Beben beim FC Bayern
FCB-Boss Hainer bestätigt: Kahn und Salihamidzic werden entlassen

27.05.2023 | Stand 28.05.2023, 7:12 Uhr

Vorstandschef Oliver Kahn (l) und Sportvorstand Hasan Salihamidzic stehen beim FC Bayern München wohl vor dem Aus. −Foto: Angelika Warmuth/dpa

Der FC Bayern München feiert einen überraschenden Meistertitel. Doch gleich kurz nach dem Schlusspfiff gab es die nächste Überraschung: Laut Medienberichten werden zwei Bosse entlassen, hießt es. Am Abend bestätigte Präsident Herbert Hainer die Meldung.



Der FC Bayern München zieht trotz des erneuten Gewinns des Meistertitels personelle Konsequenzen nach einer extrem unruhigen und sportlich nicht befriedigenden Saison. Vorstandschef Oliver Kahn (53) und Sportvorstand Hasan Salihamidzic (46) werden beim deutschen Fußball-Rekordmeister von ihren Aufgaben entbunden. Das meldeten am Samstag nach dem 2:1 der Münchner in Köln zuerst der „Kicker“ und die „Bild“.

Clubpräsident Herbert Hainer bestätigte die Trennung des FC Bayern von Vorstandschef Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic dann gegen 18.30 Uhr. Nachfolger von Kahn werde demnach der bisherige Finanzvorstand Jan-Christian Dreesen.

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Ursprünglich waren Zukunfts-Entscheidungen erst auf der auf den kommenden Dienstag verschobenen Aufsichtsratssitzung erwartet worden. Es soll aber nun schon zuvor eine außerordentliche Sitzung des Gremiums um Ehrenpräsident Uli Hoeneß gegeben haben. Nachfolger von Kahn soll Jan-Christian Dreesen (55) werden. Der Finanzvorstand sollte den Verein eigentlich in Kürze verlassen. Kahn fehlte am Samstag bereits im Kölner Stadion, eine Grippe wurde aus Vereinskreisen als Grund genannt.

Oliver Kahn äußert sich



Oliver Kahn wurde laut eigener Aussage allerdings „untersagt“, beim letzten Saisonspiel des FC Bayern in Köln dabei zu sein. „Ich bin unheimlich stolz auf euch und diese Leistung! Ich würde gerne mit euch mitfeiern“, twitterte der als Vorstandschef der Münchner geschasste 53-Jährige am Samstagabend zur Meisterschaft an das Team. „Aber leider kann ich heute nicht bei euch sein, weil es mir vom Club untersagt wurde. Ich freue mich auf die nächste Saison. Da werden wir nicht nur zum 12. mal deutscher Meister werden! Lasst euch feiern!“

Später kritisierte Kahn den Verein nochmals dafür, ihn von der Meisterfeier ausgeschlossen zu haben. „Das war der schlimmste Tag meines Lebens, es mir zu nehmen, mit den Jungs zu feiern“, sagte er „Sky 90“.

Sehr unruhige Saison für den FC Bayern München



Der FC Bayern hat eine sehr unruhige Saison hinter sich, in der mit dem teuersten Kader sportliche Erfolge ausblieben. Zeitpunkt, Abwicklung und Kommunikation des vor zwei Monaten vollzogenen Trainerwechsels von Julian Nagelsmann zu Thomas Tuchel sorgten intern und extern für Debatten. Kahn und Salihamidzic gaben kein gutes Bild ab. Tuchel hatte erst am Freitag angemahnt, dass das Vereinsgelände an der Säbener Straße in München wieder zu einem „Ruhepol“ für die Mannschaft werden müsse.

Der ehemalige Nationaltorhüter und Bayern-Kapitän Kahn war Anfang 2020 zum FC Bayern zurückgekehrt. Er wurde Vorstandsmitglied mit einem Fünfjahresvertrag. Vor zwei Jahren löste er den langjährigen Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge ab. Salihamidzic war auch ein erfolgreicher Bayern-Profi. 2017 wurde er überraschend Sportdirektor, drei Jahre später wurde er zum Sportvorstand befördert.

− dpa