Sieg im Penaltyschießen
Regensburger Eisbären ringen auch die Krefeld Pinguine nieder

06.12.2022 | Stand 15.09.2023, 2:36 Uhr
Andrew Schembri fehlen in dieser Szene nur Zentimeter zum Eisbären-Führungstreffer. −Foto: Andreas Nickl

Dass die Eisbären als Aufsteiger gegen die Topteams der 2. Eishockey-Liga mithalten können, hatten sie jüngst bereits mit ihrem überraschenden Auswärtserfolg in Kaufbeuren unter Beweis gestellt. Im Heimspiel gegen den DEL-Absteiger Krefeld Pinguine und ihren Ex-Trainer Peter Draisaitl agierten die Regensburger am Dienstagabend ebenfalls absolut auf Augenhöhe und verdienten sich einen 3:2 (0:1, 0:0, 2:1, 1:0)-Sieg nach Penaltyschießen.



Sogar drei Punkte wären drin gewesen, hätten die Eisbären ihre vielen Chancen besser genutzt.

Mit Ingolstadt schon einig?

Unterdessen haben sich die Spekulationen, wonach Torhüter Devin Williams die Eisbären zum Saisonende verlassen könnte, verdichtet. Die DEL-Klubs Bremerhaven und Frankfurt waren zunächst als Interessenten genannt worden, doch mittlerweile deutet vieles darauf hin, dass der US-Amerikaner bereits in Ingolstadt einen Vertrag für die kommende Spielzeit unterschrieben hat. ERC-Goalie Kevin Reich soll es zu den Roosters in seine Geburtsstadt Iserlohn ziehen.

Die Ansetzung an einem Wochentag bedeutete für die Eisbären eine finanzielle Einbuße, da Krefeld gewöhnlich von zahlreichen Anhängern begleitet wird. 2297 Zuschauer in der Donau-Arena sahen das lange erwartete Pflichtspiel-Debüt von US-Boy Kyle Osterberg, der sich in der Saisonvorbereitung verletzt hatte. Radim Matus musste dafür als Kontingentspieler weichen. Coach Max Kaltenhauser nutzte diese Gelegenheit zu einigen Umstellungen, beorderte unter anderem Kapitän Nikola Gajovsky in die dritte Sturmreihe zu Osterberg und Marvin Schmid.

Am Nikolaustag keine Geschenke zu verteilen, das war die Marschroute der Eisbären – und sie untermauerten dieses Vorhaben mit einem konzentrierten Beginn. Die ersten Chancen der Begegnung gingen auf das Konto der Hausherren. Korbinian Schütz kam gleich zweimal hintereinander zum Abschluss. Topi Piipponen stellte ebenso wie Tomas Gulda Pinguine-Torhüter Sergei Belov auf die Probe. Und als der Puck hinter dem Russen durch den Torraum vagabundierte, fehlten Andrew Schembri nur Zentimeter zum Führungstreffer. Respekt vor den großen Namen und der massiven DEL-Erfahrung des Gegners war zu keinem Moment spürbar, im Gegenteil. Die Regensburger brannten in den ersten zehn Minuten ein Feuerwerk ab, dem allerdings der Lohn versagt blieb.

Das Glück half mit, dass die erste Unterzahl bei einer Strafe gegen Petr Heider folgenlos blieb. Alexander Weiß traf die Latte statt ins leere Tor. Zuvor hatte sich Williams gegen Dennis Miller und Zach Magwood bewährt. Bei Millers zweitem Abschluss war er indes ohne Chance. Das 0:1 nach 20 Minuten spiegelte das Chancenverhältnis nicht annähernd wider, zierte aber zum Verdruss der Eisbären die Anzeigetafel.

Neues Drittel, altes Lied: Die Regensburger kombinierten Möglichkeiten heraus, aber selbst „Goldhelm“ Corey Trivino blieb der krönende Abschluss versagt. Piipponen allein vor Belov, Gajovsky allein vor Belov – wieder nichts!

Einige defensive Schnitzer

Zur ganzen Wahrheit des zweiten Abschnitts gehört aber auch, dass Krefeld jetzt selbst mehr offensive Akzente setzte. Williams hatte buchstäblich alle Hände voll zu tun, zumal sich die Eisbären-Defensive jetzt einige Schnitzer leistete – so Tomas Gulda und Andre Bühler.

Mit dem knappen Rückstand der Gastgeber ging es ins Schlussdrittel. Der Ausgleichstreffer in Überzahl war ein typisches Richard-Divis-Tor: ein wuchtiger Schlagschuss aus äußerst spitzem Winkel. Und weil‘s so schön war, sattelte Trivino bei fünf gegen vier gleich noch die Führung drauf. Endlich war der Bann gebrochen.

Der Lärmpegel in der Arena schnellte entsprechend nach oben. Mit all seiner Routine schlug Krefeld nochmals zurück. Pinguine-Topscorer Marcel Müller besorgte in Überzahl das 2:2. Es ging in die Verlängerung, in der die Eisbären erneut ein klares Chancenplus hatten.

Die Entscheidung fiel im Penaltyschießen, in dem die Eisbären dank Gajovsky, Marvin Schmid und Williams das bessere Ende für sich hatten.

EVR – Krefeld 3:2 (0:1, 0:0, 2:1, 1:0) n.P.

EVR:Williams – Gulda, Heider; Bühler, Tippmann; Schütz, Schiller; Demetz – Divis, Trivino, Piipponen; Ontl, Heger, Schembri; Gajovsky, Schmid, Osterberg; Wagner, Keresztury, Pronin

Krefeld Pinguine:Belov – Tiffels, Zerressen; Söll, Bappert; Dobryskin, Trinkberger – Magwood, Mouillierat, Riefers; M. Müller, A. Weiß, D. Koch; Niederberger, Fischer, D. Miller; van der Ven, Krymskiy, Lewandowski

Tore:0:1 (17:56) Miller (Fischer, Söll); 1:1 (40:21) Divis (Gajovsky, -trivino bei 5-4); 2:1 (42:39) Trivino (Schembri bei 5-4); 2:2 (57:28) M. Müller (bei 5-4);Penaltys:Trivino vergibt, M. Müller trifft, Gajovsky trifft, Magwood vergibt, Schmid trifft, Mouillierat vergibt

Schiedsrichter:Ruben Kapzan/Ulpi Sicorschi. –Zuschauer:2297. –Strafminuten:Regensburg 6 – Krefeld 10