Vertragsverlängerung
Jakob Weber macht das halbe Dutzend Jahre bei den Eisbären Regensburg voll

22.03.2023 | Stand 15.09.2023, 1:02 Uhr
Das letzte Spiel, das Jakob Weber (l. in Rot) diese Saison mitmachte, war der wichtige 3:1-Sieg am 19. Februar gegen Selb. In der neuen Spielzeit werden weitere Partien dazukommen. −Foto: Nickl

Jakob Weber bleibt ein weiteres Jahr Eisbär. Angebote hin, Angebote her: „Es gab keinen Grund, woanders hinzugehen“, sagt der Verteidiger des in dieser Saison so erfolgreichen Eishockey-Zweitligisten in Regensburg, der den Klassenerhalt unerwartet vorzeitig geschafft hatte.



Der 27-Jährige aus Donaustauf vor den Toren Regensburgs, der im EVR-Nachwuchs groß wurde, geht damit in seine sechste Eisbären-Saison in Folge, seit er 2018 von seiner Rundreise in der Fremde mit den Stationen Salzburg, Essen und Leipzig wieder zu seinem Heimatverein in der Oberpfalz zurückgekehrt war.

Nach Krankheit wieder fit

„Im Gespräch ist man mit anderen Vereinen immer, aber ich habe das nie weiterverfolgt“, sagt Weber. „Never change a running system. Wenn’s passt, warum sollte man etwas ändern und ins Ungewisse springen? Nur, weil es da vielleicht noch ein Stück besser ist?“ Und bis auf das Saisonende, an dem Weber die letzten sechs Spiele mit Pfeifferschem Drüsenfieber fehlte, passte es. Inzwischen aber ist der Mann, der mit sieben Saisontoren und 23 Torvorlagen auch in der DEL2 zu den Top Ten der Offensivverteidiger gehörte, wieder fit.

Auch für Jakob Weber waren es die ersten 45 Spiele in der zweiten Liga – und eine Reise in die Ungewissheit. „Keiner wusste ja so genau, wo wir rauskommen und dass wir dann sogar jeden in der Liga einmal schlagen“, sagt er.

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Der größte Unterschied zu den zuvor 302 Oberligaspielen, die Weber für drei Klubs in Nord und Süd absolvierte? „Du musst an jedem Spieltag 110 Prozent liefern“, erklärt Weber, der Maschinenbau studiert, über seiner Masterarbeit sitzt und rund 20 Stunden die Woche arbeitet. „Und bei deutlich mehr Spielen ist das natürlich intensiver. Zumal du oft mit Schmerzen nach den Schlussblocks aufwachst und damit ins Training gehst.“

Die Saison hat allen in Regensburg Spaß gemacht. „Wenn du Erfolg hast, macht es immer Spaß“, sagt Weber. Und dennoch war‘s in manchen Fällen nicht so: „Es gab Spiele, die wir gewinnen hätten können, aber nicht gewonnen haben. Und das ärgert.“ Der Verteidiger, der mit seinen Schlenzschüssen und den weiten Aufbaupässen aus dem eigenen Drittel durchaus besonders ist, empfindet das nicht so. „In meinen Augen will ich eher einfach spielen. Ich hatte auch nicht das Gefühl, viel umstellen zu müssen. Nur auf die Schiedsrichter muss man sich einstellen.“

Die besonders wohlwollende Atmosphäre in der stets gut gefüllten Donau-Arena hat auch Jakob Weber genossen. „Natürlich tut die Anerkennung gut. Scheinbar waren wir gar nicht so schlecht, dass immer so viele Leute Lust hatten, sich das anzusehen. Und wenn dann noch gegnerische Fans da sind, brodelt es natürlich noch mehr.“

Was zu beweisen war

Dass es so gut lief und läuft, dafür ist auch das besondere Teamgefüge ein Baustein. „Wenn du fünf, sechs, sieben Jahre lang acht Monate im Jahr die Mitspieler jeden Tag siehst, entstehen gute Freundschaften. Und das hilft in manchen Phasen.“ Webers Fazit nach Jahr eins in der DEL2: „Wenn 20 Jungs die besten der Oberliga waren und bewiesen haben, dass sie dafür zu gut sind, dann können sie wohl auch zweite Liga spielen.“ Quod erat demonstrandum. Was zu beweisen war – und bewiesen wurde.