13 Jahre im Verein
„Wastl“ hat genug: Jahn-Routinier Nachreiner beendet seine Profikarriere

19.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:55 Uhr

Abschied von der Zweitliga-Bühne: Sebastian Nachreiner (rechts, im Duell mit Hamburgs Robert Glatzel) beendet seine Profikarriere. Foto: Eibner

Für Mersad Selimbegovic war nach 17 Jahren gezwungenermaßen Schluss, Sebastian Nachreiner geht nach 13 Jahren freiwillig. Es sind die Wochen der großen Abschiede beim Fußball-Zweitligisten SSV Jahn Regensburg. Der gebürtige Niederbayer beendet am Ende der Saison seine Profikarriere. Das teilte der Fußball-Zweitligist am Freitag mit.



In seiner Profilaufbahn spielte der 34-jährige ausschließlich für den SSV Jahn. Beim letzten Heimspiel der Saison gegen Heidenheim (28. Mai) wird der Verteidiger den Rasen seines fußballerischen Zuhauses ein letztes Mal im Jahn-Trikot betreten. „Mit Wastl Nachreiner verabschieden wir eine ganz große Identifikationsfigur des Vereins. Kaum ein Spieler hat den SSV Jahn im vergangenen Jahrzehnt auf und neben dem Platz so geprägt“, wird Sport-Geschäftsführer Tobias Werner in der Pressemitteilung des Klubs zitiert. „Er hat für den SSV Jahn immer alles gegeben und stand auch in schwierigeren Zeiten immer an der Seite des Vereins. Mit seiner Persönlichkeit und Art hat er die Werte des SSV Jahn wie kaum ein anderer vorgelebt. Mit seinen gezeigten Leistungen auf dem Platz war er über Jahre hinweg eine absolute Konstante in der Jahn-Defensive. Zudem war er immer ein fester Bestandteil im Mannschaftsrat und wichtiger Ansprechpartner für die Verantwortlichen.“

Aus Dingolfing nach Regensburg



Nachreiner wechselte 2010 von seinem Jugendverein FC Dingolfing zum SSV Jahn. Seitdem absolvierte der gebürtige Niederbayer insgesamt 267 Pflichtspiele (132 Spiele in der 2. Bundesliga, 117 Spiele in der 3. Liga). Mit dem Innenverteidiger erlebte der Jahn zwei Abstiege (wahrscheinlich bald drei) und drei Aufstiege, genauso wie die erfolgreichste Phase der Vereinsgeschichte in den vergangenen Jahren.

„Mit meinen nun 34 Jahren und auch aufgrund der vielen Verletzungen der vergangenen Jahre, die ihre Spuren hinterlassen haben, habe ich mich entschieden, meine Karriere zu beenden. Ich wollte immer so lange spielen, wie es mir Spaß macht und ich das Gefühl habe, dass ich etwas bewirken und der Mannschaft helfen kann“, sagt Nachreiner.

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„Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen“



Deswegen sei jetzt der Zeitpunkt gekommen. „Trotz ein bisschen Wehmut fühlt sich die Entscheidung für mich richtig und gut an.“ Diese 13 Jahre seien gefühlt unglaublich schnell vergangen, „aber sie waren auch eine sehr lange und vor allem intensive Zeit“. Nachreiner betont: „Es ist fast nicht möglich, mir vor Augen zu führen, was in diesen 13 Jahren hier beim SSV Jahn alles passiert ist. Es hat sich so viel getan und entwickelt. In dieser Zeit habe ich so viele interessante und spannende Menschen kennengelernt, mit denen ich viele Erlebnisse und Erfahrungen teile. Deswegen ist es schwer, das zu beschreiben, was in mir vorgeht. Der SSV Jahn ist mir auf jeden Fall wahnsinnig ans Herz gewachsen und das wird auch für immer so bleiben. Ich bin sehr stolz auf diese erfolgreiche Zeit hier, die ich mit all den Wegbegleitern mitgestalten konnte“, sagt der Mann, der sich bald ausschließlich Jura und seiner bald fertigen Doktorarbeit widmen wird.

kf