Eishockey-Bayernliga Zwei Siege in zwei Spitzenspielen für Amberg Wild Lions

Amberg.Der ERSC Amberg kann sich über das zweite Sechs-Punkte-Wochenende nacheinander freuen. Die Wild Lions gewannen ab Sonntagabend mit 3:2 beim Tabellenzweiten EHC Königsbrunner Pinguine auch das nächste Topspiel und rückten damit auf den dritten Rang in der Eishockey-Bayernliga vor.
Bereits im Spitzenspiel am Freitag gegen die Peißenberg Miners legte der ERSC den Grundstein für das erfolgreiche Wochenende. Die beste Abwehr der Eishockey-Bayernliga entschied das Duell mit dem stärksten Angriff für sich. Der ERSC Amberg gewann gegen die Peißenberg Miners mit 5:2 und zog damit in der Tabelle zunächst an den Gästen vorbei auf den vierten Rang. Mit entscheidend war eine starke Defensivleistung und ein erneut überragender Löwen-Goalie Timon Bätge. Den Grundstein zum erfolgt legte Amberg bereits im ersten Abschnitt.
Knapp 500 Zuschauer waren zu dem Spitzenspiel erschienen, rund 150 Ticketbuchungen gab es zusätzlich auf dem Sender „SpradeTV“. Der ERSC hatte direkt einen Blitzstart. Bereits nach 120 Sekunden jubelten die Löwen-Fans über einen vermeintlichen Treffer von Shawn Campbell, doch der ERSC-Angreifer stand bei dieser Szene im Abseits. Kurz danach rettete Bätge noch gegen den durchgebrochenen Gäste-Topscorer Dominic Krabbat, aber in der gleichen Minute fiel das 0:1 durch Derek Mecrones. Chancen auf beiden Seiten gab es nahezu im Minutentakt und den Amberger Ausgleich besorgte postwendend Brett Mennear. Mit starkem Forechecking erkämpften und erspielten sich die Gastgeber mehr Spielanteile und zeigten dann Powerplaystärke: Felix Schwarz und Kevin Schmitt mit einem fulminantem Schlagschuss trafen jeweils in Überzahl zur verdienten 3:1-Führung: „Unser Überzahlspiel wird in den letzten Wochen immer besser“, erkannte auch Löwen-Coach Dirk Salinger.
Amberg Wild Lions: Powerplay entscheidet die Partie gegen Peißenberg
Ab dem Mittelabschnitt wurden die Gäste stärker. Das Tempo blieb weiter hoch, es gab aber weniger Torchancen als im ersten Drittel, weil beide Teams sehr konzentriert im Defensivverhalten waren. Die beste Gelegenheit für die Gastgeber hatte Tanner Campbell bei einem Unterzahl-Break. Peißenberg machte weiter Druck, aber Amberg das nächste Tor: Felix Köbele traf zum 4:1 und Bätge brachte weiter die Gäste zur Verzweiflung.
Im Schlussabschnitt stieg der Druck der Miners an, erst recht nach dem 4:2-Anschlusstreffer durch Dominik Ebentheuer. Amberg hatte nur noch wenig Entlastungsaktionen aber viel Kampfgeist im Defensivverbund. Gegen Ende hin nahmen die Gäste für einen zusätzlichen Spieler ihren Torhüter vom Eis – und kassierten das 5:2 durch Kevin Schmitt fast mit der Schlusssirene.
Für Gästecoach Stefan Ihsen hatte sein Team „anfangs zu viele leichte Fehler produziert“. Auch wenn die Mannschaft „hinten raus Moral bewiesen und im letzten Drittel sich viele Chancen erarbeitet“ habe, war er „unterm Strich nicht zufrieden“. Ambergs Trainer Dirk Salinger hatte dagegen glücklichere Gefühle: „Ich bin hochzufrieden mit unserem Spiel, weil Peißenberg eine überragende Offensive hat. Bei uns wird das Überzahlspiel immer besser und unsere Powerplay-Treffer heute waren schon irgendwie vorentscheidend“. Zum sechsten Heimsieg des ERSC in Serie merkte Salinger an: „Amberg wird zu einer richtigen Festung. Besonders Freitagabend ist es für den Gegner nicht lustig, bei uns zu spielen“.
ERSC Amberg siegt auch gegen den Tabellenzweiter Königsbrunn
Am Sonntag folgte der nächste Sieg im nächsten Spitzenspiel. Die ERSC-Löwen siegten auch in Königsbrunn. Durch den 3:2-Erfolg beim Tabellenzweiten rückten die Amberger auf Platz drei vor. Ausschlaggebend waren erneut eine starke Defensivleistung der Löwen und alle drei Treffer durch die dritte Reihe. Es war der fünfte Sieg in Folge für die Salinger-Truppe.
Amberg hat mit das beste Penalty-Killing in der ganzen Liga und das war auch in Königsbrunn nötig, denn die Löwen hatten einige Unterzahlsituationen zu überstehen und waren zeitweise mit zwei Mann weniger auf dem Eis. Die Gastgeber konnten wegen Sperren, Erkrankungen und Verletzungen nur elf Feldspieler stellen, hatten allerdings trotzdem die wichtigsten Leistungsträger wie das Sturm-Duo Sternheimer/Bullnheimer mit dabei – und den idealen Start. Bereits nach 60 Sekunden gingen die Pinguine durch einen verdeckten Schuss von Hayden Trupp mit 1:0 in Führung. Der Treffer leitete auch die stärkste Phase der Gastgeber in dieser Begegnung ein. Nach vorne fand der ERSC zunächst kaum statt, dafür zeigte Timon Bätge im Tor schon einige Paraden und hielt den knappen Rückstand. Es dauerte, bis sich Amberg aus der Umklammerung befreite und mit der ersten guten Schussgelegenheit gelang Leon Koppitz kurz vor der Pause der 1:1-Ausgleich.
Die Löwen kamen mit mehr Offensivgeist aus der Kabine, dann bremsten weitere Strafzeiten den Schwung der Wild Lions aus und trotzdem ging der ERSC in Führung. Daniel Krieger traf zum 1:2 gerade von der Strafbank kommend. In den einzigen vier Minuten, wo die Löwen ein Powerplay hatten, lag der Ausbau der Führung mehrmals auf dem Schläger.
Ins Schlussdrittel hatten die Amberger Gäste einen idealen Start. Felix Schwarz vollendete einen Konter zum 1:3, nach dem bisherigen Spielverlauf schien das eine Vorentscheidung zu sein, Allerdings wurde die Truppe von Coach Dirk Salinger erneut dezimiert, geriet in doppelte Unterzahl und diesmal konnte Königsbrunn den Vorteil zum 2:3 durch Max Lukes nutzen. Mehr ging aber nicht mehr für die Pinguine, weil die ERSC-Abwehr weiter clever agierte und Timon Bätge seine derzeitige Topform erneut unter Beweis stellte.
− apg
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