Zweite Eishockey-Liga
Halbes Dutzend Gegentore: Schlechter Tag der Eisbären Regensburg in Selb

08.01.2023 | Stand 15.09.2023, 2:10 Uhr
Eisbären-Schlussmann Patrick Berger (links Korbinian Schütz) stand in Selb schwer unter Beschuss. −Foto: Mario Widel

Die Zeiten für die Eisbären Regensburg in der zweiten Eishockey-Liga werden härter. Vor 3185 Zuschauern verlor das Team von Trainer Max Kaltenhauser nach einem fehlerhaften Auftritt bei den Selber Wölfen mit 0:6 (0:2, 0:2, 0:2) und rutschten in der Tabelle damit auf den zehnten Rang ab.



Jetzt können die Oberpfälzer ein wenig durchschnaufen und fahren dann am Freitag zu einem weiteren direkten Konkurrenten, den Lausitzer Füchsen nach Weißwasser. Die Personalnot wurde vor dem dritten Duell mit Selb, das in den vorangegangenen Vergleichen jeweils das Auswärtsteam 5:3 gewonnen hatte, noch ein bisschen größer: Neben dem nach der Matchstrafe von Freitag für ein Spiel gesperrten Verteidiger Patrick Demetz musste auch Torhüter Devin Williams kurzfristig passen. Die verletzten Erik Keresztury, Constantin Ontl und Lukas Wagner fehlten wie der kranke Tomas Schwamberger, dem damit das Duell gegen Bruder Daniel durch die Lappen ging, sowieso.

Immer wieder Alleingänge

Patrick Berger stand im Eisbären-Tor von Anfang an im Fokus: Früh deutete sich nämlich an, dass dieser Eisbären-Tag nicht der beste werden würde. Lukas Heger unterlief nach zwei Minuten ein Fehlpass, den Richard Gelke aber alleine vor Berger nicht nutzte. In der siebten hatten die Eisbären zwar 25 Sekunden Zwei-Mann-Überzahl, doch wieder steuerte mit Peter Trska ein Selber alleine auf Berger zu –kam aber nicht vorbei.

Immer noch in Überzahl schoss Mark McNeill die Wölfe dann aber doch in Führung – 1:0 nach 8:11 Minuten. Und soviele Alleingänge wie diesmal hatten die Eisbären wohl noch nie zuvor in dieser Saison zugelassen: McNeill hatte noch mehr auf dem Schläger.

Ins unglückliche Bild des Tages passte auch das Selber 2:0: Lars Schiller hatte passen wollen, doch vom Schiedsrichter prallte die Scheibe Steven Deeg vor der Füße, der nicht lange fackelte und vollendete. „Das Tor war symptomatisch“, sagte Max Kaltenhauser in der Pressekonferenz. „Es gibt Tage, da läuft es nicht – und das war heute so einer.“

Jan Hammerbauer hatte nach 139 Sekunden des zweiten Abschnitts den nächsten Wölfe-Alleingang zu verzeichnen. Auch er scheiterte an Berger. Dafür hatte McNeill zwei Minuten später das Glück, dass sein Schuss von Eisbär Petr Heider zum 3:0 ins eigene Netz abgefälscht wurde. Wenig später hätte es noch ein Beinahe-Eisbären-Eigentor gegeben, doch das verhinderte der Pfosten (26.). Auch Nikita Naumanns nächster Alleingang – das Wort des Tages – führte nicht zum Selber Ziel, dafür fiel drei Sekunden später das 3:0 durch ein Schuss von Verteidiger Leon Fern, bei dem Patrick Berger nicht reagieren konnte, weil ihm die Sicht versperrt war (36:04).

Piipponen nicht mehr am Eis

Bei den Eisbären lief wenig bis nichts: Der Spiel- und Reisestress seit Weihnachten fand wohl seinen Niederschlag. Lukas Heger hatte in der 38. Minute eine größere Gelegenheit, aber viel gelang offensiv sonst nicht. Trainer Max Kaltenhauser musste zudem umbauen, weil Topi Piipponen nicht mehr aufs Eis kam. Kapitän Nikola Gajovsky spielte jetzt statt des Finnen wieder mit Richard Divis und Corey Trivino.

Das zweite Spiel ohne einen eigenen Torerfolg seit dem zweiten Spieltag am 18. September und dem 0:5 in Krefeld rückte näher. Selb, das damit sechs der letzten sieben Spiele gewann, musste nicht mehr soviel tun und kam durch den dritten Treffer von Mark McNeill dennoch zum 5:0 (52:15) und durch Jan Hammerbauer zum 6:0 (55:44).

Statistik: Selb – Regensburg 6:0 (2:0, 2:0, 2:0) Selber Wölfe:Weidekamp – Lavallee, Trska; Reddick, Kania; Martinovic, Fern; Silbermann – McNeill, Vantuch, Daniel Schwamberger; Naumann, Kruminsch, Miglio; Deeg, Hammerbauer, Gelke; Melnikov, Noack, Woltmann

Eisbären Regensburg:Berger – Bühler, Gulda; Weber, Tippmann; Schiller, Schütz – Piipponen, Trivino, Divis; Gajovsky, Schmid, Matus; Stöhr, Heger, Schembri; Schmidt, Pronin, Heider

Tore:1:0 (8:11) McNeill (Miglio-Reddick bei 4-5), 2:0 (17:05) Deeg, 3:0 (24:10) McNeill, 4:0 (36:04) Fern (Hammerbauer), 5:0 (52:15) McNeill (Martinovic-Vantuch), 6:0 (55:44) Hammerbauer (Naumann-Lavallee)

Schiedsrichter:Nikolas Neutzer/Sascha Westrich. –Zuschauer:3185. –Strafminuten:Selb 6 – Regensburg 4