Berglauf
Mit einem Bänderriss dem Ziel entgegen

Domenika Mayer kam in Skopje noch auf Platz sieben. Bedeutet Verletzung das Karriere-Ende oder ist die WM 2019 noch ein Ziel?

10.07.2018 | Stand 10.07.2018, 15:04 Uhr

Domenika Mayer wurde in Skopje noch Siebte. Foto: Christian Mayer

Auf Platz sieben kam die 27-jährige Neukirchnerin Domenika Mayer bei der Berglauf Europameisterschaft in Skopje. Nach der Besichtigung der Strecke in der mazedonische Landeshauptstadt herrschte Ernüchterung im deutschen zehnköpfigen DLV-Damenteam. Einzig die Cross-Spezialistin Mayer freute sich auf den selektiven Kurs. Vom gesteckten Ziel, eine Medaille in der Mannschaftswertung zu erreichen, nahm man schnell Abstand. So versuchte Domenika Mayer mit einen mutigen Lauf, eine Einzelmedaille zu gewinnen.

Vom Start weg mussten auf 2,5 Kilometer 350 Höhenmeter bewältigt werden, bevor es diese Höhenmeter auf drei Kilometern Länge wieder bergab ging und die zweite Runde in Angriff genommen wurde. Mayer kam beim ersten Durchlauf als Dritte aus dem Berg und lief durch ihr hohes Tempo in der Bergabpassage auf den zweiten Platz vor. Im zweiten Durchlauf fiel sie in der Bergaufpassage auf den vierten Platz zurück, konnte die direkt vor ihr laufende Engländerin aber schnell wieder überholen. Bergab machte sie richtig Druck, um den Vizeeuropameistertitel hinter der übermächtig erscheinenden Schweizerin Maude Mathys zu gewinnen. Die Französin auf Platz zwei war in Reichweite und es galt nun, den richtigen Zeitpunkt für das Überholmanöver zu finden und keine Gegenwehr mehr zuzulassen.

In einem eher nicht so anspruchsvollen Teil der Strecke passierte dann das Unglück: Eine kurze Unachtsamkeit führte dazu, dass Mayer mit ihrem rechten Fuß umknickte und nur noch mit starken Schmerzen auftreten konnte. Schmerzverzerrt rettete sie sich ins noch Ziel, wurde auf den verbleibenden 1,5 Kilometer aber noch mehrfach überholt und erreichte mit einer Gesamtzeit von 57:57 Minuten neun Sekunden hinter dem Bronzerang noch den siebten Platz. Im Ziel war das Sprunggelenk bereits stark angeschwollen und Mayer kam mit dem Rettungswagen in das Krankenhaus von Skopje. Da sie in ihrem Lauftrikot kein Bargeld mitführte und die in Mazedonien obligatorischen zwei Euro nicht bezahlen konnte, wurde sie in dem Krankenhaus nicht behandelt. Erst als ihr Ehemann zwei Stunden später Bargeld ins Krankenhaus brachte, begannen die Ärzte mit der Versorgung.

Zurück in Deutschland erbrachte die Untersuchung, dass die Außenbänder gerissen sind. Den Saisonabschluss und ihren geplanten persönlichen Karriereabschluss bei den deutschen Meisterschaften über 5000 Meter in Nürnberg kann Domenika Mayer nicht bestreiten. Ob sie so aufhören will oder ob noch einmal einen versöhnlichen Abschluss bei den Weltmeisterschaften 2019 in Argentinien sucht, ließ sie offen. Die Qualifikation hierfür dürfte durchaus möglich sein.

Mehr vom Sport in der Region Amberg lesen Sie hier.