Eishockey
ERSC Amberg muss in die dritte Runde

05.03.2023 | Stand 15.09.2023, 1:19 Uhr
Der ERSC Amberg setzte sich am Freitagabend im Penaltyschießen gegen Miesbach durch. −Foto: abm

Wenn es einer Bestätigung bedurfte, welche Spannung in Play-Off-Spielen stecken kann, dann haben das der ERSC Amberg und der TEV Miesbach am Freitagabend in der Amberger Eishalle eindrucksvoll geliefert. Nach 70 phasenweise dramatischen Spielminuten – einschließlich der Overtime – setzten sich die Gastgeber im Penaltyschießen durch und gewannen das erste Spiel in den Viertelfinal-Playoffs der Eishockey-Bayernliga gegen den Hauptrundenmeister aus Miesbach mit 3:2.

Jeder der Kontrahenten hatte Gelegenheit, die Partie schon frühzeitig für sich zu entscheiden: Die Gäste mit mehr Spielanteilen und Torschüssen, die Löwen mit besten Überzahlmöglichkeiten kurz vor Ende der regulären Spielzeit und in der Overtime. Von Beginn an sahen die gut 1200 Zuschauer ein rasantes Spiel, in dem Miesbach zumeist im Vorwärtsgang war. Amberg stand kompakt in der Abwehr, ließ auch bei drei Unterzahlsituationen im torlosen Anfangsdrittel nichts anbrennen.

Im Mittelabschnitt mussten die Gastgeber aber früh einem Rückstand nachlaufen, denn schon nach knapp 90 Sekunden wurde ein Schuss des Kanadiers Patrick Asselin im Gewühl vom Schlittschuh eines Amberger Verteidigers ins Tor abgefälscht. Das Geschehen spielte sich danach weiter mehr im Verteidigungsdrittel des ERSC ab, die Aktionen der Gäste waren aber nicht zwingend genug, blieben in der gut gestaffelten Amberger Verteidigung hängen oder wurden eine sichere Beute von Timon Bätge. Es war dann schon etwas überraschend, dass die Löwen zum Ausgleich kamen, als Marco Pronath frei vor dem Gästetor an die Scheibe kam und zum 1:1 traf. Die Strafenverteilung blieb zu dieser Phase weiter ERSC-lastig, was aber Felix Köbele und Michael Kirchberger nicht davon abhalten konnte, ihre Mannschaft in Unterzahl erstmals in Führung zu bringen. Köbele eroberte sich die Scheibe in der neutralen Zone und schickte Kirchberger auf die Reise und der traf mit einem Schlagschuss genau in den Torwinkel.

Im Schlussdrittel bereits war die Spannung zum Greifen und sollte noch weiter ansteigen. Miesbach drückte auf den Ausgleich, hatte viele Schussversuche. Kurz nachdem der ERSC eine weitere Strafzeit überstanden hatte, gelang Maximilian Hüsken im Nachschuss das 2:2. In der restlichen Spielzeit war es ein offener Schlagabtausch, denn keines der beiden Teams wollte in die Verlängerung. Amberg hatte hier die besseren Möglichkeiten, aber es ging in die Overtime. Trotz einiger aussichtsreicher Torchancen fiel auch hier keine Entscheidung. Am Ende sorgten Pronath und Bätge im Penaltyschießen für Jubel im Amberger Lager.

Am Sonntag verloren die Löwen ihr Gastspiel dagegen klar mit 0:5, weshalb es nach gewonnenen Begegnungen 1:1 steht und die Entscheidung um den Einzug ins Halbfinale nun im dritten Spiel fallen muss. Amberg war in Miesbach in allen Belangen unterlegen, kassierte aber vor allem zu viele Strafzeiten. Alleine drei Gegentreffer fielen in Unterzahl der Löwen.

Nach knapp 90 Sekunden jubelten die Gastgeber erstmals, allerdings verfrüht, denn vor Slaviceks Treffer war das Tor schon verschoben. Die Partie nahm zunächst einen Verlauf wie am Freitag zuvor: Miesbach machte das Spiel, der ERSC mit defensiver Ausrichtung auf Konter wartend. Innerhalb kürzester Zeit geriet Amberg dreimal in Unterzahl und vier Sekunden vor Ablauf der letzten Strafzeit trafen die Gastgeber durch Deml zum 1:0. Chancen zum Ausgleich waren durchaus vorhanden, aber insgesamt hatte das Spiel nicht die Qualität vom Freitag. Im Mittelabschnitt konnte Miesbach durch Verteidiger Bergmann, der völlig frei zum Schuss kam, auf 2:0 erhöhen. In der Schlussphase des Drittels hatten ausnahmsweise mal die Löwen Überzahlmöglichkeiten, aber die brachten nichts ein. Der ERSC agierte hier zu umständlich und es unterliefen zu viele Fehler im Aufbau und Passspiel.

Das Schlussdrittel brachte relativ früh die Vorentscheidung. Miesbach hatte – wieder einmal – die Gelegenheit zu doppelter Überzahl und nutzte das durch Slavicek zum 3:0. In der Schlussphase legten die Gastgeber noch zwei weitere Treffer durch Nowak und Feuerreiter nach. Da hatte dann schließlich auch ERSC-Goalie Timon Bätge genug und verließ nach dem fünften Treffer das Eis und Carsten Metz kam zu seinen ersten Play-Off-Minuten. Am Dienstag werden die Löwen sich von einer anderen, besseren Seite zeigen (müssen).

− apg