Mit dem 1. FC Sand am Main gibt am heutigen Samstagnachmittag nach dem TSV Karlburg ein weiterer Unterfrankenvertreter seine Visitenkarte im Kappenberger Sportzentrum ab (Anstoß: 16 Uhr). Nach der neuerlichen Niederlage des ASV Cham am vergangenen Sonntag bei der DJK Don Bosco Bamberg (0:1) – es war mittlerweile die fünfte am Stück – ist die Situation im Lager der Rot-Weißen natürlich nicht einfacher geworden. Der Druck, unbedingt gewinnen zu müssen, um sich aus dem Abstiegssumpf wieder etwas zu befreien, steigt somit von Woche zu Woche.
Der derzeitige Tabellenzehnte, der unter der Woche ein Nachholspiel beim letzten Cham-Bezwinger Don Bosco Bamberg zu bestreiten hatte und hier ebenfalls eine 0:2-Niederlage hinnehmen musste, hat es nach acht Spieltagen bei einem ausgeglichenen Torverhältnis von 12:12 auf bereits elf Punkte gebracht und kann trotz der Derby-Pleite die Reise in den Bayerwald relativ entspannt antreten.
Während es die Hausherren versäumt haben, gegen direkte Konkurrenten wie Karlburg oder Bamberg wichtige Punkte im Abstiegskampf zu holen, lief es beim 1. FC Sand hinsichtlich solcher Konstellationen besser. Spiele gegen Mannschaften wie Seligenporten, Großbardorf oder Würzburg konnten gewonnen werden. Und gegen Hof oder Aufsteiger Feucht gab es zumindest einen Punktgewinn.
Fehlendes Selbstvertrauen
Sands Trainer Matthias Strätz schätzt die heutige Lage wie folgt ein: „Cham hat nach den ganzen sieglosen Spielen zuletzt derzeit sicher nicht das größte Selbstvertrauen. Nichtsdestotrotz haben sie eine Mannschaft, die sich da unten noch rauskämpfen wird. Davon bin ich überzeugt. Für uns waren die vergangenen Wochen verdammt wichtig. Wir haben viele Sechs-Punkte-Spiele gewonnen und somit Big Points gegen den Abstieg sammeln können.“
Dass die vielen Englischen Wochen auch beim heutigen ASV-Gegner Spuren hinterlassen haben, zeigen die verletzungsbedingten Ausfälle von Sandro Heidrich und Neuzugang Nicolas John, die sich beide mit Knieverletzungen herumplagen. Kapitän Andre Karmann kommt mit Rückenproblemen, deren Ausmaß noch nicht abschätzbar ist, neu hinzu. Darüber hinaus ist der Einsatz von Johannes Bechmann, Kevin Moser und Markus Geier noch fraglich.
Beim ASV Cham, dessen sportlicher Leiter Jürgen Kreipl diese Woche schon angekündigt hat, aufgrund der derzeitigen sportlichen und personellen Lage bis zum Ende der Wechselfrist am 31. August auf dem Transfermarkt nochmals aktiv werden zu wollen, scheint die Situation gegenüber den Vorwochen nicht viel besser zu werden. Nur Michael Wich, Dustin Weikl und Thomas Zollner stoßen wieder zum Kader dazu.
„Wir hatten am Sonntag in Bamberg in der zweiten Hälfte eine gute Leistung auf den Platz gebracht, uns nur nicht damit belohnen können. Es ist jetzt wieder einmal an der Zeit, den Bock umzustoßen. Wenn wir uns alle als Einheit präsentieren, sollte es uns auch gemeinsam gelingen, den Karren wieder aus dem Dreck zu ziehen. Nach fünf sieglosen Spielen ist es jetzt wieder einmal an der Zeit, in die Erfolgsspur zurückzufinden. Dafür werden wir heute alles Mögliche in die Waagschale werfen“, so die beiden Chamer Trainer Josef Holler und Christian Ranzinger.
Lange Ausfallliste
Weiterhin auf der Ausfallliste stehen aber mit Kapitän Franz-Xaver Brandl, Jeremias Burkhardt (beide im Aufbautraining), Daniel Ertel (Syndesmosebandanriss) und Namir Tahir (privat verhindert) weiterhin vier Spieler. Paul Hansen weilt für ein Jahr wegen seines Auslandsstudiums in den USA.
In den beiden bisherigen Aufeinandertreffen gab es im Hinspiel der Saison 2019/21 einen Chamer 3:1-Auswärtserfolg. Im Rückspiel nahm der FC Sand beim 1:1 einen Punkt mit auf die weite Heimreise. (ckm)
