DEL 2
In Kassel ist für die Eisbären nichts zu holen

25.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:29 Uhr
Eisbären-Torwart Patrick Berger (hier mit Patrick Demetz) hatte beim ersten Saisoneinsatz gut zu tun. −Foto: Eibner-Pressefoto/Karo

Der nächste Coup blieb diesmal aus: DEL-2-Neuling Regensburg hattezwei Tage nach dem überraschenden Verlängerungssiegvor 2014 Zuschauern beim Zweitliga-Topfavoriten Kassel Huskies keine Chance und verlor auch sein zweites Auswärtsspiel nach dem Aufstieg aus der Eishockey-Oberliga mit 1:5 (1:2, 0:2, 0:1).



„Wir haben ein ganz ordentliches Spiel gemacht“, sagte Trainer Max Kaltenhauser. „Wir haben an den nötigen Stellen nicht das nötige Glück gehabt und Kassel hatte den Hunger nach einem erstmaligen Dreier.“

Für die Eisbären geht es jetzt unrhythmisch weiter: Nach einem spielfreien Freitag folgen am Sonntag (17 Uhr) und am Dienstag (4. Oktober, 20 Uhr) zwei Heimspiele gegen Freiburg und Heilbronn. Die Überlegung hatte Eisbären-Trainer Max Kaltenhauser schon vor dem Wochenende im Kopf: Und weil beide Torhüter fit waren, stand nach den Einsätzen von Devin Williams in den ersten drei Partien dann wie angedacht auch tatsächlich Patrick Berger erstmals in dieser DEL-2-Saison zwischen den Pfosten. Ansonsten blieb personell alles wie am Freitag: Langzeit-Ausfall Lars Schiller fehlte ebenso wie Xaver Tippmann in der Abwehr wieder.

Kassel mit einem guten Überzahltag

Die Eisbären hatte eine erste ganz große Schrecksekunde zu überstehen, als Tomas Gulda Husky-Stürmer Oleg Tschwanow nach einem Diagonalpass im eigenen Drittel direkt auf dem Schläger servierte (4.). Kassel bestimmte zwar das Spiel, die Eisbären aber hielten gut dagegen – bis Verteidiger Steven Seigo in der ersten Überzahl nach 12:49 Minuten den Führungstreffer erzielte, als Patrick Demetz zwei Strafminuten absaß.

Die Oberpfälzer aber brauchten nur 44 Sekunden bis zur Antwort: Tomas Schwamberger fuhr mit der Scheibe ins gegnerische Drittel und ums Tor herum, bediente Patrick Demetz, der abschloss. Der Abpraller von Husky-Keeper Jerry Kuhn landete vor den Füßen von Topi Piipponen, der im zweiten Anlauf den Ausgleich erzielte. Doch Kassel hatte einen guten Überzahltag: Als mit Lukas Wagner der zweite Eisbär auf die Strafbank musste, dauerte es 100 Überzahlsekunden, dann war Vinzent Schlenker zur Stelle, nachdem Maximilian Faber den Pfosten getroffen hatte – 22,2 Sekunden vor der Drittelpause nicht der beste Zeitpunkt für einen Rückstand.

Kassel behielt auch im zweiten Durchgang das Heft in der Hand. Jamie Arniel tauchte schon nach 30 Sekunden frei vor Patrick Berger auf, konnte den Eisbären-Schlussmann aber nicht überwinden. Das schaffte Kapitän Denis Shevyrin aber keine zwei Minuten später, als er nach einem perfekten Querpass von Jake Weidner das 3:1 erzielte (22:17). Die Eisbären-Abwehr hatte zuvor den Puck nicht aus dem Drittel gebracht. Und die Fehlerquote der Regensburger war auch weiter höher als zuletzt. Das bestrafte Kassel umgehend gnadenlos mit dem 4:1, das auf das Konto von Lois Spitzner ging (33:17).

Tomas Gulda: „Wir sind selber schuld“

„Wir sind selber schuld“, anylsierte Tomas Gulda in der Drittelpause bei Sprade TV an alter, stark veränderter Wirkungsstätte („Das ist eine Top-Arena geworden“), wo er 2013/14 zu Oberligatagen spielte. „Wir machen unnötig Fehler und eine Mannschaft wie Kassel nutzt das.“

Eisbären-Neuzugang Corey Trivino, der in Kassel in den vergangenen vier Jahren in 156 Spielen 178 Skorerpunkte erzielt hatte und nach der Schlusssirene von Kassels Fans bei der Rückkehr auch noch ausgiebig gefeiert wurde, bereitete bei seinem Ex-Klub für Richard Divis maßgerecht vor (45.), doch Kuhn verhinderte den Anschluss. Die Eisbären wehrten sich, Schwamberger hatte eine nächste Chance (53.), doch die Uhr tickte. Die letzten Zweifel beseitige Jamie Ariel, der nach dem Schuss von Joel Keussen zum 5:1 abstaubte (54.). Und auch ein zweites Eisbären-Tor verhinderten Kuhn gegen Ontl (56.) und der Pfosten gegen Schembri (60.)

Kassel – Regensburg 5:1 (2:1, 2:0, 1:0)Kassel Huskies:Kuhn – Keussen, Tramm; Seigo, Faber; Shevry, Müller; Geischeimer – Preto, Mieskowski, Arniel; Spitzner, Weidner, Detsch; Lovrey, McGauley, Ahlroth; Schlenker, Tschwanow, Reichel

Eisbären Regensburg:Berger – Gulda, Heider; Weber, Demetz; Bühler, Schütz – Gajovsky, Trivino, Divis; Ontl, Keresztury, Heger; Piipponen, Schwamberger, Schembri; Matus, Schmid, Pronin, Wagner

Tore:1:0 (12:49) Seigo (Faber-Schlenker bei 5-4), 1:1 (13:33) Piipponen (Demetz-Schwamberger), 2:1 (19:38) Schlenker (Faber-Weidner bei 5-4), 3:1 (32:17) Shevyrin (Weidner-Detsch), 4:1 (33:17) Spitzner (Weidner-Keussen), 5:1 (53:29) Arniel (Keussen-Tramm)

Schiedsrichter:Marcus Brill/Bruce Becker. –Zuschauer:2014: –Strafminuten:Kassel 6 – Regensburg