Links oben Heiraten für Lewandowski

Regensburg, Stadt.Fußballstadien sind derzeit in aller Munde. Wir lernen: Nicht jeder darf am Millerntor rein, aber dafür alle (wenigstens die, die zahlen) ins Camp Nou zu Barcelona.
Der Reihe nach, wir holen aus. In Deutschland ist es derzeit äußerst hip, den Pokalsieger bäh zu finden. Ausgerechnet die freundlichen Freiburger demonstrierten eine Null-Toleranz-Politik: Finalschals mit RB – pfui! Auch der FC St. Pauli ist ein Ausbund an Fußballromantik und steht für viele gute Attribute. Dieser Tage kam heraus, warum die Paulianer gar nicht hatten aufsteigen wollen – am Ende hätten sie ja noch gegen Leipzig spielen müssen.
Undenkbar für die Fans: Dann lieber weiter zweite Liga!
Absicht zu vermuten, ist selbstredend eine Vermutung. Doch weil der FC St. Pauli dem Hamburger Pokalsieger FC Teutonia 05 Ottensen aus der Regionalliga die Stadiontour vermasselte, liegt der Schluss nah. Ottensen darf zuhause auf Kunstrasen nicht kicken und kann nun nicht ans Millerntor ausweichen. Dabei hätte die Location gepasst: Pauli verleiht seinen Hexenkessel-Charakter mit und lässt so Leipzig gleich in Runde eins scheitern. Wäre auch ein Ansatz gewesen, um seiner Abneigung Ausdruck zu verleihen, oder?
Und dann ist da dieser FC Barcelona. Der wirbt gerade massiv, sprich mit dem einen oder anderen Milliönchen um Bayerns Robert Lewandowski, vermietet aber andererseits sein Stadion Camp Nou an Freizeitkicker – und nicht nur das! Auch heiraten ist im Fußballtempel nun möglich und kostet zwischen 1600 und 13500 Euro. Die Frage, die sich in diesem Zusammenhang stellt: Wie viele Paare müssen wohl heiraten, um den Lewandowski-Transfer zu finanzieren?
Und wir seufzen: Ach, dieser Fußball ist schon ganz arg seltsam geworden.
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