Links oben Raus mit den Preußen
Regensburg, Stadt.Jetzt geht es den Preußen an den Kragen. Endlich, mag der geneigte Bajuware da frohlocken. Kulturstaatsministerin Claudia Roth will die „Stiftung Preußischer Kulturbesitz“ umbenennen. Und Außenministerin Annalena Baerbock hat klangheimlich das Bismarckzimmer im Auswärtigen Amt umbenannt. Wichtig und richtig! Diese Preußen mit ihren Pickelhauben und Pflichtbewusstsein passen nicht mehr in die Gegenwart. Als nächsten Schritt sollten wir alles Preußische aus dem Fußball entfernen.
Fangen wir am Niederrhein an. Nur weil das Fleckchen Land in den Irrungen und Wirrungen des 19. Jahrhunderts mal kurz zu Preußen gehört hat, müssen die Mönchengladbacher zu einer Borussia gehen, wenn sie Fußball schauen wollen. Borussia – das große Latinum zahlt sich endlich aus – ist die latinisierte Version von Preußen.
Muss dieser altbackene Name wirklich sein? Lieber nicht. Vorschlag: Wir machen den Spitznamen der Truppe einfach zum Vereinsnamen. Fohlen Mönchengladbach. Nein, liest sich komisch, nehmen wir den lateinischen Ausdruck für Fohlen: Subiugalis Mönchengladbach. Sehr schön!
Bei den Dortmunder Borussen ist das Problem anders gelagert. Da kommt das Preußische von der Borussia Brauerei, die zwar seit über hundert Jahren pleite ist, vor ihrem Konkurs aber noch als Namensgeber wirkte. Wie wär’s mit einem Update? Es gibt ja schließlich die noch andere Brauerei in der Stadt. Union Dortmund, Hansa Dortmund. Hat was! Und was ist mit Preußen Münster? Die heißen so, weil sie einst von einer Gruppe patriotischer Schüler gegründet wurden. Das geht ja gar nicht! Zumal in der Hippie-Metropole Münster. Es hilft nichts, den Verein müssen wir zusperren, bevor es Claudia Roth tut.
Uns Bajuwaren-Seppln bleibt indes nur zu hoffen, dass die Grünen nie draufkommen, dass wir auch ein bissl Dreck am historischen Stecken haben. Sonst wird es für den FC Bayern eng.
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