Benefiz-Budenzauber
Eine Welle der Bananenflanke-Begeisterung in Regensburg

14.01.2023 | Stand 15.09.2023, 2:01 Uhr
Der umjubelte Sieger des Bananenflanken-Budenzaubers in der Regensburger Donau-Arena war das Traditionsteam des TSV 1860 München. −Foto: Andreas Nickl

Was für ein Turnier, was für eine Emotion! 2309 Zuschauern erlebten in der Regensburger Donau-Arena einen Budenzauber, der seinen Namen verdient hatte.



Gewonnen hatte nicht mit 1860 München nicht nur der bejubelte Sieger des Hallenfußballturniers für acht Traditionsmannschaften von Hamburg über München bis Regensburg, sondern einmal mehr die Sache, geistig beeinträchtige junge Menschen in den Mittelpunkt der Gesellschaft zu rücken.

Als die Bananenflanken-Profis ihr Einlagespiel bestritten und Grün gegen Gelb 8:4 gewann, flogen ihnen so viele Herzen in der Donau-Arena zu, wie es das in der zehnjährigen Geschichte des Vereins noch nie zuvor gegeben hatte. Inititiert von der Löwen-Fanecke schwappte vielfach die Welle durch die Arena und „Oh-wie -ist-es-schön“-Gesänge waren zu hören.

Dass alle Mannschaften im Achterfeld, die Lokalkolorit besaßen, nach der Vorrunde aus dem Rennen waren, tat der Stimmung keinerlei Abbruch. Die Bananenflanker-Legenden starteten zwar mit dem höchsten Tagessieg eines 7:1 gegen das Traditionsteam des Hamburger SV um Harald Spörl, waren aber nach den 1:2-Niederlagen gegen 1860 und Leverkusen dennoch raus.

Dreimal zwei Tore reichen nicht

Die Balu4Kids-Auswahl von Andreas Mühlbacher mit Christian Träsch oder Maurizio Gaudino schoss zwar in jedem der drei Spiele zwei Tore, erreichte damit aber nur ein Remis gegen den SSV Jahn und verlor zweimal 2:3 gegen Borussia Dortmund mit David Odonkor, dem WM-Helden von 2006 bei der Fußball-WM in Deutschland, und Teammanager Frank Mill sowie den 1. FC Nürnberg.

Und der SSV Jahn hatte es im Duell mit einem Sieg mit zwei Toren Unterschied gegen Dortmund selbst in der Hand: Beim Stand von 2:1 hatte Andre Luge dieses Tor zum Weiterkommen 17 Sekunden vor Schluss tatsächlich auch auf dem Schlappen, vergab aber – und damit waren auch die Regensburger ausgeschieden.

So schoss sich Leverkusen im West-Duell gegen Dortmund ins Finale. Im Bayern-Derby brauchte es nach einem 1:1 nach 13 Minuten ein Neunmeterschießen, in dem ausgerechnet Club-Teamchef Thomas Ziemer der entscheidende Fehlschuss unterlief, der die Löwen ins Endspiel brachte. Dafür gewannen die Clubberer das Neunmeterschießen um Platz drei 3:2 gegen Dortmund.

Im Finale brachte Stefan Kießling, vor zehn Jahren Torschützenkönig in der Bundesliga, Leverkusen gegen 1860 1:0 in Führung. Anel Dzaka legte das 2:0 drauf. Maxi Nicu verkürzte für die Löwen, Kießling erhöhte erneut auf 3:1. Christoph Burkhard machte es mit dem 2:3 neuerlich spannend, Patrick Ghigani glich 2:38 Minuten vor Ende sogar aus.

Leverkusen verschießt seine Neunmeter

So entschied auch hier das Neunmeterschießen: Weil Thorsten Judt und der als bester Turnierspieler geehrte Gonzalo Castro für Leverkusen verschossen, der als Torschützenkönig ausgezeichnete Timo Gebhart und Michael Kokocinski für 1860 aber trafen, fiel die Entscheidung vorzeitig zugunsten der Münchner und die Fans feierten mit dem Vereinslied „57, 58, 59, 60“ und „Einmal Löwe, immer Löwe“-Sprechchören.