Cross-EM
Emma Heckel tritt in große Fußstapfen

Die Regensburger Cross-Läuferin gewinnt in der U 20 EM-Gold und Bronze. Domenika Mayer wird Vize-Europameisterin im Team.

12.12.2021 | Stand 12.12.2021, 14:16 Uhr
Emma Heckel hatte in Dublin allen Grund zum Strahlen. −Foto: Kurt Ring

Emma Heckel ist in große Fußstapfen getreten. In Dublin gewann die Läuferin von der LG Telis Finanz Regensburg in der U-20-Altersklasse nach einem beherzten Rennen die Bronzemedaille und wurde mit dem deutschen Team, das vier Starterinnen unter die besten Neun brachte, Europameisterin.

„Das war das beste Rennen, das sie je gelaufen ist“, sagte Trainer Kurt Ring über seine Athletin des Jahrgangs 2002, die seit dem Sommer in den USA studiert. „Corinna Harrer – Bronze bei der Cross-EM, Miriam Dattke – Bronze bei der Cross-EM: Sie steht jetzt in einer würdigen Reihe!“ Nachdem Domenika Mayer als drittbeste Deutsche noch maßgeblich zu Team-Silber bei den Frauen beitrug, sprach Ring von „einem gigantischen Auftritt nach einem ganz schwierigen Herbst. Es zeigt einmal mehr, welch Riesenstellung unsere Leute haben.“

Emma Heckel hatte zur Hälfte der zu laufenden vier Kilometer die Führung übernommen. Erst 600 Meter vor dem Ziel lief ihr die am Ende fünf Sekunden schnellere Britin Magan Keith (13:41 Minuten) davon und im Schlussspurt lag auch die Norwegerin Ingeborg Ostgard zwei Sekunden besser. Anneke Vortmeier (Duisburg/5.) Mia Jurenka (Sindelfingen/7.) und Johanna Pulte (Wenden/9.) sicherten das insgeheim erhoffte Team-Gold.

Bis zum Schluss unsicher

„Es war ein hartes Rennen mit starker Konkurrenz. Aber genau diese gute Konkurrenz war wichtig, denn sie hat mir geholfen, mich bis zum Ende zu pushen“, kommentierte Heckel ihren Auftritt. „Ich war mir bis zum Schluss nicht sicher, ob es für eine Medaille reichen würde. Ich habe gemerkt, dass hinter mir noch eine Gruppe ist, und habe dann einfach probiert alles rauszuholen und gehofft, dass mich keiner mehr überholt.“ Heckel, die erst vergangene Woche in Boston einen U-20-Europarekord über 5000 Meter aufgestellt hatte und im Sommer auf dieser Distanz Bronze bei der U-20-EM in Tallinn holte, beschloss damit ein für sie famoses Jahr.

Im Frauenrennen über acht Kilometer ergänzte Domenika Mayer eine Silbermedaille mit der deutschen Mannschaft. Hinter der norwegischen Europameisterin Karoline Bjerkeli Grovdal (26:34 Minuten) und der Schwedin Meraf Bahta (26:44) legten Alina Reh als Bronzegewinnerin nach einer Aufholjagd (26:53) und Konstanze Klosterhalfen (27:12) den Grundstein. Mayer trug auf Rang 21 viel bei. Der Start der deutschen Crossmeisterin von 2020 stand lange in Frage, doch in Irland stellte sie wieder einmal ihre Kämpferqualitäten unter Beweis. „Eigentlich hätte sie gar nicht starten sollen“, erklärte Ring mit Blick auf Verletzung, Booster-Impfung und Erkältung.

Auch ein Telis-Neuer läuft mutig

Dazu schlug sich ein vor der Tür stehender Regensburger Neuzugang und Rückkehrer in Absenz von Simon Boch im Männerrennen wacker: Filimon Abraham lief mutig: Das deutsche Team mit ihm, der bisher für die LG Festina Rupertiwinkel startet, auf Position 14, Samuel Sibhatu Fitwi (LG Vulkaneifel) auf Platz neun und Johannes Motschmann (SCC Berlin) auf Rang 39 wurde Siebter.

Auf die LG Telis Finanz wartet jetzt zum Jahresabschluss am Samstag noch die deutsche Cross-Meisterschaft in Sonsbeck, wo bis auf Miriam Dattke alle Telis-Asse laufen sollen. (cw/orv)