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Neymar und Navas: Begnadete Schauspieler

In Paris sieht man darüber hinweg, dass ein Duo Bewerbungsvideos dreht. Wohl für die Karriere nach der Fußballer-Karriere.

14.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:16 Uhr
−Foto: Uwe Moosburger

Sich während der Arbeitszeit mit anderen Dingen zu befassen, die nichts mit der eigentlichen Tätigkeit, für die man entsprechend vergütet wird, zu tun haben, das wird nicht nur nicht gerne gesehen, sondern das ist schlichtweg eigentlich auch verboten. Manche Arbeitgeber drücken aber schon mal ein Auge zu. Vor allem dann, wenn der Arbeitnehmer schlichtweg unersetzlich ist.

Auch in Paris sieht man darüber hinweg, dass Neymar von Spiel zu Spiel Bewerbungsvideos dreht. Wohl für die Karriere nach der Fußballer-Karriere. Der Brasilianer ist nicht nur ein begnadeter Fußballer, was auch die Bayern in der Champions League schmerzhaft zu spüren bekamen, sondern ist obendrein auch noch mit einem unglaublichen schauspielerischen Talent gesegnet. Während viele seiner Kollegen im Fußball-Business erst mal schauen müssen, wo sie unterkommen, wenn Sie die Dreißig knacken und damit langsam aufs Abstellgleis geraten, wird sich der Ballvirtuose nicht mehr retten können vor Anfragen. Einige Jährchen sollte Neymar, der im Februar seinen 29. Geburtstag feierte, aber schon noch spielen können. Länger jedenfalls als sein Teamkollege Keylor Navas.

Der fünf Jahre ältere Costa Ricaner besitzt Talente, die über das reine Torwartspiel hinausgehen. Auch er ist ein Meister der Fall- und Schauspielkunst. Ist seine Mannschaft auf Kurs Weiterkommen, dann kugelt er sich schon einmal halb die Schulter aus bei einem seiner Abfänge. Neymar und Navas wäre übrigens nicht die Ersten, die eine zweite Karriere als Schauspieler einschlagen möchten. Sollte es so kommen, dann bekommt das Duo aber hoffentlich bessere Kritiken als ein ehemaliger Bundestrainer. Berti Vogts‘ Auftritt im Tatort (1999) hatte beispielsweise nicht so eingeschlagen. „Wie versteinert stand der ehemalige Nationalspieler vor der Kamera und kraulte dabei ein Karnickel, das sich weniger vor dem Rampenlicht zu scheuen schien als er“, urteilte der Spiegel.