Zweitliga-Kader fast komplett
Nur zwei neue Eisbären fehlen noch für die neue Saison

07.06.2023 | Stand 14.09.2023, 23:41 Uhr

Kader fast komplett: Eisbären-Trainer Max Kaltenhauser drehte an diversen Stellschrauben – auch mit schwerem Herzen. Foto: Nickl

Viel fehlt nicht mehr, dann ist der Eishockey-Kader der Eisbären Regensburg komplett für die zweite DEL-2-Saison. „Ich glaube, wir sind gut aufgestellt“, bilanziert Trainer Max Kaltenhauser, der auch das neue Team zusammenstellte. „Wir haben nach bestem Wissen und Gewissen das geholt, was möglich war.“



Elf Abgängen stehen bisher sieben Neue gegenüber. Zugang acht in Person eines dritten U-21-Förderspielers ist ein offenes Geheimnis: Bei Yuma Grimm (20), zuletzt in Straubinger Diensten nach Landshut und Passau verliehen, fehlt nur noch die offizielle Bestätigung. Dazu ist die vierte Ausländerstelle neben Torwart Tom McCollum, dem „Spieler der Saison“ Corey Trivino und Richard Divis noch unbesetzt.

Beim am Montag 38 Jahre alt gewordenen Tschechen geht Kaltenhauser davon aus, dass er vorerst noch als Kontingentspieler in die Saison startet. Das nötige Gesetz, nach dem Divis deutsche Papiere bekommen kann, steht zwar kurz vor der Verabschiedung im Bundestag, „nach unseren Informationen wird es aber erst Ende de Jahres in Kraft treten“, sagt Max Kaltenhauser.

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Beim vierten Mann mit ausländischem Pass ist noch vieles denkbar, nicht nur die Besetzung mit einem Knipser neben dem neuen Spielmacher Abbott Girduckis. Auch die bisherigen Eisbären Kyle Osterberg und Topi Piipponen sind nicht endgültig aus dem Rennen. „Ich kann nur ausschließen, dass es kein Defensivstürmer wird“, sagt Kaltenhauser. „Klar wird es eine offensive Rolle sein und er soll Tore schießen können“, sagt Kaltenhauser, will sich aber sonst nicht festlegen lassen. „Bei Corey Trivino hieß es auch, dass er mehr der Spielmacher ist und dann hat er seine Tore bei uns geschossen.“ Oder Kapitän Nikola Gajovsky: „Klar ist er ein Passer – aber er kann genauso gut auch ein Torjäger sein.“

Der Trumpf mit Divis

Die anstehende Status-Veränderung bei Divis sieht Max Kaltenhauser „als Trumpf, weil wir dann auch noch reagieren können, wenn wir sehen, dass es irgendwo hapert“. Dass der Eisbären-Kader 2023/24 auf dem Papier bisher ganz gut aussieht und an einigen Stellen verbessert aussieht, findet auch der 42-jährige Coach durchaus. „Aber ausschließen lässt sich nichts. Und gerade wir haben ja oft genug bewiesen, dass Papierform nicht das einzige ist, was zählt.“Grundsätzlich aber habe er ein gutes Gefühl, wie Kaltenhauser am Beispiel von Keeper Tom McCollum erläutert. „Bei ihm haben wir zum Beispiel auch mit der Stadt punkten können.“ Und die neue Nummer eins habe ihm schon mit der ersten Frage imponiert: „Er hat nach einem guten Kinderarzt gefragt und nicht danach, was er bei uns verdienen wird. Da war sofort eine gute Wellenlänge da.“

Wichtige Kaderbreite

Ebenfalls noch ungeklärt ist, wie nach dem Karriereende von Jonas Leserer die Position des dritten Torhüters besetzt wird. Fakt ist nur, dass es kein Youngster aus der erstklassigen U20 sein kann – auch, weil die dortige deutsch-tschechische Nummer eins, David Kubik (18), noch nicht für das DEL-2-Team spielberechtigt ist. Mehr wird sich im Kader, der aktuell acht Verteidiger und 15 Stürmer (inklusive Grimm und dem zu verpflichtendem Ausländer) umfasst, kaum tun. Die Breite im Kader war und ist für Max Kaltenhauser übrigens sehr wichtig. „Ohne sie hätten wir es vergangene Saison nicht geschafft, zumindest nicht in die Pre-Playoffs“, sagt der Trainer, der schwere Entscheidungen zu treffen hatte.

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„Jede Trennung hat wehgetan“, sagt er mit Blick auf Tomas Gulda, Lars Schiller und Co. Bei Matteo Stöhr wurde gerade der neue Klub bekannt: Der Stürmer folgt Erik Keresztury zum Nord-Oberligisten Herne. „Ich habe mich von keinem im Bösen getrennt. Alle haben sehr viel für die Mannschaft und den Standort geleistet. Und das meine ich nicht als Floskel.“ Dass das Teamgefüge, das sich in den vergangenen Jahren zu einem der größten Eisbären-Trümpfe entwickelte, nicht erhalten bliebe, sorgt Kaltenhauser nicht: „Wir haben zwar elf Abgänge, aber es haben davon ja längst nicht alle immer gespielt. Und es ist noch ein harter Kern von 15, 16 Leuten übrig.“

Am Wochenende findet im bewährten Stil der Kaltenhauser-Vorbereitung ein zweiter Fitnesstest für die Spieler statt, die nach individuellen Programmen trainieren. Ab Montag beginnt das erst einmal freiwillige Eistraining, ehe ab 1./2. August mit den für die DEL2 nötigen medizinischen Tests und dem ersten gemeinsamen Training der kompletten Mannschaft die Saison ganz offiziell startet.

Eisbären-Übersicht: Kader und Abgänge

Kader: Tor: Tom McCollum (neu aus Innsbruck, Kontingentspieler = K), Jonas Neffin (neu aus Iserlohn/Dresden, U24); Abwehr: Sandro Mayr (neu aus Krefeld/Diez-Limburg, U-21-Förderspieler), Tariq Hammond (neu aus Michalovce/Slowakei), Patrick Demetz (U24) Xaver Tippmann, Jakob Weber, Andre Bühler, Petr Heider, Korbinian Schütz; Angriff: Christoph Schmidt (U24), Richard Divis (K), Tomas Schwamberger, Marvin Schmid, Constantin Ontl, Niklas Zeilbeck (neu aus Landshut/U 21), Lukas Heger, Abbott Girduckis (neu aus Presov/Slowakei), Petr Pohl, Nikola Gajovsky, Andrew Schembri, Kevin Slezak (neu aus Riessersee/U24) und Corey Trivino (K)

Abgänge: Tomas Gulda (Deggendorf), Lukas Wagner (Krefeld), Erik Keresztury, Matteo Stöhr (beide Herne), Patrick Berger (Heilbronn), Jonas Leserer (Karriereende), Devin Williams, Daniel Pronin, Jeff Fearing, Lars Schiller, Quirin Spies (alle Ziel unbekannt)