Links Oben Wer hat ein Herz für Ultras?
Quer durch die Republik sind Ultras ein wenig aus der Übung. Chöre oder die Freiwillige Feuerwehr könnten helfen.

Regensburg.Ach, es ist ein Kreuz mit diesen sozialen Medien. Die vielen sozial auffälligen Zeitgenossen, die dort ihr Unwesen treiben, sind wahrlich unerträglich. Schlimmer sind jedoch die ständigen Erinnerungen an Fotos von einem selbst aus der eigenen Fankurve, die man vor ein, zwei oder mehr Jahren so in den digitalen Äther hineingegeben hat. Da wird einem durchaus schmerzlich bewusst, wie sehr einem Sport im Stadion fehlt. Bei aller Sentimentalität beschleicht einen bisweilen ein leichter Zweifel, ob man wirklich noch sattelfest im Liedgut der eigenen Anhängerschaft ist. Schließlich ist es ja ein wenig her, seitdem man zuletzt die selbstverständlich gut mit Bier geölte Stimme in den Stadion-Äther hinausgeblasen hat.
Genau hier liegt womöglich eine Goldgrube für Chöre. Den Gesangsvereinen laufen nämlich seit geraumer Zeit die Mitglieder davon. Da könnte man sich doch der armen sangeslustigen Kurvengänger annehmen. Gemeinsam mit den passionierten Sängern könnten die ungehobelten Fußballfans ganz langsam das Liedgut wiedereinüben. Selbstverständlich alles auf Abstand und mit Maske. Die Vermummung dürfte dabei für viele aktive Fußballfans wohl kein Problem darstellen.
Apropos Vermummung: die armen Pyromanen in deutschen Landen! Erst sperrt man ihnen die Stadien zu und dann sagt man obendrein auch noch Silvester ab, das Hochfest der Böllerei! Da stellt sich einem schon die Frage: Wer hat noch ein Herz für Pyromanen? Lösung naht mit Martinshorn und Blaulicht! Sowohl bengaloschwingende Ultras als auch Floriansjünger haben ja ein gewisses Faible fürs Feuer. Warum also Ultras nicht von Feuerwehrlern beaufsichtigt für das Kurven-Comeback trainieren lassen? Bengalische Fackel an, Bengalische Fackel wieder löschen. Und von vorn! Ach Wobei. Wenn die Fans wieder ins Stadion dürfen, dann wohl erstmal mit Abstand. Da wird’s selbst aus der Kalten schwierig, den Nebenmann anzukokeln.
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