Fussball Die Bezirksliga ist für Rieden nicht nur sportlich fordernd

Rieden.Nach der Meisterschaft 2021/22 in der Kreisliga Süd begann für den 1. FC Rieden am 27. Juli das Abenteuer Bezirksliga Süd. Nicht nur im Vorfeld gab es zu der Ligaeinteilung in die ungeliebte Südgruppe viel Zündstoff. Letztendlich hatte sich der FC schweren Herzens damit abgefunden und startete nach zwei Spieltagen mit einem 3:2-Sieg beim Mitaufsteiger SV Schwandorf- Ettmannsdorf und einem 2:2-Unentschieden gegen den ATSV/TB Regenstauf mit vier Zählern respektabel.
Danach allerdings musste die Fleischmann-Truppe einiges an Lehrgeld zahlen und fiel zwischenzeitlich sogar auf den letzten Tabellenplatz zurück. Mittlerweile ist der FC aber in der Liga angekommen, in den letzten fünf Spielen vor der Pause schaffte sich Rieden noch zehn Punkte auf die Habenseite und konnte trotz arger Personalsorgen gegen Spitzenmannschaften wie Regenstauf (4:2) und Thalmassing (2:1) gewinnen. Der FC überwintert somit auf Tabellenplatz 14 mit 16 Punkten, zwei Nachholspielen im Gepäck und drei bzw. fünf Punkten Rückstand auf einen Relegationsplatz bzw. Nichtabstiegsplatz.
Das Thema der Ligeneinteilung ist allerdings noch immer nicht ad acta gelegt. Hans Fischer, der Vorsitzende des FC, erklärt rückblickend: „Ich sagte damals beim Aufstiegsspiel zu unserem Trainer, dass die Arbeit jetzt erst richtig losgeht. Für den Verein war das ein tolles Gefühl, jedoch waren wir nach den Feierlichkeiten schnell am Boden der Tatsachen angekommen.“ Die Einteilung in die Süd-Staffel sei für Rieden nach wie vor eine „finanzielle Katastrophe“, da Gastvereine oft auch nur mit fünf bis zehn Zuschauern anreisen würden. „Nach Corona, unzähligen Diskussionen um die Einteilung, und dem Verhalten und den Aussagen einiger BFV-Funktionäre, macht es einen dann schon sehr mürbe.“
Alles in eigener Hand
Der Mannschaft sowie dem Trainerteam zolle er dagegen höchsten Respekt, nie aufgegeben zu haben. „Es war eine wahre Freude, zu sehen, wie sich diese Mannschaft in die Liga zurückgekämpft hat und jetzt alles noch in eigener Hand hat, diese ungeliebte Liga zu halten, um dann hoffentlich in der nächsten Saison endlich in der Bezirksliga Nord spielen zu dürfen.“
Ähnlich sieht die Lage auch
Patrick Hosch, Kapitän der 1.Mannschaft: „Aus der Sicht des gesamten Teams kann ich nur unterstreichen, dass wir in einer sehr spannenden, interessanten aber auch sehr starken Liga gelandet sind.“ Nach anfänglichen Schwierigkeiten seien er und seine Mannschaftskollegen in den letzten Wochen vor der Winterpause wesentlich besser in Tritt gekommen. So konnten wichtige Punkte im Kampf um den Ligaerhalt gesichert werden. „Unser absolutes Ziel ist und bleibt der Nichtabstieg. Wir waren in vielen Spielen ein ebenbürtiger Gegner, konnten aber leider unsere vielen Chancen nicht nutzen.“
Für Coach Josef Fleischmann waren die Meisterschaft in der Kreisliga Süd und der Bezirksliga-Aufstieg das Ergebnis einer „beständigen Entwicklung“. Vor allem in den Bereichen taktische Disziplin und mentale Stärke hätten seine Akteure enorm zulegen können. Die Vorbereitung auf die Bezirksligasaison sei aber wegen vielen Krankheitsfällen (überwiegend Corona) und einigen Verletzungen problematisch verlaufen. „Der Fitnesszustand der Spieler war daher zum Saisonstart sehr unterschiedlich. Trotz der damals immer noch vorherrschenden Aufstiegseuphorie gelang es uns nach dem durchaus positiven Start mit vier Punkten nicht, bei den darauffolgenden Spielen als Sieger vom Platz zu gehen. In einer insgesamt sehr starken Liga mussten wir im weiteren Verlauf auch einiges an Lehrgeld zahlen. Abgezockte Gegner nutzen unsere Fehler im Defensivverhalten konsequent aus und wir waren nicht in der Lage, die klarsten Torchancen zu verwerten.“
Gute Ausgangslage
Trotz einer Negativserie, die Rieden bis auf den letzten Platz zurückwarf, sei die Mannschaft ruhig geblieben und habe engagiert weitertrainiert. „Der Lohn waren mehrere Siege, mit denen wir uns jetzt eine gute Ausgangslage verschafft haben, nach der Winterpause das Ziel Klassenerhalt mit einer realistischen Chance auf Erfolg anpacken zu können“, erklärt Fleischmann. Sollte der FC von weiteren Verletzungen halbwegs verschont bleiben, sei sich der Coach aufgrund des Charakters und der Einstellung seiner Elf sicher, dass sie auch in der kommenden Saison wieder Bezirksligafußball spielen wird. „Schön wäre es natürlich, wenn es dann, schon vom wirtschaftlichen Aspekt aus gesehen, die Nord-Staffel sein könnte.“
− ags
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