Fussball
Der Torjäger, der den SSV Jahn ärgerte

An Manfred Gröber, Ostbayerns Amateurfußballer des Jahres 2019, erinnert man sich bei den Regensburgern nicht gerne.

14.02.2020 | Stand 16.09.2023, 5:14 Uhr

AOK-Direktor Richard Deml (rechts) überreicht Manfred Gröber den Pokal als Ostbayerns Fußballer des Jahres 2019. Foto: Lex

„Bist Du der, der uns damals noch das Tor eingeschenkt hat?“ „Ja, genau der!“ Nachdem er sich den Pokal als Ostbayerns Amateurfußballer des Jahres 2019 abgeholt hatte, hatte Manfred Gröber zum Ende der Sportlergala, als sich alle Gewinner nochmal auf der Bühne im Marinforum versammelten, einen ganz besonderen Plausch mit Marco Grüttner.

Beim Namen Aiglsbach klingelte es beim Kapitän des SSV Jahn Regensburg. Denn der Klub aus dem Landkreis Kelheim bescherte dem Zweitligisten aus der Oberpfalz eine seiner schwärzesten Stunden in seiner jüngeren Historie. An den 24. August 2016 erinnern sie sich in Regensburg nicht gerne. In der zweiten Runde des Bayerischen Toto-Pokals hatte der TV Aiglsbach den damaligen Drittligisten rausgekegelt. Vor allem dank Gröber, der kurz vor Schluss zum umjubelten 2:2 traf. Im folgenden Elfmeterschießen sorgte der damalige Bezirksligist für eine Sensation. „Das war für uns das Spiel des Lebens“, blickt Gröber zurück. Der 26-Jährige verriet zudem, dass Grüttner ihm verriet, dass die Neuen beim Zweitligisten aus der Oberpfalz auch heute noch auf dieses Spiel eingeweiht werden.

Der Stachel sitzt immer noch. „Das macht mich schon stolz, wenn man erfährt, dass auch Jahre danach bei einem Profiklub noch über unseren Auftritt gesprochen wird“, sagt der Angreifer, den die User des Fußballportals FuPa Oberpfalz an die Spitze wählten. Moderator Armin Wolf begrüßte ihn als „lebende Tormaschine der Hallertau“ auf der Bühne und lieferte einen Einblick in Gröbers imposante Trefferquoten. 41 Mal hat er in der vergangenen Saison getroffen, in der laufenden Spielzeit bereits schon wieder 27 Mal. Sein wichtigster Treffer in der Saison 2018/2019 war sein Letzter. Denn damit schoss Gröber Aiglsbach zurück in die Landesliga. „Das war ein unbeschreibliches Gefühl, in der 95. Minute den Ausgleich zu schießen“, erklärt er und fügt hinzu: „Da bin ich, wie sooft, an der richtigen Stelle gestanden.“ Auf der Rückfahrt von Freilassing gab es mehrere Zwischenstopps. „Da ist uns laufend das Bier ausgegangen“, erzählt Gröber, der in der Jugend eine Zeit lang beim FC Ingolstadt kickte. Den 26-Jährigen würden viele Klubs gerne aus Aiglsbach loseisen. „Beispielsweise bei einem Viertligisten zu spielen wäre schwierig mit meinem Job zu kombinieren“, erklärt Gröber, der als Projektleiter bei einer Firma für Lüftungsanlagen arbeitet. Aiglsbach ist ihm sehr ans Herz gewachsen, dort zieht es ihn nicht weg. Mit dem TV will der in dieser Saison den Klassenerhalt in der Landesliga Mitte schaffen. Kritisch könnte es nur werden, wenn sein Lieblingsverein anklopft. „Wenn St. Pauli anruft, dann bekomme ich weiche Knie.“

Für eine weitere Pokal-Sensation hatte es für Gröber und seine Kollegen im August vergangenen Jahres übrigens nicht gereicht. Der Ex-Regensburger Markus Ziereis revanchierte sich mit den Münchner Löwen mit einem 11:1-Sieg für die Schmach mit dem Jahn. Das freute auch Ex-Jahn-Trainer Heiko Herrlich. „Genugtuung!“, schrieb der seinem Ex-Spieler hinterher, verriet Ziereis. Gröber ging in diesem Spiel ausnahmsweise mal leer aus. Ein seltenes Schauspiel!

In unserer Galerie gibt es Impressionen von der Sportlergala:

Diese Bilderstrecke ist leider nicht mehr verfügbar.

Alle wichtigen Nachrichten zum SSV Jahn lesen Sie hier.