Nach vier sieglosen Spielen belegen die Münchner Löwen momentan einen soliden 11. Rang in der dritten Liga. Ob dieses souveränen Auftretens mag man gar nicht so recht glauben, dass die Sechzger tatsächlich mal unterklassig gespielt haben. Aber es ist wahr! In den 80er-Jahren kickten die Giesinger vornehmlich in der Bayernliga. Die war zwar auch drittklassig, aber deutlich schwächer besetzt. Ampfing, Weiden oder Plattling gaben sich dort die Ehre. Allesamt Vereine, bei denen man heute sehr oft auf die Fernbedienung drücken muss, um im Teletext auszufinden, wo sie spielen und wie es ihnen dabei ergeht.
Jedenfalls nahmen Fans, die den Löwen nicht wohlgesonnen waren, diesen Absturz der Blauen zum Anlass, einen neuen Gesang zu kreieren. Sie schmetterten fortan: „In der Bayernliga, da ist es bekannt, da fahren die Giesinger Bauern mit der S-Bahn aufs Land.“ Die Geschmähten sahen es locker und adaptierten den Gesang. Noch heute schallt er bisweilen durch das Grünwalder Stadion. Es mag gut sein, dass ihn dort ein findiger Mitarbeiter der Münchner Verkehrsgesellschaft zu Ohren bekam und beschloss, die Wochenkarte für die Dienste die MVG in der Zone M um 80 Cent zu verteuern, womit der Preis nun bei 18,60 Euro liegt.
Freilich ein Unding für alle, die es mit dem FC Bayern halten. Es verwundert kaum, dass die MVG einiges an roten Gegenwind für ihren neuen Preis bekommen. Wir können da der Verkehrsgesellschaft nur im breitesten Oberpfälzisch raten: Mou da wurscht sei! Sollen die Bayern-Fans halt gemäß dem Gründungsjahr ihres Herzensvereins 19,00 Euro für ihre Wochenkarte zahlen. Das läppert sich auf immerhin 20,80 Euro mehr im Jahr, die der MVG bleiben. Die hat übrigens einen kleinen Fehler gemacht. Mit einer 18,60-Wochenkarte für die Zone M kommen die Giesinger Bauern gar nicht aufs Land. Höchstens bis nach Unterföhring. Und die spielen Landesliga und nicht Bayernliga.
