Gute Quote in Bayreuth
Oberpfälzer Markus Ziereis: „3. Liga habe ich im Kreuz“

11.03.2023 | Stand 15.09.2023, 1:13 Uhr
Endlich! Markus Ziereis (r.) trifft jetzt auch in Liga drei. −Foto: Eibner

In der 2. Bundesliga bombte Simon Terodde nach Belieben. Eine Etage höher tut sich der Angreifer, aktuell in Diensten des Fußball-Bundesligisten Schalke 04, deutlich schwerer. Bei Markus Ziereis sah es in der Vergangenheit ähnlich aus – wenn auch auf anderem Niveau. Der Stürmer hatte stets beim Sprung in Liga drei zu knabbern.



Derzeit zeigt der 30-Jährige, der aus Hansenried bei Neukirchen-Balbini (Landkreis Cham) stammt, aber, dass er mehr kann als Regionalliga. „Wenn ich das Vertrauen auch wirklich bekomme, was bei meinen vorherigen Stationen nicht der Fall war, dann habe ich die 3.Liga definitiv im Kreuz.” In 24 Spielen hat er in Bayreuth sechs Mal getroffen. „Wenn ich in der 3.Liga schon mal wirklich eine Chance bekomme, dann muss ich das Vertrauen auch mit Toren zurückzahlen.” Mit seiner aktuellen Bilanz sei er sehr zufrieden. „Das war davor nicht der Fall in der 3. Liga. So wie jetzt darf es gerne weitergehen.“

Jahn, Löwen und Bayern hochgeschossen

Zuvor hatte Ziereis in 58 Drittliga-Spielen nur ein Tor erzielt. Ob in Darmstadt, Chemnitz, beim Jahn oder bei den Löwen: Liga drei und Ziereis, das harmonierte nicht so recht. Richtige Chancen dort hatte er aber nicht erhalten, ganz wenige Einsätze nur über 90 Minuten. Dafür traf er eine Etage tiefer umso häufiger. In 126 Spielen imposante 78 Mal. Erst schoss er den Jahn hoch. Dann die Löwen und zuletzt Bayreuth. Die Regionalligisten dürften Schlange stehen, getreu dem Motto: „Herr Ziereis, schießen sie uns bitte hoch.“ „Wer mich holt, der hat gute Chancen aufzusteigen”, sagt Ziereis mit einem Augenzwinkern. „In der Regionalliga hatte ich eine brutale Trefferquote. Drei Aufstiege in der Liga, insgesamt fünf. Das schaffen nicht viele in ihrer Karriere.”

Auch beim Jahn war er aber nach dem Aufstieg in die 3. Liga 2016 abgemeldet. „In Regensburg konnte ich aber letztlich niemandem etwas vorwerfen. Sie sind durchmarschiert. Da haben dann halt andere die Tore geschossen.” Ziereis, der bald zum zweiten Mal Papa wird, weiß: „Das ist im Fußball so. Was du gestern geleistet hast, das zählt oft morgen schon nichts mehr. Der Fußball ist ein knallhartes Tagesgeschäft.”

Vom Bankdrücker zum Stammspieler

So aufstiegserprobt wie Ziereis sind wenige im deutschen Profifußball. In dieser Spielzeit steht aber Abstiegskampf auf dem Programm. Nach Stotterstart hat sich der Aufsteiger aus Bayreuth in der 3. Liga gefangen. Das gilt auch für Ziereis persönlich, der zu Beginn wieder die bekannte Rolle als Bankdrücker in der 3. Liga innehatte. Das hat sich nun geändert. „Wir haben eine eingespielte Mannschaft in einem gefestigten System. Das zahlt sich jetzt aus. Am Anfang haben wir alles mitgenommen. Auch diverse Fehlentscheidungen von Schiedsrichtern. Das soll jetzt keine Entschuldigung sein, aber das passt dann ins Bild, wenn es eh schon nicht läuft.”

Seine Ex-Klubs, allen voran der Jahn, sind auch an neuer Wirkungsstätte immer noch Thema. Mit Benedikt Kirsch, Daniel Steininger und Jann George gibt es bei der SpVgg noch weitere Ex-Regensburger. „Wir unterhalten uns noch regelmäßig über den Jahn. Aktuell ist es nicht einfach als Jahn-Fan. Aber keiner sollte den Kopf in den Sand stecken“, sagt Ziereis. Es sei alles so eng. „Dass es der Jahn geschafft hat, fünfeinhalb Jahr lang nicht hinten reinzurutschen, das ist sensationell. Es ist klar, dass sie irgendwann mit dabei sind im Abstiegskampf. Das ist schlichtweg völlig normal mit Blick auf die Konkurrenz.”

Wette mit Spezl Kevin Volland

Apropos Konkurrenz: Die hat Ziereis auch mit seinem Spezl Kevin Volland, der aktuell für AS Monaco spielt. Die beiden haben eine Wette laufen, wer mehr Treffer erzielt diese Saison. „Der Verlierer muss den anderen zum Essen einladen. Was gscheids. Nicht zum McDonald’s“, erzählt Ziereis und lacht. Aktuell wäre tatsächlich sein alter Kumpane aus alten Löwen-Zeiten im Hintertreffen. Der misst sich aber auch mit anderen Kalibern.

Erst den Klassenerhalt feiern und dann schön auf Vollands Kosten dinieren. So lautet Ziereis’ Masterplan.