Links oben Liebe und Realität

Regensburg, Stadt.Die Liebe ist ein seltsames Spiel, da hatte Connie Francis recht. Gerade wenn es auf die Hochzeit zugeht, scheinen viele Paare überzuschnappen. Dann verzetteln sie sich in völlig deplatzierte Ideen, um den schönsten Tag des Lebens noch schöner zu machen und verlieren dabei das Wesentliche, nämlich die Liebe, aus den Augen.
Da tut es gut zu sehen, dass auch ein so bescheidener Zeitgenosse wie Kevin Prince Boateng auf so manche Hochzeitsschnapsidee kommt. Dem Hertha-Offensivspieler reichte es nicht, am Wochenende einfach nur so in Italien zu heiraten, nein: Wer auch immer wollte, konnte der Trauung auch im sogenannten Metaverse, einer Art virtuellen Realität, beiwohnen. Es bedurfte nur 50 Dollar in Form einer Kryptowährung und einer Virtual-Reality-Brille, und schon war man dabei.
Großartig, nicht wahr? Warum gehen wir eigentlich noch in ein Stadion oder treffen uns in der – nebenbei bemerkt völlig überschätzten Realität − mit Freunden? Virtual-Reality-Brille auf und ab ins Vergnügen!
Wären wir gemein, könnten wir nun behaupten, Boateng greife bei seiner dritten Hochzeit nur zu dieser Methode, um im Metaverse schon mal nach Frau Nummer vier zu suchen. Aber das machen wir natürlich nicht. Wir glauben fest an die Technikbegeisterung von Boateng und hoffen inständig, dass ein gewisser Michael Ballack nicht auf die Idee gekommen ist, sich im Metaverse einzuwählen und sich mit einem beherzten Tritt von hinten für ein ganz bestimmtes Foul vor ziemlich genau zwölf Jahren zu rächen.
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