Regionalligist im Aufwind
„Allererste Sahne“: Mit diesem Matchplan knackte Vilzing die Würzburger Kickers – Weitere Verlängerungen

07.03.2023 | Stand 15.09.2023, 1:16 Uhr
Der entscheidende Tick schneller: Vilzing bezwingt die Kickers mit 3:2. −Foto: Simon Tschannerl

Man konnte vor dem Start in die Restrückrunde mit vielem rechnen, aber dass die DJK Vilzing die ersten beiden Spiele gewinnt, musste man nicht unbedingt auf dem Zettel haben. Der 3:2-Coup gegen Würzburg gibt der Eibl-Elf Aufschwung, am Mittwoch gibt der Regionalligist zudem weitere Personalmeldungen bekannt.

Nachdem der Fußball-Regionalligist zuvor den TSV Aubstadt besiegt hatte, zwang die DJK am Samstag auch noch den Tabellenzweiten FC Würzburger Kickers in die Knie. Die Kickers, die vor der Partie in Vilzing erst drei Niederlagen und vier Remis einstecken mussten, traten die weite Heimreise mit leeren Händen an.

Das Spiel war im Vorfeld von Verbandsseite als Risikospiel eingestuft worden. Es waren zahlreiche Polizeikräfte vor Ort, um ein Auge auf den mitgereisten Anhang der Kickers zu werfen. Diese wussten sich aber zu benehmen, so dass die Polizeikräfte nichts zu tun hatten und mitunter doch einmal einen Blick auf die Partie werfen konnten. Und es entwickelte sich vor 675 Zuschauern ein mitreißendes Spiel, an dessen Ende die DJK Vilzing mit dem 3:2 drei weitere wichtige Zähler auf dem Weg zum Klassenerhalt einfuhr.

Andreas Jünger, der das wichtige 2:2 noch vor der Pause erzielte und den Siegtreffer mustergültig vorbereitet hatte, sagte im Anschluss: „Das war heute eine super Mannschaftsleistung für die wir, wie schon in Aubstadt, alle zusammen gekämpft haben.“

Dass die DJK am Anfang nicht richtig in die Zweikämpfe kam, sei ein Manko gewesen, so der Stürmer. Doch nach dem Anschlusstreffer habe er einen Ruck gespürt, der durch das Team gegangen sei. Nun glaubte man endgültig daran, die Sensation in Griffnähe zu haben.

Eibls Losung umgesetzt

Zur zweiten Hälfte, wo Würzburg versuchte, die Kräfteverhältnisse wieder gerade zu rücken, sagte Jünger: „Wir haben gewusst, der Platz ist tief, da hat es auch eine Mannschaft wie Würzburg schwer, die stets bestrebt ist, alles spielerisch zu lösen.“ Am Ende des Tages waren die Kickers dann auch dazu gezwungen, mit hohen Bällen zu agieren. Laut Jünger war die Losung des Trainers Josef „Beppo“ Eibl für die zweite Hälfte ganz einfach: „Er hat gesagt, dass wir uns einfach in alle Zweikämpfe schmeißen sollen, dass wir vorne auf unsere Chance warten und diese dann machen.“ Jünger und Jim-Patrick Müller setzten die Anweisung in der 63. Minute perfekt um.

Tobias Kordick, der den Treffer zum 2:2 von Jünger perfekt vorbereitet hatte, war nach Spielschluss ebenfalls überglücklich über diesen Erfolg. „Das ist natürlich für unser Ziel ein Riesending. Es war aber nicht unbedingt zu erwarten, einen Dreier einzufahren“, sagte er. Kordick, der früh für Tiefenbrunner eingewechselt worden war, sprach im Anschluss von einem „brutal intensiven Spiel“. Das wichtigste für ihn war aber: „Wir haben das angenommen, dagegen gehalten und die Partie gedreht.“

Dass Vilzing schnell mit 0:2 zurücklag, war nicht gerade förderlich, aber für Kordick kein Beinbruch: „Würzburg ist eine der besten Mannschaften der Liga, da ist es einfach ganz normal, mal Tore zu kassieren und zurückzuliegen.“ Das Wichtigste war aber, dass man den Kopf nicht in den Sand steckte. So durfte sich die DJK schließlich über den verdienten Lohn freuen.

„1:2 der Dosenöffner“

Trainer Josef Eibl rang nach Spielschluss ebenfalls nach den richtigen Worten. Vor allem das, was seine Truppe nach dem 1:2 ablieferte, bezeichnete er als „allererste Sahne“. Für Eibl war dabei nicht einmal der Ausgleich zum 2:2 in der Nachspielzeit der entscheidende Punkt, diesen sah er schon früher: „Das 1:2 war der Dosenöffner. Denn hier hat man gespürt, es geht ein Ruck durch die Mannschaft und jeder hat noch einmal gemerkt, man kann hier die Sensation schaffen. Dass wir dann auch noch vor der Pause das 2:2 machen, war natürlich das I-Tüpfelchen.“

Im zweiten Durchgang, zeigte die DJK – wie schon so häufig in dieser Saison – die Mentalität, die man braucht, um am Ende die Liga halten zu können. Es wurde um jeden Ball gekämpft und keinem Zweikampf, egal wo auf dem Platz, aus dem Weg gegangen. Eibl sagte dazu: „Wir haben es dadurch geschafft, die Würzburger damit weitestgehend vom eigenen Tor fernzuhalten. Und es ist doch auch klar, dass man gegen so ein Team, mal ein bis zwei kritische Situationen überstehen muss.“ So war es unter dem Strich ein verdienter DJK-Erfolg.

Abwehrrecke Tobias Hoch bleibt

Abseits des Trainingsplatzes nehmen die Planungen für die kommende Spielzeit immer mehr Formen an. Eine ganz zentrale Personalie kann Sportlicher Leiter Sepp Beller in diesen Tagen nun vermelden. Abwehrrecke Tobias Hoch bleibt für zwei weitere Jahre am Huthgarten, er hat ligenunabhängig seine Zusage gegeben. „Tobi ist ein toller Mensch und über seine Qualitäten als Spieler brauchen wir sowieso nicht sprechen – er ist einer der Stärksten auf seiner Position in dieser Liga“, freut sich Beller über die Zusage des 26-Jährigen. Tobias Hoch trägt seit dem Sommer 2017 das Trikot der Schwarzgelben, er hat sich seit dieser Zeit zu einem absoluten Leistungsträger und Führungsspieler entwickelt.

Daneben haben auch Ersatzkeeper Sandro Weber (23) und Perspektivspieler Fabian Spichtinger (19) für ein weiteres Jahr zugesagt, der Kader der Huthgartenkicker für die nächste Saison nimmt mittlerweile schon recht konkrete Formen an. „Wir haben mittlerweile ligenunabhängig rund zwei Drittel der Kaderplätze für die neue Saison vergeben, wir sind absolut im Soll, was die Personalplanung angeht“, gibt Beller Einblick in den aktuellen Stand.