy, Leon Guwara, Andreas Albers und Aygün Yildirim rückten in die Anfangself. Steve Breitkreuz fehlte gelbgesperrt, Jan Elvedi (Patellasehne), Lasse Günther (Muskelfaserriss), Sarpreet Singh und Dario Vizinger (beide muskuläre Probleme) mussten passen. Joshua Mees und Owusu saßen zunächst auf der Bank.

Früher Tiefschlag für den Jahn



Das Häuflein der Aufrechten steckte vor einer stimmungsvollen Kulisse im Eintracht-Stadion nach gerade mal 82 Sekunden gleich den nächsten Tiefschlag ein. Der Führung der Hausherren vorausgegangen war eine völlig unnötige Klärung von Kennedy ins Seitenaus. Nach dem anschließenden Einwurf und einer Ablage von Anthony Ujah zog der Niederländer Pherai von der Strafraumgrenze ab und überwand Jonas Urbig im Tor mit einem Flachschuss. Die Mutmaßungen, das der junge Keeper nach dem Saisonende zu seinem Stammverein 1. FC Köln zurückkehren wird, haben sich unterdessen verdichtet. Auch FC-Coach Steffen Baumgart hatte sich jüngst entsprechend geäußert.

In der unmittelbaren Folge wirkte die Jahn-Defensive überfordert. Kopfschüttelnd verfolgte Enochs an der Seitenlinie das Geschehen. Wenigstens gelang es den Gästen, einigermaßen Ruhe ins Spiel zu bringen und sich neu zu sortieren. Die Niedersachsen, deren Spielanlage ohnehin nicht sonderlich auf Ballbesitz ausgerichtet ist, ließen die Regensburger gewähren.

Zu allem Überfluss erlitt Kaan Caliskaner eine Oberschenkelblessur. Für ihn kam Owusu.

Dafür war der Ausgleichstreffer eine wahre Augenweide. Babis Makridis überlupfte mit dem rechten Fuß seinen Gegenspieler Bryan Henning und zog mit links trocken aus rund 20 Meter ab. Keeper Ron-Thorben Hoffmann streckte sich vergeblich. Ein technisches Meisterstück des Deutsche-Griechen!

Owusu scheitert kläglich



Dann hatten die zunehmend dominierenden Gäste gar die Chance zur Führung. Owusu behauptete sich im Strafraum gegen Saulo Decarli und Filip Benkovic. Letzterer trat ihm auf den Spann, so dass Referee Max Burda auf Strafstoß entschied. Allein, Owusu scheitere mit einem schwach getretenen Ball kläglich an Hoffmann. In der 40. Minute vergab Yildirim zudem eine große Kopfballchance.

Nach dem Seitenwechsel blieben die Regensburger am Drücker. Der Wille war da, auch wenn Bielefeld zur Halbzeit gegen Paderborn führte. Owusu wetzte die Elfmeter-Scharte mit seinem siebten Saisontor aus. Leon Guwara trieb den Ball aus dem Mittelfeld in die Spitze und fand mit seinem Pass die Schnittstelle in der Abwehrkette. Owusu traf aus der Drehung in die lange Ecke.

Noch ein Lattentreffer für den Jahn



Braunschweig, das ja selbst noch auf den Relegationsplatz abrutschen kann, streifte nun ein Stück weit seine Passivität ab und setzte auch mal wieder Akzente nach vorne.

Dem erneut glücklosen Albers blieb wegen einer Abseitsstellung sein siebtes Saisontor verwehrt. Der eingewechselte Nicklas Shipnoski traf bei einer Volley-Abnahme lediglich die Latte. Auf der Gegenseite zeichnete sich Urbig noch mit einigen Paraden aus.