2. Handball-Bundesliga ESV 1927 Regensburg peilt die Halbzeitmeisterschaft an

Regensburg.Wiederholt sich das Szenario vom vorigen Samstag in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen, schmückt sich der ESV 1927 Regensburg (21:5 Punkte) an diesem Samstag (18 Uhr) mit dem inoffiziellen Titel des Halbzeitmeisters – und das schon am vorletzten Spieltag der Hinrunde? Was muss dafür geschehen?
Zunächst ist bei der Heimpremiere als sensationeller, alleiniger Tabellenführer der TSV Nord Harrislee (6., 16:10) mit einer Niederlage auf die Heimreise bis kurz vor die Grenze zu Dänemark zu schicken. Überdies müssen die unmittelbaren Verfolger erneut als Verlierer von der Platte gehen: FA Göppingen (2., 20:6) gegen den TuS Lintfort (11., 9:17), der HSV Solingen (3., 19:7) gegen HL Buchholz-Rosengarten (4., 18:8).
Derweil erstickt Robert Torunsky jegliche Erwartungshaltung im Keim. „Ich hoffe, dass die Mädels sich aufgrund der besonderen Tabellenkonstellation nicht selbst zu viel Druck machen“, so der sportliche Leiter, „sondern, dass wir einfach weiter mit Freude und Herz Handball spielen.“ Torunsky verweist stattdessen auf das vor der Saison ausgerufene Elementare: „Das Wichtigere ist der vorzeitige Klassenerhalt. In der vergangenen Runde haben 20 Punkte gereicht, wir haben jetzt einen mehr.“
Personelle Lage verbessert
Trainer Csaba Szücs ist zu allererst wichtig, dass die beim 40:30-Sieg in Mainz fehlenden Halblinks Marleen Kadenbach und Rechtsaußen Nicole Schiegerl nach ihren auskurierten Erkältungen wieder an Bord sind. Das mögliche tabellarische Szenario sieht Szücs ähnlich wie der sportliche Leiter: „Ich habe vor einer Woche die anderen Ergebnisse nicht so verfolgt. Das wird jetzt wieder so sein.“ Außerdem habe Gegner Harrislee auch ein Wort mitzureden. Der sei nämlich durchaus in der Lage so um die 37 Tore zu werfen.
Im Herbst bewertete Csaba Szücs wöchentlich den sagenhaften Höhenflug als „Momentaufnahme“. Die scheint nach nun zwölf ungeschlagenen Partien (9/3/0) nachhaltig zu sein. Von ungefähr komme das nicht: „Wir haben uns weiterentwickelt und stabilisiert. Woche für Woche sehe ich Verbesserungen.“ Besonders festzumachen sei das beim Ausfall von Leistungsträgern. „Letzte Saison war das noch anders, da hat das uns Punkte gekostet. Jetzt profitieren wir von den damals gemachten Erfahrungen“, so Szücs.
Kadenbach verlängert
Daraus jetzt eine Selbstverständlichkeit abzuleiten, ist der Coach weit entfernt. In der heuer wesentlich ausgeglicheneren Liga könne es jederzeit passieren, mal zwei, drei Spiele hintereinander zu verlieren. Die Fortsetzung der Erfolgsgeschichte – im Mai ging der ESV als Aufsteiger sensationell als Fünfter über die Ziellinie – ist in direktem Zusammenhang mit der erstligaerfahrenen Marleen Kadenbach zu sehen. Der in Regensburg studierende Sommer-Neuzugang hat nun den Vertrag für die Saison 2023/24 verlängert. Szücs stellt ungern einzelne Spielerinnen heraus, über den Wert Kadenbachs kommt er nicht aus: „Eine sehr, sehr große Verstärkung.“
Gegen Harrislee kommt auf die Abwehrchefin sowie die mit ihr den Mittelblock bildende Franzi Peter Schwerstarbeit zu, warnt Szücs: „Der Gegner spielt sehr viel über die Mitte, beide müssen in den Stresssituationen die richtigen Entscheidungen treffen.“
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