Eishockey
ERSC Amberg: Top-Gegner und viele Kilometer

19.01.2023 | Stand 15.09.2023, 2:03 Uhr
Günter Passler
Der ERSC Amberg hat an diesem Wochenende zwei schwierige Auswärtsaufgaben vor sich. −Foto: Andreas Brückmann

Die Teams der Eishockey-Bayernliga befinden sich in der Hauptrunde kurz vor der Ziellinie. Der ERSC Amberg hat noch drei Begegnungen zu absolvieren, zwei davon an diesem Wochenende – und die haben es in der Tat in sich. Zum einen müssen die Löwen dabei zweimal auf Reisen gehen und knacken dabei die 1000-Kilometer-Marke, zum anderen sind beide Gegner schwerstes Kaliber aus den Top 4 der Tabelle: Spitzenreiter TEV Miesbach und die Schongau Mammuts.

Zunächst steht am Freitagabend (20 Uhr) das Match im „MirHaltnZam“-Stadion beim Spitzenreiter in Miesbach an. Diese Partie war vor zwei Wochen zum regulären Termin abgesagt worden, weil TEV-Coach Michael Baindl wegen zahlreicher Ausfälle keinen ausreichenden Kader stellen konnte. Mittlerweile sind die Miesbacher wieder nahezu komplett, zeigten am vergangenen Wochenende aber völlig konträre Leistungen. Vor eigenem Publikum setzte es eine unglaubliche 4:10-Niederlage gegen die Buchloe Pirates. Bei einem 4:4-Zwischenstand im Mittelabschnitt führten vier Gegentreffer in Unterzahl zu dem krassen Resultat. Zwei Tage später zeigte die Baindl-Truppe aber wieder ihr „normales“ Gesicht und gewann 8:2 in Schweinfurt. Top-Scorer sind Nick Endress (40 Punkte) und der Tscheche Ales Furch (34). Auffälligster Akteur ist aber der Kanadier Patrick Asselin, der als Ersatz für den Langzeitverletzten Bohumil Slavicek verpflichtet wurde und in nur zehn Begegnungen 27 Punkte erzielte. Mit einem Sieg über Amberg wäre Miesbach sicherer Vorrunden-Erster. Hier reißen die Löwen 470 Kilometer runter.

Am Sonntag folgt dann für den ERSC um 18 Uhr das Gastspiel bei den EA Schongau Mammuts. Die liegen in der Tabelle – mit einem Spiel mehr – einen Punkt vor Amberg, ließen zuletzt mit einem 5:0-Sieg in Königsbrunn aufhorchen. Coach Markus Ratberger, der kürzlich Rainer Höfler ablöste, steht ein ausgeglichen stark besetzter Kader zur Verfügung, in dem jede Reihe Spiele entscheiden kann. Im Hinspiel gelang den Löwen mit einem 4:3 in der Overtime der erste Erfolg über die Mammuts seit dem Aufstieg in die Bayernliga. In dieser Partie treffen auch die beiden stärksten Abwehrreihen der Liga aufeinander, wobei der ERSC (60 Gegentore) noch deutlich vor Schongau (74 Gegentore) liegt.

Aus Amberger Sicht gibt es ein Wiedersehen mit Ryan Murphy. Der US-Stürmer – in der Vorsaison noch im Löwen-Dress – ist kürzlich von Erding nach Schongau gewechselt und hat dort in sechs Partien fünfmal getroffen. Nach Schongau haben die Wild Lions 540 Kilometer zu bewältigen.

Im Kader hat Coach Dirk Salinger noch einige Ausfälle zu kompensieren. Neben den länger verletzten Daniel Krieger und Andreas Pielmeier wird wohl auch Verteidiger Felix Feder pausieren müssen. Der Youngster wurde in der Partie gegen Dorfen bei einer Abwehraktion vom Puck an der Hand getroffen: „Gebrochen ist glücklicherweise nichts, aber für dieses Wochenende wird es für Felix wahrscheinlich nicht reichen“, berichtet der sportliche Leiter, Chris Spanger.

Der ERSC Amberg würde sich mit zwei Punkten aus diesem Doppelspieltag bereits eine Platzierung unter den ersten vier Mannschaften sichern.