Fussball-Bayernliga DJK trifft im Derby auf den Ex-Trainer

Gebenbach.Mit dem ASV Cham wartet am Freitag (19 Uhr) im Oberpfalzderby für die DJK Gebenbach im Heimspiel ein Gegner, der den Verein bestens kennt. Denn es ist noch nicht so lange her, als nicht Kai Hempel, sondern Faruk Maloku an der Coachingzone der Hausherren stand. Über fünf Jahre trainierte er den Bayernligisten vom Urspringer Weg, feierte unter anderem den Aufstieg in die Bayernliga sowie die Vizemeisterschaft. Damals war Hempel sogar noch selbst Spieler bei der DJK.
2021 verließ der 44-jährige Maloku Gebenbach und wurde Trainer beim SV Donaustauf. Nach nur sechs Spielen wurde er dort bereits im August wieder fristlos entlassen und war zwischenzeitlich vereinslos. Ab der Winterpause übernahm er den Cheftrainerposten beim ASV Cham. Die Oberpfälzer standen bei seiner Übernahme abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz. Faruk Maloku gelang es mit seinem Team in der Rückrunde, die nötigen Punkte einzufahren, um die Liga direkt zu halten. Am Ende belegte Cham nach 34 Spieltagen den 13. Rang und konnte für die neue Spielzeit planen.
Die Testspiele gegen den TB Roding (5:1) und den ASV Burglengenfeld (5:0) in der Vorbereitung auf die Saison 22/23 konnten die Chamer für sich entscheiden. Lediglich gegen Landesligist SC Ettmannsdorf (0:2) gab es eine Niederlage. Während man durch das 2:1 beim SV Fortuna Regensburg den Einzug in die Totopokalrunde feiern konnte, gab es zum Saisonauftakt gegen die DJK Ammerthal (2:4) eine Niederlage. Ein besseres Ergebnis erzielten die Gäste in der Englischen Woche: Am vergangenen Dienstag gewann das Team auswärts bei der SpVgg Weiden mit 2:0.
Vermeidbare Niederlage
Demgegenüber kassierte die DJK Gebenbach nach dem Auftaktsieg gegen Weiden (2:1) eine vermeidbare 1:2-Pleite bei Eintracht Bamberg unter der Woche. Die Oberpfälzer begannen stark und ließen die ersten 25 Minuten die Hausherren aus dem Frankenland kaum zur Entfaltung kommen. Wie schon beim Eröffnungsspiel gegen Weiden agierte die DJK anschließend allerdings einen Tick zu passiv. Das sah auch Gebenbachs Trainer Kai Hempel ähnlich, der gleichzeitig mit der Chancenverwertung haderte: „Wir haben die ersten 25 Minuten richtig gut gespielt und müssen hier zusehen, dass wir unsere Chancen in Tore ummünzen. Am Dienstag haben wir uns nicht belohnt.“ Dann kam es zum beschriebenen Bruch: „Die Phase danach erinnerte ein wenig an das Spiel gegen Weiden. Wir haben den Faden ein bisschen verloren“, meint der Trainer.
Nachdem Nico Becker (DJK) die große Chance zum 2:0 aus elf Metern vergab, wurde Bamberg mutig und drehte binnen 15 Minuten das Spiel. Auch Stunden nach der Pleite hatte Hempel noch keine genauen Gründe dafür, wieso Gebenbach in diese Partie nicht mehr zurückkam. „Es ist extrem ärgerlich, dass wir die Partie so aus der Hand gegeben haben, weil es einfach unnötig war. Wir waren zehn Minuten verunsichert und diese reichten dem Gegner, das Spiel zu drehen. Auch in der letzten Phase des Spiels müssen wir versuchen, kreativer zu agieren und mehr Torgefahr zu entwickeln. Außerdem wollen wir weniger Chancen zulassen. Vielleicht müssen wir uns in einzelnen Situationen auch taktisch besser verhalten. Was die Verteidigung angeht, müssen wir uns als Team generell verbessern“, analysiert Hempel.
Die Hausaufgabenliste ist lang, dennoch schaut man am Urspringer Weg schon wieder nach vorne. „Das Spiel ist jetzt abgehakt, wir müssen nach vorne blicken“, so der DJK-Coach.
Zu Hause dominant auftreten
Gegen Cham hoffen die Hausherren wieder zu gewinnen und die Niederlage vergessen zu machen. „Der Stachel von Bamberg sitzt noch ein wenig in uns. Das wären drei Punkte gewesen, die in Anführungszeichen relativ einfach zu holen waren. Wir kennen Cham. Aber der Trainer von Cham kennt uns ein wenig besser, wir müssen davon ausgehen, dass sie sehr gut auf uns eingestellt sind. Wir werden vermutlich selbst ein wenig umstellen. Zu Hause wollen wir sehr dominant auftreten und dem Gegner unser Spiel aufdrücken“, betont Hempel.
In den nächsten Wochen möchte Gebenbach an der Konsequenz und Effektivität am eigenen Angriffsspiel sowie am Positionsspiel gegen den Ball arbeiten. „Hier wollen wir uns stetig verbessern. Das sind die zentralen Themen. Wir müssen uns wieder mehr belohnen.“ Das klappte in der letzten Spielzeit unter Coach Hempel besser als in der noch jungen Saison. Unabhängig davon wird das Trainergespann aufgrund der hohen Anzahl an Spielen binnen weniger Tage wohl die Rotationsmaschine anwerfen. „Wir haben gerade im Offensivbereich viele Optionen und müssen versuchen, die Belastung bestmöglich zu steuern“, so Hempel.
Denn schon am Dienstag (18:30 Uhr) stehen sich beide Teams beim ASV Cham in der ersten Toto-Pokal-Hauptrunde erneut gegenüber. Soweit denken die Verantwortlichen in Gebenbach noch nicht. Der Fokus liegt auf dem Heimspiel am Freitagabend. Dort kann das Trainergespann Hempel und Markus Kipry nahezu aus dem Vollen schöpfen. Lediglich Maurice Albers ist verhindert.
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